Was würdest du an der Spitze des Kapitalismus tun?

7 Antworten

Erst einmal zum Thema Kapitalismus:

Eine Firma, die über dem Gesetz steht, ist nicht im Sinne des Kapitalismus. Firmen brauchen Gesetze und den Staat als unabhängigen "Schiedsrichter", der dafür sorgt, dass die Regeln eingehalten werden.

Dabei geht es bspw. um die Währung. Wenn man sich vorstellt, dass bspw. Autohersteller auch Geld "drucken" (oder erfinden) dürften, um die Zulieferer zu bezahlen, könnten diese mit dem Geld nichts anfangen, da es nichts wert wäre. Genauso brauchen sie einen Staat, der darüber wacht, dass Gesetze eingehalten werden. Beispiel: Autohersteller A hat von Zulieferer Z 100.000 Scheinwerfer bestellt und eine Anzahlung geleistet. Zulieferer Z liefert aber nur 10.000 oder gar keine Scheinwerfer. Jetzt braucht A den Staat, um seine Ansprüche durchzusetzen, bzw. schon im Vorhinein, damit Firma Z aus Angst vor Strafen gar nicht auf die Idee kommt, zu betrügen.

Natürlich könnte man sich auch vorstellen, dass Firma A eine eigene "Inkassofirma" betreibt, die Betrüger abschrecken soll, aber dann würden das auch andere Firmen machen und jede Firma hätte ein Interesse daran, ihre "Inkassofirma" unabhängig vom Gesetz bloß zum eigenen Vorteil einzusetzen.

Übrigens haben im 19. Jahrhundert Firmen in England den Staat damit beauftragt, Arbeitsschutzgesetze einzuführen und durchzusetzen, da die Bedingungen in den Fabriken so katastrophal waren, dass die Arbeiter reihenweise weggestorben sind (16 Stunden Arbeit am Tag, sieben Tage die Woche, Einatmen von giftigem Staub, zahlreiche Arbeitsunfälle, etc.). Da nun jedes einzelne Unternehmen objektiv daran interessiert war, dass alle anderen Firmen die Arbeiter gut behandeln (damit es genug "Nachschub" an Arbeitskräften gibt) und zugleich die eigenen Arbeiter:innen so massiv wie möglich auszubeuten, benötigten sie den Staat, der dafür sorgen sollte, dass für alle Firmen die gleichen Regeln gelten und diese auch eingehalten werden. So wurden bspw. zunächst die Arbeitszeiten für Frauen und Kinder unter 12 Jahren begrenzt. Siehe dazu Karl Marx: Das Kapital, Band 1. Kapitel 8: Der Kampf um den Arbeitstag.

Natürlich haben Unternehmen, wie erwähnt, ein Interesse daran, dass sich nur die Anderen an die Gesetze halten, sie selbst aber nicht und natürlich versuchen Unternehmen auch, die Politik zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Firmen, die "über dem Gesetz" stehen, sind aber eher ein Anzeichen für einen schwachen Kapitalismus und kommen meistens in Staaten vor, die wirtschaftlich schwächer aufgestellt sind, oder in denen Staatskapitalismus betrieben wird (z.B. China), wobei im letzten Fall die Firmen nicht über dem Gesetz stehen, sondern mehr oder weniger vom Staat gelenkt werden, bzw. es keine eindeutige Grenze zwischen Staat und Firma gibt.

Um nun auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen:

Würde ich an der Spitze eines Unternehmens stehen, dass ganz oben in der "Nahrungskette" steht, würde ich mir selbst einen hohen Gewinn auszahlen und Strukturen für Arbeiter:innen einrichten, die aus dem System aussteigen wollen (z.B. eine Genossenschaft gründen und mit viel Geld ausstatten, die Häuser und Wohnungen kauft und diese günstig/kostenlos vermietet). Natürlich würde ich dafür sorgen, dass ich selbst auch abgesichert bin, wenn ich meinen Posten verlieren sollte.


An die Armut denken . Und auch was spenden. Auch ein Weihnachtsfest mit Essen zur Heiligabend für obdachlose. Jeder bekommt auch 25 bis 50 Euro im Geschenk verpackt. Und 1 bis 2 mal in der woche kostenlos Lebensmittel mit Getränke z.b volle Wasserflaschen in einer Halle für bedürftige verteilen. Das sich obdachlose 1 bis 2 mal im Jahr beim Arzt durchchecken können.


Hoffentlich etwas Sinnvolles mit der Firma machen, das zum Allgemeinwohl beiträgt. Natürlich aber auch das Leben genießen

Ich würde mein Vermögen an meine Angestellten verschenken. Denn Geld macht nur glücklich, wenn man es verschenkt.


iQhaenschenkl  02.06.2025, 08:36

Dies ist schon mehrfach in die Hose gegangen. Rosenthal (Pozellan) und Photo Porst ist danach pleite gegangen.🤷‍♂️

Hat kaum einer was davon gehabt.

Erst würde ich mal richtiges Deutsch lernen!🤷‍♂️

Dann würde ich mich an die Gesetzte halten! Besitz verpflichtet!

Mein Wahlspruch lautet:

„Die Freiheit besteht in erster Linie nicht aus Privilegien, sondern aus Pflichten.“

(Albert Camus, Schriftsteller, Philosoph, Nobelpreisträger, Kommunist)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – aktiv in Politik und Berufspolitik