Was wäre die beste Strafe?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Vorschlag: Er bekommt das Handy einige Tage gar nicht und danach immer zu einem festgesetzten Zeitpunkt, bevor du gehst. Er muss sich also vorher gut benehmen - festgelegte Regeln einhalten - und bekommt dann das Handy. Sage noch mal deutlich, dass das dein Handy ist und nicht sein Spielhandy und daher hat es nicht alle Möglichkeiten für ihn.

Aber sei dir auch bewusst, dass er 7 Jahre alt ist und oft noch keine Intuition für Verhalten hat, das dich stört. Manchmal drehen Kinder auch auf und merken nicht, was für einen Quatsch sie sabblen.

"Er hat mich wie eine Sklavin behandelt" ist deine Interpretation. Es kann scherzhaft gemeint gewesen sein, etwas, das er aus dem TV abgeschaut hat oder von anderen Kindern oder ein Verhalten, das ihm nicht als übergriffig bekannt war.

Daher ist es besser, hier deutlich stopp zu sagen, während es passiert, also "das erlaube ich nicht, das und das darfst du nicht sagen!" Und ja, dann solltest du eine Idee haben, was du machst, wenn er es trotzdem sagt. Nicht mehr mit ihm spielen, solange er das macht oder auch, schärfer, nicht mehr mit ihm reden, solange er das macht.

Aber Kinder merken oft wirklich nicht, was sie so sagen. Ich bin mal in der Musikschule mit einem völlig fremden Kind ins Gespräch gekommen, weil wir beide vor der Stunde auf unterschiedliche Unterrichtsräume gewartet haben. Der Junge sagte mir dann, meine Haare wären zu lang, ich müsse sie abschneiden. Das klang ziemlich ernst. Natürlich hatte das keinen Einfluss auf mich, aber mir war im ersten Moment schon mulmig, dass jemand überhaupt auf so eine übergriffe Idee kam - bis mir klar wurde, dass das auch maximal vom Alter her ein Erstklässler war, dem wohl nicht bewusst war, dass er gerade übergriffig war (hat auch meine offenen Haare in die Hand genommen usw.).

Nimm seine Gefühle wahr und überlege, was dahinter steckt. Frust, Wut, Enttäuschung, weil er mit dem Handy nicht machen konnte, worauf er sich gefreut hatte. Meckern darüber ist keine Kritik an dir, sondern Ausdruck dieser Enttäuschung. Oft hilft es, wenn man das als Erwachsene kurz formuliert "du bist wütend/ enttäuscht, weil du ... nicht machen kannst, oder? Ja, das ist traurig. Es ist aber mein Handy und das hat diese Funktionen nicht. Ich brauche die nicht!"

PS

Ablenkung ist oft ein guter Plan. Er ist frustriert, sauer, du wartest kurz und schlägst dann eine ganz andere Aktivität vor, von der du weißt, dass er sie spannend findet. Oder du stellst ihm Fragen zu seinen Lieblingsthemen (Freunde, Sport, Spiele etc.).

FANTASYKID 
Fragesteller
 01.08.2022, 23:13
"Er hat mich wie eine Sklavin behandelt" ist deine Interpretation. Es kann scherzhaft gemeint gewesen sein, etwas, das er aus dem TV abgeschaut hat oder von anderen Kindern oder ein Verhalten, das ihm nicht als übergriffig bekannt war.

Der kleine hat gesagt "Hohl mir sofort eine Cola", "Räum das auf" und so weiter.

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Tasha  01.08.2022, 23:23
@FANTASYKID

Wie gesagt - du bist die Erwachsene. Gehe nicht in die Konfrontation! "Wo ist denn die Cola? Kannst du die auch alleine holen? Wenn nicht, kann ich dir ein Wasser holen!" "Oh, wir müssen nachher noch zusammen aufräumen, oder? Das kriegen wir aber hin, das dauert nicht so lange! Ich suche die Spielfiguren und du sammelst die Legosteine in den Kasten!" Irgendetwas, das nicht konfrontativ ist. Oft ist so etwas wirklich Spiel, Nachahmen von Gehöritem in Filmen oder bei anderen Kindern. Manchmal auch Ausdruck von Müdigkeit oder Frustration, nicht zwingend mit der aktuellen Situation. Man kann ein paar Mal darauf eingehen und ein paar Mal andere Strategien finden. "Du weißt doch, wo die Cola steht! Wenn du zu faul bist, sie zu holen, kannst du halt jetzt leider keine trinken!" Manchmal hilft es aber auch zu sagen, "ja, ich hole sie kurz. Manchmal bin ich abends auch müde und freue mich, wenn mich jemand bedient!" Oder "okay, ich hole dir die Cola. Dann holst du mir nachher meinen Orangensaft!" Einfach zeigen, dass du die Sache nicht als Machtspiel ansiehst.

