Weihnachten heidnischer Ursprung?

17 Antworten

Ja.

Das Fest der Wintersonnenwende wurde von den nordischen Heiden am 25. Dezember gefeiert, in dem sie Kerzen in die Tannen gesteckt und angezündet haben, um das "alte Jahr" zu vertreiben.

Beim Konzil zu Nicea (345 n.Chr.) wurde das von der "Weltkirche" (Offb.17,1-4) übernommen

Woher ich das weiß:Recherche

Als christliches Fest eingeführt und auch so als Feiertage offiziell genehmigt. Ein heidnischer wäre nie zum gesetzlichen Feiertag geworden. Im Westen absichtlich auf den 25. gelegt. Die Bräuche drumherum sind Volksbräuche die von den Feiernden eingeführt wurden. Der Baum soll an Adam und Eva erinnern, deshalb wurde er früher auch erst am 24. geeschmückt, weil dies der Gedenktag von Adam und Eva war.

Nein, Weihnachten ist von den Christen nur kulturell angeeignet worden, und dabei sind auch einige heidnische und auch echt christliche Elemente eingeflossen (z.B. Bischof Nikolaus --> Weihnachtsmann)

Aber der Ursprung ist das jüdische Lichterfest Chanukka

Das Datum war genau dasselbe bis der Kalender gewechselt wurde ( aus 25. Kislev wurde 25. Dezember). Der Name "Weihnachten" kommt daher, dass an Chanukka die Wieder-Einweihung des Tempels gefeiert wird. Die Kerzen und die Geschenke und das Familien-Essen (speziell ggf. Gänsebraten) und das Liedersingen sind alles typische Chanukka-Bräuche.

Und was den Christbaum angeht:

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 - (Geschichte, Philosophie und Gesellschaft, Weihnachten)
Peter19235  28.11.2022, 22:06

Das Wort „Weihnachten“ bedeutet „zu den geweihten Nächten“ oder auch „zu den heiligen Nächten“. Warum es geweihte/heilige Nächte heißt und nicht Tage: Weil viele alte Kalender u. Religionen „die Nächte zählten und nicht die Tage“, das heißt, ein neuer Tag begann nicht wie heute ab Mitternacht, sondern schon bei Sonnenuntergang.

Dies war und ist bei den Juden so (z. B. beginnt der Sabbat am Freitagabend und geht bis zum Samstagabend), aber es war auch bei den alten „heidnischen“ Kelten, Germanen und bei einigen anderen anderen Völkern so. Keltische Festtage wie z. B. Imbolc, Beltane und Samhain begannen am Abend und gingen die Nacht durch bis zum Abend des nächsten Tages (aus Beltane wurde später die Walpurgisnacht, aus Samhain Halloween).  

Die Christen haben also nicht nur Traditionen von den Juden übernommen, sondern auch von „heidnischen“ Völkern, Religionen & Mythen.

Kerzen, Liedersingen, Geschenke und Familien-Essen zur Zeit der Wintersonnenwende gab es z. B. auch schon bei den heidnischen alten Ägyptern, Griechen und Römern.

Gänsebraten war schon vor dem Judentum im alten Ägypten eine beliebte Festspeise.

Gänsebraten zu Weihnachten war früher gar nicht so häufig, denn bis zum 19. Jahrhundert waren viele Menschen (sehr) arm, da gab es dann z. B. nur Fisch, oder etwas Ente, Huhn oder wenn man Glück hatte, ein Stück Schwein.

Schweinefelsich ist bei den Juden ja tabu, das geht eher auf die alten Römer, Kelten, Germanen etc., zurück. Die Wurzel des Christentums war ohne Zweifel das Judentum. Aber man wollte ja auch Heiden, welche z. B. liebend gern Schweinefelsich aßen, für das Christentum gewinnen. Dies erreichte man, indem man fast alle jüdischen Speisegesetze (z. b. kein Schwein, Trennung von Fleisch- und Milchküche) wegließ.

Was in veränderter Form erhalten geblieben ist, ist das Fasten im Christentum. Auch das Judentum kennt ja Fastenzeiten.

An den jüdischen Mondkalender erinnert noch die Verschiebung von Ostern, welches nach dem ersten Vollmond im Frühling stattfindet.

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rr1957  06.12.2022, 11:11
@Peter19235

aber welche Weihung wird da gefeiert, und warum grade am 25. des Monats ? Und warum mit einem Familienessen mit besonderen Speisen ?

Das mit den Kerzen und Liedersingen bei den Griechen und Römern kannte ich leider noch nicht, wo find ich was darüber ?

