Welche Folgen kann es für andere haben, dass Autisten sich nicht in andere hineinversetzen können?
3 Antworten
Ich muss mich nicht in andere hinein versetzen. Es reicht meistens völlig, wenn ich beobachte, Muster erkenne und dadurch weiß, wie es dem anderen geht. Es dauert ein bisschen, die Muster einer neuen Person zu verstehen. Wenn ich sie einmal habe, klappt es erstaunlicherweise oft besser als bei neurotypischen. Ich projiziere kaum. Machen neurotypische Menschen aber oft. Empathie bedeutet meistens, anzunehmen, dass der andere ähnlich denkt und fühlt wie man selbst. Klappt nur so lange, wie diese Annahme auch stimmt.
Warum sollte deswegen irgendjemand sterben o.O
Aber selbst wenn du die Mimik der anderen wahrnehmen kannst, weißt du nicht immer wieso
Ich lese keine Mimik. Wenn es nicht extrem deutlich ist (lachen, weinen), erkenne ich nix. Ich beobachte Verhalten. Wenn zum Beispiel eine bestimmte Freundin im Chat einen Satz mit drei statt einem Punkt beendet, ziehe ich mit Schokolade los. Stimmt immer.
Oder machst eine Fehlannahme darüber, wieso der andere so fühlt.
Und das machen neurotypische Menschen ja nie, nicht wahr?
Ist bei mir tatsächlich selten. Weil ich nicht rate. Ich habe für viel keine Erklärung. Ich muss mir nicht alles erklären. Wenn es mir wichtig erscheint, frage ich nach.
Und wenn das Verhalten passiert, während du nicht anwesend bist?
Und du hast nicht die Energie das bei allen Menschen zu machen.
Und das machen neurotypische Menschen ja nie, nicht wahr?
Vielleicht weniger oft.
Wenn es mir wichtig erscheint, frage ich nach.
Das mache ich und das gilt als nervig. Das nervt sogar meine Therapeutin.
Und wenn das Verhalten passiert, während du nicht anwesend bist?
Wie liest du Mimik, wenn du nicht anwesend bist?
Und du hast nicht die Energie das bei allen Menschen zu machen.
Einer der Gründe, warum ich Menschen in Gruppen als anstrengend empfinde und mehr Erholung brauche als die meisten neurotypischen.
Vielleicht weniger oft.
Ich hab Empathie für einen mythos gehalten, bis ich so 16 war. Ich hielt das für einen euphemisms für "raten", weil es nie passierte, dass irgendjemand korrekt erriet, wie es mir ging. Das ist übrigens immer noch so, aber ich habe gelernt, es stattdessen verbal zu kommunizieren.
Erzähl mir also noch einen..
Das mache ich und das gilt als nervig. Das nervt sogar meine Therapeutin.
Der Trick ist, zu wissen, wann es wichtig ist, und wann man es als "Person ist aus mir unbekanntem Grund gestresst" hinnimmt. Man muss nicht alles wissen.
Und wenn das Verhalten passiert, während du nicht anwesend bist?
Wie liest du Mimik, wenn du nicht anwesend bist?
Das war auf das bezogen: "Ich beobachte Verhalten."
Einer der Gründe, warum ich Menschen in Gruppen als anstrengend empfinde und mehr Erholung brauche als die meisten neurotypischen.
Eine Familie ist auch eine Menschengruppe und du bist auch mit einer Familie aufgewachsen.
Das ist übrigens immer noch so, aber ich habe gelernt, es stattdessen verbal zu kommunizieren.
Wenn ich das mache, werd ich invalidiert und meine Wahrnehmung wird bei allen Problemen als falsch bezeichnet.
Der Trick ist, zu wissen, wann es wichtig ist, und wann man es als "Person ist aus mir unbekanntem Grund gestresst" hinnimmt. Man muss nicht alles wissen.
Und Stress siehst du am Verhalten und nicht an der Mimik. Bei meiner Therapeutin gab es in dem Moment kein Anzeichen für Stress, obwohl sie vermutlich gestresst ist. Weder Verhalten, noch Mimik.
Und was, wenn eine Person immer gestresst ist. Darf man dann gar nicht fragen? Z. B. arbeitende Partner und Gespräche und Fragen dann nur am Wochenende, falls man keine Kinder ht?
Das war auf das bezogen: "Ich beobachte Verhalten."
Ich weiß. Und wir beide können nur wissen, wie es jemandem geht, wenn derjenige in Kontakt mit uns steht. Das liegt in der Natur der Sache.
