Was tun wenn man keinen Bock auf Öffis hat, aber nicht Autofahren kann und nicht dafür gemacht ist?
Achtung langer Text.
Ich mache eine Ausbildung und muss zwei mal die Woche zur Berufsschule. Meine Berufsschule ist 45km weg. Mit der deutschen Bahn fahre ich 2:30h für einen Weg, also habe ich am Tag 5 Stunden Wegzeit. Hinzu kommen die ständigen Verspätungen, Ausfälle, die Schwitzerei im Sommer, die Rummrennerei, der Fakt, dass ich am Frankfurt Hbf umsteigen muss, das ist alles Andere als schön da, die Frustration, wenn ich endlich zu Hause bin. Ein stinkender Mann hat zu seiner Frau noch einen dummen Kommentar gesagt, weil ich mich weggestellt habe, weil er mir auf die Pelle gerückt ist, eine Frau hat sich neben mir Drogen gemacht (Brocken in einem Stück Papier mit einem Skalpell bearbeitet) und mich dann ohne Grund angekeift. Da habe ich Angst bekommen und mich weggesetzt. Einen Überfall habe ich auch schon beobachtet (ein Mann hat eine Frau in den Schwitzkasten genommen und ihr die Tasche aus der Hand gerissen und sie hat um Hilfe geschrien).
Zusammenfassend ist es eine echte Katastrophe.
Ich habe meinen Führerschein und würde mit dem Auto nur 45 Minuten brauchen und die anderen Sachen würden mich auch nicht mehr ärgern. Aber habe meinen Führerschein erst beim 2. Mal bestanden, ich habe 1 1/2 Jahre gebraucht und hatte über 60 Fahrstunden. Ich habe massive Fahrangst, habe Leuten schon mehrfach fast den Spiegel oder die Tür abgefahren und abwürgen steht an der Tagesordnung. Ich übe, aber irgendwie sind keine Erfolge zu verzeichnen.
Was würdet ihr jetzt machen?
Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen
7 Antworten
Ich sehe da zwei Möglichkeiten:
Entweder du kündigst dein Abo (bzw. kaufst kein Neues oder keine Tickets mehr) und setzt dich in dein Auto und fährst. Das ist bei einer Angst selbstverständlich sehr leicht zu sagen und schwer umzusetzen. Aber: Deine Situation ist eine sehr gute Gelegenheit, um damit umzugehen zu lernen. Denn du hast jetzt immer exakt dieselbe Strecke, die du fahren kannst. Die 45 Minuten sind eine gute Dauer, um sich Schritt für Schritt daran zu gewöhnen. Ich glaube zwar sicher nicht, dass Konfrontation immer die beste Therapie ist. Aber hier kann ich mir vorstellen, dass es so ist. Grade wegen der konstanten Routine. Wenn du das bewusst als Aufgabe wahrnimmst, bin ich sehr überzeugt, dass du nach einem Monat schon sehr viel weniger Stress hast. Im Verkehr ist die Übung einfach alles. Nicht nur wegen den Verkehrsregeln, sondern auch, um die Menschen verstehen zu lernen, die sich nicht an Regeln halten. Ich würde dich daher echt ermutigen. Ich selbst hatte diese Angst zwar nicht, aber das war genau die Strategie, die mir mit der Zeit den stress genommen hat.
Die zweite Option ist umzuziehen. Auch leichter gesagt natürlich. Aber falls das infrage kommt halt… Es macht das Leben extrem viel leichter, wenn man seinen Wohnort auf sein Leben abstimmt. Also auch auf die Arbeit. So kann man in Notfällen Öffis benutzen oder Fahrrad oder eben Auto. Es ist ja bei keinem Fahrzeug so, dass es immer 24 Stunden zuverlässig ohne Ausfälle zur Verfügung steht. Aber vielleicht ist das ja eine Anregung, die für langfristige Pläne was hilft.
Bei nur 45 km und 2:30 h Fahrweg wohnst du entweder gleich um die ecke und nimmst den absolut falschen weg.
Oder wohnst im Niemandsland nur wäre das weiter als 45 km entfernt.
Ich würde gerne nachgucken dazu brauche ich aber Abfahrt und Ankunftsort.
Geht es absolut nicht anders hat man in der Ausbildung eine Super Anlaufstelle die Ausbildungsklasse, Kannst du die Woche über bei einem Schlafen oder eine Wg mit ein oder zwei Mitschülern.
Fahr Fahrrad. 45km schafft man mit etwas Training in 1 Stunde, untrainiert etwa 1,5-2 Stunden
Kenne Leute, die schneller unterwegs sind. Allerdings mit Rennrad.
In 2h30 kommst du bequem auch mit dem fahrrad 45 km weit, wenn keine übermäßigen steigungen drin sind. Und das ist obendrein gesund und hält fit.
Rad fahren
Eine Stunde mit 45 km/h? Da muss man schon sehr trainiert sein.