Was würde passieren wenn man Altenheime verstaatlicht und Altenpfleger verbeamtet?

6 Antworten

Damit müssten Pflegeheime keinen Profit mehr erarbeiten und würden nicht mehr gewinnorientierten Privatinvestoren gehören.

Die Pflege würde besser werden, es wäre genug Personal da. Ein Pfleger könnte von seinem Gehalt eine Familie ernähren.

Jojo

Es würde das Gesundheitssystem unbezahlbar machen. Es spricht nichts gegen höhere Löhne, aber dir freuen müssen, für alle Berufsgruppen und auch für fast alle Einkommen, gesenkt werden, da diese schon viel zu viel zu hoch sind.

DerRoll  24.04.2021, 11:13

Welch eine wirtschaftliche Ahnungslosigkeit! Wie alt bist du noch mal? Weißt du eigentlich wer deine Ausbildung von seinem Einkommen finanziert? Hast du eigentlich eine Ahnung welchen Einfluß der Konsum auf den Wirtschaftskreislauf hat? Und wie willst du den Konsum ohne Einkommen in Gang halten? Bei Leuten wie dir graut mir wirklich vor unserer Zukunft!

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DickerJunge175  24.04.2021, 16:11
@DerRoll

Ein Vorschlag: du schreibst im Klartext, was dich an meiner Aussage stört, worauf du mit deinen Andeutungen hinaus willst, und dann können wir gerne eine Diskussion über die einzelnen Punkte sowie deine und meine Erwiderungen führen.

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Mal eine Grundsatzfrage: Hat sich nicht bisher immer etwas verschlechtert, wenn es privatisiert wurde - Post, Bahn, Krankenhäuser?

Ja, es gibt wohl sehr gute Privatschulen, die dann aber auch ihre Schüler (Eltern) für Exklusivbedingungen (8 Schüler in der Klasse, Hausaufgabenbetreuung, Begabungsförderung) zahlen lassen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch staatliche Schulen, in denen zwar die Klasse groß sind, aber auch Begabungen gefördert werden mit Schwerpunktprogrammen, AGs, Wettbewerben, engagierten Lehrern. Trotz Verbeamtung und ohne Schulgebühren.

Problem dabei: Altenpfleger - es heißt jetzt "Pflegefachfrau/ -mann" - haben den Ruf, nichts gelernt zu haben und "Hinternabwischer" zu sein. Das heißt, den Job will fast keiner machen und wenn, wird er oft nicht besonders in der Gesellschaft geachtet.

Staatliche Pflegeheime könnte ich mir ganz gut vorstellen, so wie staatliche Schulen. Da gibt es auch individuelle Konzepte, engagierte Lehrer, Eltern und Schüler haben nicht das Gefühl, dass die Schule nichts wert ist, weil sie nichts dafür zahlen.

Man stelle sich nur mal vor, ein Pflegeplatz würde "nur" 400 € im Monat haben. Dann bliebe selbst Rentnern mit Minirente meist noch etwas übrig. Heute bleibt oft gar nichts mehr übrig, außer einem "Taschengeld", von dem man ein paar Hygieneartikel kaufen kann und mit viel Glück verschlissene Kleidung ersetzen kann. Würde ein staatliches Heim von Steuergeldern bezahlt, hätten die Bewohner deutlich mehr Geld, um für sich ein würdevolleres Leben zu gestalten, keines in Armut. Es gab mal einen Artikel über Weihnachtswünsche von Pflegeheimbewohnern, da waren dann solche Luxuswünsche wie Duschgel, Handcreme, Schokolade dabei. Alles Dinge, die sich jeder Hartz-IV-Verdiener monatlich leisten kann!

Verstaatlichung könnte zudem eine einheitlichere Ausbildung bedeuten, bei der man auch in der Praxis nach einem Lehrplan lernt. Heute scheint es oft so zu sein, dass man in der Pflege von Anfang an eine Vollzeitkraft ersetzen muss oder gar keine Einarbeitung - auch in der Ausbildung - erhält. "Lauf mal mit und morgen machst du das dann alleine!" ist immer noch in einigen Heimen, auf einigen Stationen Standard. Schule und Praxis klaffen weit auseinander. In der Schule zählt theoretisch der Bewohner als Individuum, auf das man eingehen soll, in der Praxis zählt oft mehr die Schnelligkeit. Es wird einem teilweise wohl Empathie regelrecht abgewöhnt. Verstaatlichung mit einem Praxislehrplan könnte dem entgegen wirken.

Man hat doch nach der Privatisierung von Krankenhäusern gesehen, wie die Standards immer mehr gesunken sind, wie plötzlich keiner mehr Zeit hatte, Patienten vorzeitig entlassen und nur "durchgeschleuchst" werden, oft keine Zeit mehr für Bettwäschewechsel ist oder Patienten auf den Flur gelegt werden. Das war zur Zeit der staatlichen Krankenhäuser viel seltener der Fall!

Dann werden die Pflegeheime unbezahlbar.
Obwohl sie das ja teilweise jetzt schon sind.

Tasha  23.04.2021, 22:08

Auf der anderen Seite: Die Schule wird auch von Steuergeldern bezahlt. Würden dann nicht Pflegeheime von Steuergeldern bezahlt, also für die Bewohner gar nichts oder deutlich weniger kosten? Und wer sagt denn, dass das Personal dann deutlich besser bezahlt würde? Heute gibt es viele private Heime, die sehr schlecht sind und einige private Heime, die sehr gut sind. Schlecht, wenn der Betreiber möglichst verdienen möchte, deshalb am Personal spart, das überlastet ist und dann die Bewohner in Gefahr bringt (oder "nur" vereinsamt und schlecht pflegt), gut, wenn der Betreiber sich trotz Verdienst Mühe gibt, darauf achtet, engagierte Pfleger einzustellen und eine Atmosphäre fördert, in der sich Bewohner und Pfleger gleichermaßen wohl fühlen.

Warum sollte es denn in der Schule weitgehend klappen, dass sich Lehrer und Schüler wohl fühlen, während Lehrer oft verbeamtet sind und Schüler für die Schule nichts zahlen müssen, aber in Pflegeheimen nicht?

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