Was soll ich machen?
Hallo,
Ich brauche Rat bezüglich einer Sache.
Ich bin weiblich und 27 Jahre alt und weiß immer noch nicht genau was ich in meinem Leben machen will.
Zum einen habe ich eine Ausbildung im Rettungsdienst, in dem ich langfristig nicht arbeiten kann, weil es mich psychich und körperlich kaputt macht. Ich habe auch einen aufgegebenen Studiengang.
Nun studiere ich im zweiten Semester wieder einen anderen Studiengang und für diesen Studiengang brenne ich auch nicht. Das ist das Problem. Ich habe ständig Wege gewechselt und diverses Ausprobiert und trotzdem weiß ich nicht genau was ich in meinem Leben nun richtig machen will. Nichts gefällt mir so richtig.
Ich muss dazu sagen, dass ich häufig Angst bekomme unter anderen Menschen lange zu sein. Weil ich mich nicht als genug empfinde und denke, dass ich nicht gut genug für diese Sache bin. Ich glaube, dass das mitunter mein Problem ist und deshalb sehr häufig meinen Weg ändere.
Hauptsache habe ich 7 Jahre lang Therapie gemacht und meine Stunden ( Verhaltenstherapie hat Begrenzung und man kann dann erst in ein oder 2 Jahre wieder einen Antrag machen ) aufverbraucht.
Es hat mir auch sehr geholfen, weil ich aus einer langen Depression herausgefunden habe. Und bin auch offiziell als nicht mehr depressiv von meiner Therapeutin beglückwünscht worden. Trotzdem bleibt natürlich noch das ein oder andere ungünstige Verhalten. Wie oben zum Beispiel genannt.
Es hört sich alles vielleicht nicht so schlimm an, aber mich macht das richtig fertig. Ich will endlich was in der Tasche haben, was mir Spaß macht und wo ich mir denken könnte eine Karriere einzuschlagen oder wenigstens halt bis zum Ende als Beruf ausübe.
Mir passt auch Eigenständigkeit nicht. Ich bin auch nicht unbedingt kreativ oder so.
Was wenn ich sogar den zweiten Studiengang nicht beende ?
Mir ist es schon wichtig, dass es eine gutbezahlte Arbeit ist und auch gut in der Gesellschaft ankommt. Der Grund dafür ist, dass ich aus einer akademischen, wohlhabenden Familie komme und alle um mich herum erfolgreich sind. Gegen den Vergleich, gesellschaftlichen Druck etc. anzukämpfen macht für mich kein Sinn, weil es zu anstrengend ist und schwer machbar ist. Ich habe es 7 Jahre lang versucht. Am Ende fühlt man sich doch gut oder schlecht je nachdem was man erreicht hat.
Ich will auch unbedingt was in der Tasche haben, was ich als Beruf ausüben kann, bevor ich Kinder bekomme. Und Kinder wünsch ich mir schon in ca. 5 Jahren.
Was empfiehlt ihr mir ? Ich bin jedem der mir helfen kann dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
K.
4 Antworten
Mir ging es eigentlich mein Leben lang ähnlich. Immer noch und ich bin zwanzig Jahre älter als Du.
Ich hatte irgendwann die Erkenntnis: Wenn ich schon mit mir selbst nichts anzufangen weiß in punkto Selbstverwirklichung, dann sollte ich zumindest etwas machen, das wenigstens objektiv sinnvoll ist und zumindest anderen hilft.
Für mich kamen aus dieser Perspektive drei Dinge in Frage, Menschen helfen, Tieren helfen oder etwas für die Umwelt tun. Nichts davon kann verkehrt sein fand ich und am Ende meines Daseins weiß ich zumindest, etwas Sinnvolles getan zu haben.
das klingt eher wie eine Ausbildung im verwaltungsbereich als ein Studium in dem man selbstständig arbeiten muss.
ich weiß ja nicht genau was du machst, aber du du kümmerst dich lieber um das Ansehen deines Berufes als um das was Du tatsächlich tun kannst. Das ist eine Anweisung dafür unglücklich zu sein.
Mir würden einige Ausbildungsberufe oder Verwaltungsberufe einfallen, aber das hat ja keinen Sinn hier
Du bist halt sehr sehr voll und kannst vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen. So viele Gedanken ..... die keinen Raum für dein Wesen lassen ....
brenne ich auch nicht. Das ist das Problem.
Bisher dachtest du halt, dass du anderen nacheifern musst, um liebenswert zu sein.
Immer mehr aber wird dir klar, dass so kein Glück zu finden ist.