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Nein, das Geburtsfest Christi ist nicht von Heiden erfunden worden, weil die Heiden mit Jesus Christus und seiner Geburt nichts zu tun hatten, sondern von den Christen, und zwar schon im 1. Jahrhundert, siehe hier: https://gotanswers.page4.com/katholische-kirche-biblisch-belegt/die-biblisch-historische-wahrheit-%C3%BCber-weihnachten-25-dez/

rr1957  06.12.2022, 15:15

Die Frage war nicht nach dem Geburtsfest Christi, sondern nach dem am 25. Dezember gefeierten Jahresfest namens Weihnachten. Jesus soll im September geboren sein.

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Die heidnischen Römer, Griechen, Kelten, Germanen, Slawen und andere Völker der Nordhalbkugel feierten früher die Wintersonnenwende. Ab diesem Tag werden die Tage wieder länger und es geht auf den Frühling zu. Die Wintersonnenwende wurde gefeiert mit Kerzen anzünden / Feuer anzünden und Festessen. Und oft auch mit Geschenken, z. B. deshalb, weil die Wintersonnenwende in vielen Gegenden der Beginn des neuen Jahres war und man sich zum neuen Jahr gegenseitig beschenkte.

Noch heute sagt man „zwischen den Jahren“ vom 25. 12. bis zum 1. Januar oder bis zum 6. Januar. Durch mehrere Kalenderreformen hat sich der Neujahrstag mehrmals verschoben. Es gibt auch heute noch Länder, in denen die Weihnachtsbescherung zu Silvester, am 1. Januar oder am 6./7. Januar ist. Bis ins 16. Jahrhundert lag im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation der Jahresbeginn auf dem Weihnachtsfest.

Nach dem römischen Kalender vor ca. 2000 Jahren war die Wintersonnenwende am 25. Dezember. An diesem heiligen Tag der Wintersonnenwende wurden in verschiedenen Mythen zahlreiche Götter geboren, die für Licht bzw. Sonne stehen, wie z. B. Sol, Attis, Mithras, Horus und Krischna.

Die Römer feierten außerdem das Fest der Saturnalien vom 17. bis 23. Dezember, später bis zum 30. Dezember. Zu den Saturnalien beschenkte man sich gegenseitig und es gab Festessen.

Die frühe christliche Kirche wusste nicht genau, an welchem Tag Jesus geboren wurde. Zuerst dachte man im März (manche frühen Christen favorisierten den 24. oder 25. März, damals der Frühlingsanfang) oder im September. „Es waren Hirten auf dem Feld, die nachts ihre Herden hüteten“ in der biblischen Geschichte von der Geburt Jesu kann nicht im Winter gewesen sein. Die Winter in Judäa waren früher ziemlich kalt, da ließ man das Vieh im Stall. Das Hirten nachts bei ihren Tieren waren, kam früher vor allem dann vor, wenn die Tiere Junge gebaren, also im Frühling.

Als die Kirche an Macht gewann, versuchte sie, die heidnischen Traditionen abzuschaffen. In vielen Fällen gelang ihr das nicht: Dann übernahm die Kirche einfach die Termine von älteren heidnischen Festen und widmete sie christlich um. In späteren Jahrhunderten legte die Kirche sich zunächst fest, Jesu Geburt am 6. Januar zu feiern.

Die orthodoxe Kirche bleib dabei, aber die römische Westkirche änderte den Termin noch einmal. Dafür gab es einen Grund: Die Tage rund um die Wintersonnenwende am 25. Dezember waren im ganzen Mittelmeerraum und in Kleinasien / Nahost wichtige hohe Feiertage, an denen man den Sonnengott/Lichtgott feierte.

Ein Kirchenmann des 12. Jahrhunderts schrieb: „Die Ursache, weshalb die Kirchenväter das Fest des 6. Januar abänderten und auf den 25. Dezember verlegten, war folgende: Nach feierlichem Herkommen pflegten die Heiden am 25. Dezember das Geburtsfest des Sonnengotts (das "Fest des Aufgangs der Sonne") zu feiern und zur Erhöhung der Festlichkeit Lichter anzuzünden. An diesen festlichen Bräuchen ließen sie auch das Christenvolk teilnehmen. Da nun die Lehrer der Kirche die Wahrnehmung machten, dass die Christen an diesem heidnischen Feste hingen, kamen sie nach reiflicher Überlegung zu dem Entschluss, am 25. Dezember fortan das Fest der Geburt des Herrn zu feiern.“ ).

Als römische Kaiser das Christentum als Staatsreligion einführten, wollten sie es den heidnischen Anhängern von Sol und Mithras einfach machen, zum Christentum zu wechseln.

Geschmückte Nadelbäume/-Zweige oder anderes immergrünes Gehölz gab es auch bei den Heiden. Denn immergrüne Bäume und Gehölze galten bei vielen Völkern und in vielen vorchristlichen Religionen als Symbol für ewiges Leben.