Man kann auch mal einen Scherz machen. Cola holen, aufräumen, lachen, sagen, "der Herr belieben heute, bedient zu werden, nicht wahr", also in etwas altertümlicher Sprache sprechen, um anzudeuten, dass man die Situation als komisch betrachtet. Vielleicht ihm noch ein Kissen für die Füße bringen und fragen, ob man die Zofen benachrichtigen soll, dass sie ihn am Abend ins Bett tragen - um ihn auch zum Lachen zu bringen und aus den Machtkampfgefühlen rauszuholen.

Kinder können auch mal k.o. sein - Schule, Hausaufgaben, schwere Schultasche, Streit mit Freunden oder so. Einfach zu wenig Schlaf gehabt, Luft ist draußen. Dann muss man manchmal ein bisschen bedient werden.

Hier helfen auch manchmal Äußerungen der Gefühle "Ja, ich habe auch oft keine Lust, vom Sofa aufzustehen/ aufzuräumen! ich raffe mich dann immer auf, indem ich Musik anstelle oder einen Timer und mir sage, ich muss nur 5 min aufräumen und schaue mal, wie weit ich komme!"

Einfach ausweichen!

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FANTASYKID 
Fragesteller
 01.08.2022, 23:41
@Tasha

Er hat ja nichtmal bitte oder danke gesagt, sondern mich einfach herukomandiert.

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Kinder....

Kleine Kinder sind oft in der Erwartungshaltung das was passiert. Das interessanteste das du zu bieten hattest war das Handy. Du warst nicht angemessen aufs Babysitten vorbereitet und beschwerst dich hinterher, wenn das Kind vor Enttäuschung rumzickt und willst es auch noch bestrafen, obwohl du nicht vorbereitet warst?

Das arme Kind....

Kleine Hilfestellung von mir, die mit Kindern von 2,5 bis 7 Jahren arbeitet:

  • Zickt das Kind rum, dann liegts an der Langeweile.
  • Handy und Co sind allenfalls als Überbrückung gedacht, wenn man von A nach B muss.
  • Für Babysitten oder Kinderbetreuung sollte man Bastelideen, Gesellschaftsspiele in Petto haben
  • Ist es an einem Nachmittag empfehlen sich Aktivitäten an der frischen Luft
  • Backen, Kochen, oder sonstiges Essen anfertigen wäre eine weitere Idee
  • Lerne mit dem Kind für die Schule

Das sind alles Sachen die kann man mit einem Kind machen. Du passt auf dieses Kind auf. Vermutlich verdienst du Geld damit. Dann verhalte dich auch so das man sagen kann, du hast es dir verdient. Es gibt genug Eltern die ihre Ruhe vor dem Kind haben wollen und speisen es mit Handy und Co ab. Das Kind wird dich heiß und innig lieben, wenn du mit ihm Sachen machst, die die Eltern nicht mit ihm machen. Bin mir sicher, mit 17 fällt dir da was ein.

Nur lass es bitte nicht für dein unvorbereitet Sein büßen. Das Kind kann nichts dafür und ich bin mir sicher, wenn du da das nächste mal anders ran gehst, dann wird das Kind nicht zicken.

Und wenn doch, dann schickst du es auf sein Zimmer zum Spielen und sagst ihm, dass es gerne wieder zu dir kommen kann wenn es sich anders verhält. Musst natürlich auch aufpassen das es nicht abhaut in der Zeit. Immer gleich reagieren wenn das Kind was macht, nicht ne Woche später oder beim nächsten mal. Das Kind weiß dann nicht, wofür es bestraft wird. Aktion - Reaktion. Aber eigentlich sind Kinder dankbar für die Zeit die man ihnen widmet. Sowas nennt man Wertschätzung gegenüber dem Kind und das Kind spürt das.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
FANTASYKID 
Fragesteller
 01.08.2022, 23:05

Ich lasse das Kind ja nicht immer an mein Handy. Der Junge darf es nur manchmal.

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Belliwell  01.08.2022, 23:12
@FANTASYKID

Aber warum? Lass ihn da nicht dran, dann zickt er auch nicht. Beschäftige dich anders mit ihm. Warum gibst du ihm das Handy? Damit du ruhe hast? Wenn du Ruhe haben willst, dann gehe dort nicht aufpassen, sondern lass das jemand machen, der die Sache ernst nimmt.

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FANTASYKID 
Fragesteller
 01.08.2022, 23:20
@Belliwell

Nein, nicht um ihn abzuwürgen.

Er hat bestimmtes Spiel nicht zuhause, dass ich auf meinem Handy habe. Es macht ihm Spaß, dieses Spiel zu spielen.

Da das Spiel Geld kostet, hohlen seine Eltern ihm das Spiel nicht.

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Belliwell  01.08.2022, 23:28
@FANTASYKID

Du verstehst es einfach nicht. Gib dem Kind weiter das Handy und lass dir immer wieder auf der Nase rumtanzen. Vielleicht lernst du es dann auf die Art und Weise. Je mehr du in Punkto Handy nachgibst, desto mehr erwartet das Kind jedes mal wieder das du ihm das Handy gibst. Und wenn du das nächste mal wieder das Kabel nicht mit hast, oder der Akku leer ist, whatever, dann wird aus dem Zicken ein Wutanfall und immer so weiter. Das Kind hat dich in der Hand.

Ich habe jeden Tag 19 Kinder um mich rum. Alleine. Da zickt kein einziges und wenn ich zu etwas nein sage, dann ist es ein nein. Feste Regeln und Grenzen. Und das was am meisten Spaß macht ist dann auch am Schnellsten weg, die Kids wissen das. Ich kann dir nur raten, lass das Handy das nächste mal weg. Aber es ist deine Aufgabe, nicht meine. Gib dem Kind weiter das Handy und sieh was kommt. Mehr als dir einen Rat geben kann ich nicht.

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Tasha  01.08.2022, 23:29

Oder, bei einem Jungen, auch Sport. Zeig mal, wie du Fußball spielst? Schaffst du viele Tore? Welche Position spielst du? Soll ich mal timen, wie schnell du rennen kannst? Irgendeine Aktivität, die ihn stolz macht und bei der er sich körperlich betätigt. Danach ist man dann meist auch etwas ruhiger, weil die Energie draußen ist, vielleicht auch der Schulstress vom Morgen etwas reduziert wurde. Lehrer sagen manchmal Grundschülern, sie sollen jetzt einmal um den Schulhof rennen, wenn die Luft draußen ist.

Suche vielleicht online mal nach Anregungen für solche kurzen Aktivitäten. Wer schafft mehr Squats oder "Hampelmänner" oder so. Und dann den Jungen auch loben für seine Sportlichkeit. Lasse dir zeigen, was er im Verein oder Sportunterricht macht, was ihm besonders Spaß macht, was er besonders gut kann, lobe das, time oder zähle das, erzähle das vor ihm stolz den Eltern usw.

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Anstatt gleich von Strafe zu reden...

solltest du Ihm beim nächsten Mal etwas über ethische und moralische werte beibringen,

ich würde ganz klar sagen, dass die letzte aktion nicht in ordnung war,

und sollte er nicht einverstanden sein, dass es so ist oder nicht verstehen,

würde ich sagen,

ich komme nie wieder zu dir.

dann würde ich nie wieder mit ihm reden in dem fall.

und ich würde dann direkt zu meinen eltern gehen und ganz entspannt die bitte äußern: "Bitte lasst mich nie wieder auf das Kind aufpassen. Ich möchte das nicht mehr, ansonsten passiert etwas richtig schlimmes."

Hi,

nachträgliche Strafen bringen gar nichts. Ein 7jähriger wird nur ganz schwer sein schlechtes Benehmen auf die Strafe zurückführen. Du musst ihm direkt sein schlechtes Betragen vorhalten und ihm klipp und klar sagen, dass dieses Verhalten aus *diesen und jenen Gründen* nicht in Ordnung ist.

Ich würde also erstmal wieder wie gehabt ins Spiel gehen und bei der nächsten Situation entsprechend aussteigen und ihm das klar machen.

Handyverbot 5 Tage oder so

Also dass er deins nicht kriegt