Was waren euer Meinung nach die vor und Nachteile der DDR?
Bitte nur zeitzeugen antworten, die die DDR erlebt haben
7 Antworten
Vorteile gab es da nicht. Das war nur für Leute, die es sich bequem dort gemacht hatten, weil ihnen der Staat das Denken abnahm.
Die DDR vergriff sich an Privateigentum. Da wurden Betriebe enteignet, einfach Privatland anderen als Bauplatz zugewiesen.
Die Regale in den Kaufhallen waren oft leer, Das Warenangebot war viel geringer als heute.
In vielen Leitungsstellenwurde die SED-Mitgliedschaft zur Voraussetzung gemacht.
Für eine gute Lehrstelle brauchte man Jugendweihe und als Junge 3 Jahre Armee - ebenso für das Abitur.
BRAVOs konnten nur geschmuggelt werden.
Hier auf dem Land war das Freizeitangebot sehr gering.
Klamotten bekamen die Leute hier in Grenznähe von der Westverwandtschaft. Das Kleidungsangebot war nur für ganz kleine Kinder gut. Oder man nähte privat.
Wer Westgeld hatte, kam schneller an Baumaterial.
Auf ein Auto wartete man am Ende der DDR bis zu 18 Jahre.
Ersatzteile waren schwer zu bekommen. Und auch Südfrüchte sahen wir hier nur einmal im Jahr, wenn man in der Schlange vorn stand.
Hier auf dem Land setzte man auf Selbstversorgung: Schlachten von Schweinen, Hühnern, Schafen und Kaninchen. Auch hatte man große Gärten voller Obst und Gemüse.
Konzerte von Lieblingsstars konnte man nicht besuchen.
Vor der Westverwandtschaft kam man sich vor wie ein Bettler.
Der Nachteil war wie hier schon geschrieben die Mauer. Es gab z.B Willkür, es wurde bespitzelt, denunziert. im Grunde kein normales Rechtssystem (zumindest nicht immer), es gab zwangsläufig große Versorgungsengpässe.. .
Vorteile waren sicher das es ein staatliches Recht auf auf einen Kitaplatz hatte, ebenso auf Urlaub und für Familien gab es Wohnungen zu günstigen Mieten. Die Arbeitslosenzahl war vergleichsweise gering. .
Nachteile:
Nur als staatstreuer Bürger, dem man vertrauen konnte und der als anerkannter Künstler, Sportler, Wissenschaftler oder ähnlich politisch und wirtschaftlich wichtige Person als „Aushängeschild” der DDR fungieren konnte oder direkt beruflich deren Interessen vertrat, kam man ins westliche Ausland. Alle anderen mussten sich mit dem sozialistischen Ausland begnügen.
Regimekritische Witze und Sprüche musste man sich in der Öffentlichkeit und sogar im Bekanntenkreis verkneifen, da immer die Gefahr bestand, dass jemand dich an die STASI verriet.
Blieb man ruhig, brav und machte seinen Job, kam man in den Genuss der Vorteile wie kostenlose Gesundheitsfürsorge, sichere Arbeitsplätze, Kinderfürsorge vom Kleinkindalter an, bezahlbarer Wohnraum, niedrige Lebenshaltungskosten usw. Jegliche Art von Zukunftsangst wie heute üblich, war einem Normalbürger der DDR fremd.
Die DDR versprach soziale Gerechtigkeit und Gleichheit, bot vielen Menschen Arbeit und Sicherheit, allerdings waren die individuellen Freiheiten stark eingeschränkt, und die staatliche Überwachung war allgegenwärtig. Mangel an Konsumgütern und Reisefreiheit waren weitere Merkmale des Lebens in der DDR.
LG aus Tel Aviv
Staatliche Willkür war in DDR ein großes Problem. Der Staat kontrollierte fast alle Lebensbereiche, und man konnte ohne Vorwarnung verhaftet werden, wenn der Verdacht bestand, staatskritisch zu sein. Die Bürger hatten eigentlich keinen rechtlichen Schutz und waren dem Staat ausgeliefert.