Ich sehe nicht, dass du anders sein solltest, als du bist. Das ist ja das Gute daran, dass wir nicht lauter profitgierige Menschen haben, sondern noch ein wenig Vielfalt.
Ich sehe nicht, dass du so sein solltest, wie andere / die Familie.
Weil ich mich nicht als genug empfinde und denke, dass ich nicht gut genug für diese Sache bin.
Ja klar, wenn du dich als nicht genug denkst, was soll dabei schon heraus kommen. Kann ja nur schief gehen ....
Du hast dich halt zu sehr an anderen orientiert und dich immer mehr von dir selbst entfernt, sodass du jetzt gar nicht mehr sehen kannst, wer du bist.
Das kommt im Leben vor.
Dennoch kannst du eine Art Heimreise antreten und zu dir zurück finden.
Zuvor ist vielleicht ein Auszeit nötig, um dich leer zu machen.
Meiner Ansicht nach bräuchtest du Stille, Leere, Zeit, Ruhe ... damit erst mal alles aus dir heraus kann und damit sich dein Gedankenkarussell im Oberstübchen entleeren kann.
weiß immer noch nicht genau was ich in meinem Leben machen will.
Ja, das muss nicht zwingend schlimme sein, auch wenn du in deinem Umfeld schon viele Jahre anderes beobachten kannst.
Könnte mir gut vorstellen, dass du einfach so gar nicht auf deinem eigenen Weg bist und daher eher etwas desorientiert umherirrst. ;-)
Ich sehe nicht, dass du dich dazu zwingen musst, zu wissen, was du willst. Es zu tun gibt einem Sicherheit, schon klar, aber nun ist es halt anders bei dir und du musst dich erst mal von alten, hinderlichen Gedanken lösen, um zu dir kommen zu können. All diese Geschichten und Gedanken in dir müssen gehen und ziehen, damit du erst mal leer bist. Und aus dieser Leere dann kann Neues entstehen, vor allem deines, dein Eigenes ..... aber dazu musst du erst mal zu dir selbst finden und dazu muss Altes gehen.
Gegen den Vergleich, gesellschaftlichen Druck etc. anzukämpfen macht für mich kein Sinn, weil es zu anstrengend ist und schwer machbar ist.
Das liest sich richtig und gesund.
Bleib dabei und steh dazu.
Vergleiche erzeugen immer Mangel, wo eigentlich gar keiner ist.
Am Ende fühlt man sich doch gut oder schlecht je nachdem was man erreicht hat.
Keiner müsste zwingend bewerten. Dabei kannst du mitmachen, du könntest es aber auch bleiben lassen. Das entscheidest du.
Klar, dir kommt es jetzt vor, als wärest du die totale Versagerin, die nichts erreicht hat. Aber lass die anderen vieles erreichen und dich deinen eigenen Weg gehen.
Du wärest meiner Ansicht nach damit gesegnet, wenn du anderen nicht nach eifern müsstest bzw. wolltest, weil du damit ein schöneres Leben führen könntest.
Du bräuchtest für deine Ansinnen halt mehr Standhaftigkeit und Treue von dir selbst. Natürlich auch viel mehr Liebe .... aber von dir selbst!
Ich will auch unbedingt was in der Tasche haben, was ich als Beruf ausüben kann, bevor ich Kinder bekomme.
Vielleicht ja möchtest du doch mal all deine Ängste überwinden und das Leben wagen, das du gerne hättest.
Unbedingt braucht keiner was .... außer Luft, Essen, Wasser .... alles andere ist Einbildung. Erzwinge besser nichts mehr, siehst ja, was dabei heraus kommt. ;-)) vertraue dich besser dem Leben und deinem Schicksal an, lass es mal laufen .... dann ergibt sich schon immer was.
Ich glaube, dass du ziemlich ausgelaugt bist und mal ne Auszeit und Reinigungszeit bräuchtest.
Kannst du das für dich organisieren, ohne dass du gleich finanziell z.B. abstürzt oder so?
Mach mal nen harten Schnitt und nimm dir Zeit zur Neuorientierung. Du bist ja ganz durcheinander und verzweifelt, obwohl dies gar nicht nötig wäre. Versuche Verständnis für dich aufzubauen, dich so, wie du bist, anzunehmen. Das wäre ganz wichtig. Warum nicht? Jetzt ist es doch schon so .... was solls. Jetzt brauchst du auch nicht mehr dagegen sein.
Aber mehr für dich tun, mehr Mut und Vertrauen für dich und deines ....
Vielleicht ein freiwilliges soziales Jahr: