Verglichen mit anderen Industrieländern gibt Deutschland seit Jahrzehnten zu wenig Geld für Bildung aus.
Das ist sehr schade, da so viel Potential nicht genutzt wird. Jeder Euro, der heute in Bildung invertiert wird, zahlt sich später ca. 10-fach aus in Form vieler gut ausgebildeter Fachkräfte, die gut verdienen u. Steuern zahlen, die Innovationen vorantreiben, Startups gründen, etc.
Es heißt doch immer, wir hätten Fachkräftemangel u. bräuchten in Zukunft noch mehr Fachkräfte, aber woher sollen die bei schlechtem Bildungssystem kommen?
Die Fachkräfte-Einwanderung reicht dafür nicht aus. Ausländische Fachkräfte gehen meist lieber in die USA, nach Kanada, UK etc.
Die deutsche Politik müsste viel mehr Geld ins Bildungssystem investieren, statt Unsummen für Kriege, Aufrüstung u. Subventionen an Großkonzerne u. Banken zu verschwenden.
Im Bildungssystem wird seit vielen Jahren gespart: Es werden nicht genug Lehrkräfte eingestellt. Die Lehrkräfte werden oft nicht gut genug bezahlt, und ihre Arbeitsbedingungen sind oft schlecht (Vollzeit-Lehrkräfte arbeiten real oft 45 – 60 Stunden/Woche; Überlastung u. Burnout drohen).
Viele Schulgebäude verrotten, Technik ist oft kaputt o. veraltet, Schulbücher u. Lehrmaterialien sind oft veraltet; Digitalisierung erfolgt (wenn überhaupt) nur im Schneckentempo; Toiletten u. Turnhallen sind oft kaputt, das Schulessen ist oft billig u. schlecht, usw.
Die Klassen sind oft zu voll: bei fast 30 oder sogar über 30 Kindern u. Jugendlichen ist kaum individuelle Förderung möglich.
Das Kooperationsverbot von Bund u. Ländern bei der Bildung muss aufgehoben werden. Es muss einheitliche Mindest-Bildungsstandards für ganz Deutschland geben.
Lehrkräfte sollten in allen Bundesländern gleich bezahlt werden. Lehrkräfte müssen entlastet werden bei Verwaltungsaufgaben und durch Sozialhelfer, Integrationshelfer, Sprachkurse für Migranten, psychologische Hilfen an den Schulen usw.
Die Trennung, ob ein Kind aufs Gymnasium kommt oder nicht anhand der Noten in der 4. Klasse ist zu früh. Kinder sollten länger gemeinsam lernen, mindestens bis Klasse 7 oder 8. Denn viele „kriegen erst später die Kurve“. Aber wenn sie erstmal auf die Haupt-/Mittel-/Real-/Ober-Schule „abgeschoben wurden“, werden sie dort zu wenig gefördert, und es ist es ist viel schwerer, von dort aufs Gymnasium zu wechseln.
Dass außerhalb der Gymnasien zu wenig gefördert wird, erkennt man auch daran, dass pro Jahr leider über 50000 junge Menschen die Regelschulen ohne Abschluss (also noch nicht einmal mit einem Hauptschulabschluss) verlassen.
Das ganze System Schule muss geändert werden. Vielleicht auch mit weniger Druck und mehr individuellem Lehntempo.
Kinder sollten an der Schule „das Lernen lernen“, also sich Lerntechniken aneignen. Manche lernen z.B. am besten beim Lesen, andere gut übers Schreiben, manche gut übers Hören oder z.B. auch über (Online-)Videos, und manche übers praktische Arbeiten z.B. in einer Werkstatt. Man sollte an der Schule fürs Leben lernen, also sollte man auch mal die Lehrpläne ansehen.
Es braucht mehr Praxisbezug und mehr fächerübergreifenden Unterricht.
Schüler sollten öfter mal Betriebe u. andere Berufsbereiche besuchen und dort in die Praxis „reinschnuppern“, zum Lernen und zur Berufsorientierung.
Schüler sollten auch etwas lernen z.B. über den Umgang mit den eigenen Finanzen. Was sollte man beachten, wenn man Verträge abschließen oder kündigen will, welche Rechte hat man? Welche Risiken können Kredite haben (Verschuldung)? Welche Versicherungen sind wann sinnvoll u. welche sind nicht sinnvoll? Wie kann man nachhaltiger leben, das Klima schützen usw.? Wie erkennt man Werbelügen? Wie kann ich überprüfen, ob online dargestellte Behauptungen wahr sind (Faktencheck, Recherche)? Wie kann man KI für Lernen u. Beruf nutzen? usw.