Welche Form soll ich in einem Buch verwenden?

5 Antworten

Von Experte tinalisatina bestätigt

Es gibt nur sehr wenige Autoren, die mit der Ich-Perspektive eine Geschichte richtig gut erzählen können. Eigentlich fällt mir da nur Katrin Bunge mit Nevedis ein. Die meisten anderen limitieren sich mit dieser Perspektive selbst. Sie können den eigenen Helden dann nämlich nichts wirklich Böses mehr tun lassen. Wie auch? Sie müssten es jedes Mal erklären, warum er das macht und selbst dann wäre das Böse nicht nicht mehr wirklich böse sondern nur noch halb so schlimm. Es wurde ja erklärt und damit entschärft.

Viel besser ist die Perspektive des Erzählers. Er kann mit dem Blick des neutralen Beobachters von außen die Geschichte erzählen und es ist ihm vollkommen Wurst, wenn der Held auch mal zum Schwein wird. Er erzählt die Geschichte nicht parteiisch, sondern in den Augen des Lesers "neutral" auch wenn das gar nicht der Fall ist.

Man hat als Autor viel mehr Möglichkeiten mit dieser Perspektive. Man kann Hintergrundwissen vermitteln, welches dem Leser verborgen bliebe, außer der Held ist allwissend. Man kann viel leichter Spannung erzeugen, indem man dem Leser einen Wissensvorsprung gibt und den Held im Dunkeln tappen lässt. Die Möglichkeiten sind einfach viel größer.

Zudem kann man selbst in der Perspektive des Erzählers immer wieder in die Gedankenwelt des Helden eintauchen. Ich nehmen dafür einfach die französischen "Gullis" wenn ich zeigen will, was die Leute geraden denken. »Hat er gerade wirklich aus diesem Glas getrunken?«, dachte sie. Damit ist die Perspektive des Erzählers der Ich-Perspektive deutlich überlegen.

Der Erzähler ist immer besser als die Ich-Perspektive. Denn gerade solche Geschichten rutschen ganz schnell ab. Man erkennt in vielen Büchern sehr schnell dass es sich nur um die Sex Fantasien des Autors handelt.

Ich mag die er/sie Perspektive sehr gerne, zum Beispiel bei Cassandra Clare gefällt sie mir gut, weil man trotzdem viel über die Gefühle der Charaktere erfährt. Und vor Allem versteht man von mehr als nur einer Person die Beweggründe. Eine andere Möglichkeit ist es, Kapitel abwechselnd aus verschiedenen Ich-Perspektiven zu schreiben.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich lese gerne v. A. Fantasy, Romantasy und realistische Büc

Generell kann man das nicht sagen, was besser ist. Schwieriger ist auf jeden Fall die Ich-Perspektive. Sie kann sehr schnell unglaubwürdig werden, wenn man die Geschichte und den Charakter nicht authentisch rüberbringt. Und sie verhindert jeden Perspektivwechsel.

Dass so viele „Bücher“ in der Ich-Perspektive geschrieben werden, liegt daran, dass viele junge Autoren eine Geschichte erzählen und das dazu nutzen, eigene Erfahrungen, Ängste, Vorstellungen einzubringen. Das fällt ihnen in der Ich-Form natürlich leichter. Aber gerade darin besteht eben die Gefahr, dass der Prota keinen eigenen Charakter entwickelt und deshalb den des Autors bekommt. Wenn das gewollt ist, dann ist das ok. Wenn nicht, dann sollte man auf die Ich-Perspektive verzichten. 

Ich mag er/sie perspektive lieber wenn ich schreibe. Ich benutze ich sehr selten gefällt mir einfach nicht so sehr

Woher ich das weiß:Hobby – Schreibe gern Geschichten(auch auf Wattpad)

Ich mag die Ich Perspektive in den meisten Geschichten nicht gern und schreibe auch mein Buch in der er/sie Perspektive (auktoriale Erzählweise schreib ich auch manchmal), aber nimm was dir mehr zusagt. Bedenk einfach, dass die ich Perspektive schwieriger zu schreiben ist, da es schnell kindisch/albern oder unglaubwürdig wirken kann.

Woher ich das weiß:Hobby – Schreibe selbst gern Geschichten