Eine Familie ist auch eine Menschengruppe und du bist auch mit einer Familie aufgewachsen.
Richtig. Und ich hatte mein eigenes Zimmer. Mit einer Tür. Die ich schließen konnte.
Wenn ich das mache, werd ich invalidiert und meine Wahrnehmung wird bei allen Problemen als falsch bezeichnet.
Den Vortrag über Wahrnehmung und Gefühle, der dann von mir auf den Fuße folgt, hört sich keiner freiwillig zweimal an.
Bei meiner Therapeutin gab es in dem Moment kein Anzeichen für Stress, obwohl sie vermutlich gestresst ist.
Sicher? Hält sie ihre Hände ruhig? Wie oft lächelt sie? Hat sie etwas anderes in der Hand als sonst? Ist das Zimmer aufgeräumt oder liegt etwas herum? Geht sie auf einen Scherz ein? Ich könnte weitermachen..
Ist aber egal. Therapeuten sind ein Fall von "nicht fragen". Das Verhältnis zwischen Therapeut und Patient ist einseitig. Muss es sein. Sie wird auch mit hoher Wahrscheinlichkeit lügen oder ausweichen.
Ich weiß. Und wir beide können nur wissen, wie es jemandem geht, wenn derjenige in Kontakt mit uns steht. Das liegt in der Natur der Sache.
Manchmal kann es sein, dass im Kontakt mit dem, der erst Mimik zeigt und sich dann allein irgendwie verhält (was anstellt), weil du (in deinem Verhalten) falsch reagiert hast. Und du das erst später merkst, weil du nicht mehr anwesend warst.
Den Vortrag über Wahrnehmung und Gefühle, der dann von mir auf den Fuße folgt, hört sich keiner freiwillig zweimal an.
Verstehe ich nicht.
Sicher? Hält sie ihre Hände ruhig? Wie oft lächelt sie?...
Hände sind meistens ruhig. In dem Moment ja. Obwohl es schwer unter dem Tisch zu sehen ist.
Sie lächelt jede Stunde. Zur Begrüßung und Abschied. Manchmal mittendrin, wenn was witzig war.
Sie hatte nichts in der Hand, das Zimmer ist immer aufgeräumt. Sie macht selbst Witze, ich bin darin schlecht.
Manchmal kann es sein, dass im Kontakt mit dem, der erst Mimik zeigt und sich dann allein irgendwie verhält (was anstellt), weil du (in deinem Verhalten) falsch reagiert hast. Und du das erst später merkst, weil du nicht mehr anwesend warst.
Und das passiert neurotypischen Menschen nie?^^
Verstehe ich nicht.
Es bedeutet, dass ich dann einen Vortrag darüber halte, dass man Gefühle nicht abspricht. Weil sie eben so sind, wie sie sind.
Passiert allerdings selten. Ich erzähle nicht vielen, wie es mir geht. Und suche mir die Personen sorgfältig aus. Respektlose Menschen brauche ich nicht.
Bei der Therapeutin wollte ich darauf hinaus, dass jeder seine kleinen Verhaltensweisen hat. Es ist wie beim Poker. Kein Pokerface ist perfekt. Man muss die Zeichen nur finden.
Mache ich bei Therapeuten gar nicht erst. Wir es denen geht, ist für mich irrelevant. Sie wollen gar nicht, dass ich als Patient etwas über ihr Seelenleben weiß. Das würde die professionellen Distanz verringern, die Therapeuten für die Arbeit brauchen.
Die Folgen sind eben das man sich missversteht.
Da die person eben mit Kummer und Schmerz eines Menschen nicht richtig umgehen kann. Was Leute wenn sie verletzt sind durch Kummer, dann in dem Moment nicht nachvollziehen können.
Auch machen viele Ironien oder Sarkasmus und das nehmen die Autisten völlig ernst, was auch wieder zu einem Missverständnis führt.
So schlimm sollte man Nicht denken, und ist eher unwahrscheinlich. Wir Menschen können auch nicht immer alles wissen, weil wir nicht immer erkennen ob die person schmerzen hat und wie dolle. Also kann allgemein ein Mensch sterben wenn niemand darauf achtet, das hat dann eher nichts mit Autismus zu tun
Es kommt zu Missverständnissen. Zudem sind sie im Umgang mit Menschen nicht so feinfühlig, weshalb der andere auch manchmal verletzt wird. Je nachdem ist auch das Zusammenleben schwierig.
Aber selbst wenn du die Mimik der anderen wahrnehmen kannst, weißt du nicht immer wieso. Oder machst eine Fehlannahme darüber, wieso der andere so fühlt.