Das Verwenden von immergrünen Bäumen, Zweigen, Kränzen und Girlanden gab es z. B. bei den alten Ägyptern, Römern, Griechen, jüdischen Hebräern und auch bei den alten Chinesen.

In der römischen heidnischen Religion schmückte man im Dezember eine Kiefer (Pinie) zu Ehren der Göttin Juno. Die Römer schmückten zum Jahreswechsel ihre Häuser mit Kränzen aus Lorbeerzweigen.

Im Mithras-Kult ehrte man den Sonnengott durch das Schmücken eines immergrünen Baums zur Wintersonnenwende.

In Kleinasien war die Pinie der heilige Baum der Göttin Kybele. Die Anhänger dieser Religion fällten bei den Trauerfeierlichkeiten für ihren Gott Attis eine Pinie und trugen diese in feierlicher Prozession zum Tempel der Göttin Kybele.

Auch in nördlichen Gegenden Europas wurden im Winter schon früh grüne Fichten-, Tannen- oder Kiefernzweige ins Haus und an Türen gehängt. Dies sollte z. B. böse Geister fernhalten. Außerdem gab das Grün den Menschen Hoffnung auf die Wiederkehr des Frühlings in der langen kalten Winterzeit, in der draußen fast alles kahl und grau war. Bei den Kelten und Germanen waren es z. B. Fichten, Kiefern, Tannen und Stechpalmen, bei den Kelten auch Misteln, die man als Schmuck in der Zeit der Wintersonnenwende verwendete.

Früchte wie Granatäpfel, rote Äpfel und rote Beeren waren Symbole für das (ewige) Leben (rot wie Blut, Blut als Lebenssaft), galten als Gabe der Götter und wurden zum Teil auch als Opfer dargebracht. In vielen Gegenden war es üblich, in der Zeit der Wintersonnenwende einen Nadelbaum mit roten Äpfeln zu schmücken.

Noch im 12. bis ins 17. Jahrhundert wetterte die Kirche gegen den „heidnischen Brauch, in der Weihnachtszeit Tannenzweige und Tannenbäume aufzustellen und zu schmücken“. In alten Kirchentexten aus dieser Zeit heißt es z. B.: „Unter anderen Lappalien, damit man die alte Weihnachtszeit oft mehr als mit Gottes Wort begeht, ist auch der Weihnachtsbaum oder Tannenbaum, den man zu Hause aufrichtet, denselben mit Puppen und Zuckerzeug behängt, und ihn danach abschüttelt und abräumen lässt. Wo die Gewohnheit herkommt, weiß ich nicht. Es ist ein Kinderspiel.“.

An den Weihnachtsbaum hing man damals z. B. aus vielfarbigem Papier geschnittene Rosen und Sterne, Zischgold (dünne, geformte Flitterplättchen aus Metall), Äpfel, Oblaten, Süßigkeiten aus Zucker, Pfefferkuchen/Lebkuchen und/oder Spielzeug usw. und stellte Kerzen auf die Zweige. Zu Weihnachten oder nach Weihnachten durften die Kinder dann oft den Baum „abernten“, indem sie die Lebensmittel pflückten oder abschüttelten und aßen. Als meine Oma Kind war, hingen statt Kugeln noch echte rote Äpfel am Weihnachtsbaum, außerdem auch Nüsse, Kekse und andere Süßigkeiten.

Die Kirche selber hat den Weihnachtsbaum erst spät übernommen. Erst ab dem 19. und 20. Jahrhundert stellte man auch in Kirchen Weihnachtsbäume auf. Vorher war für Kirche die Krippe mit dem Jesuskind meist der einzige Schmuck.

Fazit:

Viele Weihnachtstraditionen wie sich gegenseitig beschenken, immergrüne Zeige und ein geschmückter Weihnachtsbaum, Kerzen anzünden kamen schon bei vielen heidnischen Völkern vor.

Ein Italiener sagte mir: Die alten heidnischen Römer hatten gerne Spaß und feierten die Saturnalien und die Wintersonnenwende mit Geschenken, mehrtägigen Festessen, Alkohol trinken, Spielen und nicht ehelichen Sex. Ähnlich taten es die alten heidnischen Griechen, z. B. auch zu ihren Dionysos-Festen.

Aber dann kam die christliche Kirche und versuchte erst einmal alles zu verbieten, was irgendwie Spaß machte. Damit hatte die Kirche zwar eine Zeit lang Erfolg, aber auch nur teilweise.

Heutzutage wird oft wieder mehr und üppiger gefeiert.

Ob von den alten heidnischen Feierlichkeiten vielleicht die Redewendung kommt, dass Leute „einen Heidenspaß haben“?

 

 

 

 

 

 

 

 

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung