Was sind Unterschiede beim Driften mit Front-, Heck- und Allradantrieb?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Selten so viel Unsinn gelesen. Einen Hecktriebler ins Übersteuern zu bringen ist weder eine Frage von Gewicht und Leistung, sondern eher, wie sehr ich mich ans Limit traue bzw. auch, wie viel Grip der Untergrund bietet - heißt: Als Fahrer muss ich in der Phase des Destabilisierens die Haftung der Hinterräder überwinden. Das geht ganz plump mit der Handbremse oder noch plumper durch Gasgeben. Dann stehe ich aber meistens nach der Kurve quer, und das ist was für Amateure, denn das bringt mir ja keinen Vorteil. Oder ich schaukele das Auto während des Anbremsens gezielt auf. Dann reden wir von „Anstellen“ oder dem „Scandinavian Flick“. Das ist dann eher die höhere Schule.

Ich hab das Autofahren übrigens als 12-Jähriger auf einem 34-PS-Käfer gelernt und bin damit ab 13 quer um die Ecken gefahren (ok, damals trugen die Reifen auch noch Holzmaserungen...).

Allradler sind zumeist schwieriger, da sie oftmals sehr stoisch untersteuern. Ansonsten gilt das gleiche wie oben: In der Regel hilft es, wenn der Bremspunkt passt und durch die dynamische Achslastverteilung hin zur Vorderachse die Hinterräder "leicht" werden, also weniger Grip entwickeln. Dann noch Anstellen, schon geht's. Wenn man es kann.

Und Fronttriebler: Tatsächlich erlaubt der Frontantrieb die größten Driftwinkel - da ich nicht vom maximalen Lenkeinschlag begrenzt werde. Übersteuert der Fronttriebler stärker als ich gegenlenken kann, kann durch gezielten Leistungseinsatz an der Vorderachse die Haftung der Vorderäder reduziert werden und das Auto beginnt dort auch zu rutschen, es geht in einen "4-Wheel-Drift" über. Wer richtig schnell sein will, lenkt dabei übrigens nicht gegen, sondern stellt die Lenkung maximal bis in die Nullposition zurück. Von "zieht sich raus" sollte übrigens an dieser Stelle aus diesem Grund auch nicht gesprochen werden. Initiieren des Driftwinkels im Prinzip wie bereits beschrieben, wobei die Handbremse - obwohl nicht präzise kontrollierbar - größere Beliebtheit besitzt.

Und für alle die, die behaupten, der Drift eines Fronttrieblers lässt sich nicht kontrollieren: Natürlich geht das - über das Linksbremsen. Linker Fuß bremst und rechter Fuß gibt Gas. An der Vorderachse werden die Verzögerungskräfte durch den Antrieb aufgehoben, an der Hinterachse nicht. Dort reduziert die Bremswirkung die Möglichkeit der Reifen, Seitenführungskraft aufzubauen (-> Kammscher Kreis) - schon fährt das Auto quer bzw. lässt sich im Drift kontrollieren. Setzen wir beim Rallyefahren speziell in schnellen Kurven und bevorzugt auf nasser Fahrbahn oder Schotter ein. Funktioniert teilweise auch bei Allradlern und bringt speziell in Kombination mit Turbomotoren zusätzlichen Nutzen, da der Ladedruck gehalten wird.

Hat aber im Straßenverkehr ABSOLUT nichts zu suchen, denn das kann maximal Schiefgehen.

aDEeYoutube 
Fragesteller
 27.05.2018, 13:11

Spitzenantwort!
Also sind Rallye-, und Rallycrossautos je nach Hersteller unterschiedlich angetrieben?

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kaptext  27.05.2018, 13:26
@aDEeYoutube

Je nach Hersteller und vor allem: je nach Kategorie. Im aktuellen Rallyesport heißt dies: WRC (World Rally Cars) und R5-Fahrzeuge haben jeweils 1,6-Liter-Turbomotoren und Allradantrieb. Die aussterbende R4 hat meistens 2,0-Liter-Allradler (Mitsubishi Lancer, Subaru Impreza). R3 sind zweiradgetrieben, zumeist Frontkratzer, aber es gibt auch den Toyota GT 86 (-> Hermann Gassner jr.). R2 und R1 sind jeweils Fronttriebler. Dazu kommt N-GT für Autos wie den Porsche 911 GT3 (mag sein, dass die aber heute schon wieder anders heißt...)

Dann gibt es noch die früheren Reglements wie Kit Cars (hießen anfänglich Formel 2...), Gruppe A, Gruppe N, die legendäre Gruppe B, noch früher die Gruppe 1 bis 5 usw., die teilweise in historischen Reglements (zB Youngtimer Rallye Trophy) noch ausgeschrieben werden. National in Deutschland noch die Gruppe G (serienmäßig) und F bzw. H (getunt) usw. Das ist selbst für Insider mitunter nur noch schwierig zu verstehen - zum Beispiel, weil die R5-Autos auf WM-Ebene in der WRC 2-Klasse gewertet werden usw.

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Ganz einfach, fangen wir beim Gewicht an : Frontantrieb ist das leichteste weil hier die wenigsten teile gebraucht werden. Heckantrieb kommt danach und Allrad Antrieb ist das schwerste

Bei Frontantrieb gibt es oft untersteuern und bei heckantrieb halt übersteuern und bei Allradantrieb ist es ziemlich ausgeglichen

natürlich kommt es auch darauf an was man machen will : Frontantrieb ist durch Wendigkeit ausgezeichnet und dafür gut als Stadt Auto geeignet, Heck Antrieb ist zum Beispiel besser für schnelleres fahren geeignet und natürlich auch zum driften 😜 und Allradantrieb gut für das Gelände

RefaUlm  26.05.2018, 06:23

Mit nem Subaru kannst du auch prima driften 😉👍

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Beamer97  26.05.2018, 09:07

Dass Fronttriebler in der Stadt wendig sind, liegt daran, dass meist nur Kleinwagen Vorderradantrieb haben. An sich sind die nicht so agil. Da sitzt Antrieb und Lenkung auf einer Achse. Vergleich mal die Wendekreise von nem Passat und ner E-Klasse.

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Bei nem RWD reichen auf Mittelklassegewicht, sprich 1400-1600 kg, ca. 150-180 PS oder genug Drehmoment.

Nen Fronttriebler kannst du nur vorwärts in ne Leitplanke setzen. Mit ner Handbremse bekommst du den eventuell quer, sobald du aber instinktiv gas gibst, greift der wieder und sucht die Spur.

Nen Allradler (keine Driftumbauten) bekommst du nur mit ordentlich Leistung oder Drehmoment, schlechten Reifen oder ner guten Gewichtsverteilung und nem hecklastigen Allradantrieb quer. Eher aber powerslides. Nen richtigen Drift bekommt man mit nem normalen Allradler auf trockener, oder regennaßer Fahrbahn nicht wirklich hin.

Bei allen gilt natürlich die Vorraussetzung, dass das ESP ausgeschaltet/runtergerregelt ist. Sonst sinds selbst bei nem richtigen hinterradangetriebenen Wagen nur Powerslides.

gruß

RefaUlm  26.05.2018, 06:22

Mit nem STI, besonders den älteren wie ich einen fahre kannst du prima driften 😉

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RefaUlm  26.05.2018, 13:49
@Beamer97

In einem größeren Kreisverkehr durchaus machbar solange man keine Pirelli P Zero oder Michelin PSS drauf hat. Hab's anfang des Jahres ausprobiert wo es zwar kalt aber ansonsten trocken war mit Hankook Reifen (die hatte der zu Anfang noch drauf, aber frag mich nicht welches Modell, die sind keinen Monat später weg geflogen und wurden gegen Michelin ausgetauscht) die Reifen waren nicht mehr die neuesten deswegen ging es wohl... wenn ich driften will würde ich mir eh andere Reifen drauf ziehen, nämlich Syron Street Race! (kommen für die Rennstrecke und zum driften zum Einsatz, wobei letzteres bei meinem nur funktioniert solange sie nicht auf Betriebstemperatur sind, dann haben die nämlich einen Mordsgrip und um die dann noch Quer zu kriegen bräuchte ich mindestens um die 400 PS und ne permanente 30:70 Kraftverteilung 🤔

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Beamer97  26.05.2018, 13:51
@RefaUlm

sorry aber syron ist der größte Rotz. Zumindest die Reifen für den Alltag. Würd mich stark wundern, wenn die überhaupt einen guten Reifen haben 😂 eher 450-500 PS. Oder obwohl... 350 mit dem richtigen Setup könnten reichen. Keine Ahnung

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Beamer97  26.05.2018, 15:46
@RefaUlm

wär so nen drecksreifen (der nichtmal viel abkönnen muss) baut bekommt keinen guten Spezialreifen hin. Obwohl ein guter Premiumreifen wäre zu Schade zum verbrennen, da wäre der Syron ok 😂

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Am besten Frontmotor mit Heckantrieb und zu 100% gesperrter Hinterachse damit geht das Kinder leicht wen man es kann .

Frontantrieb: Das der Antrieb nicht das Heck sondern die Front zieht, wenn man quer fährt, ist dies nicht möglich
Heckantrieb: Am besten geeignet für Driften. Kontrolliert nur das Heck, kommt nur noch auf das Zusammenspiel von Grip, extra Leistung (nicht umbedingt, nur leichter mit etwas mehr) und deinen eigenen Fähigkeiten mit dem Gaspedal zusammen. Vom Grip her passt es schonmal nicht mit Winter-/Gripreifen. Hilfen können Reifendruck und Sturz sein. Zur Leistung: Wie gesagt, es ist mit normaler Leistung möglich, aber einfacher mit etwas mehr Leistung, allerdings auch nicht allzu viel, daher sonst es etwas unkontollierbarer wird. Darauf kommen halt noch die eigenen Fähigkeiten (davon habe ich nicht so viel Ahnung also sorry falls falsch, bin erst 14). Ich gedenke mal, das man sehr viel Feingefühl haben sollte, wieviel Gas, Bremse und Kupplung man treten muss. Was ich weiß, dass man das Heck nicht mit den Händen (Lenkrad) sondern mit den Füßen (Gas, Bremse, Kupplung bzw. generell Pedale) steuert.
Allradantrieb: Gleiche Sache wie Heckantrieb, nur dass man Unterstützung von der Vorderachse hat, also es leichter zu kontrollieren ist. Meist ist für Allrad eine hohe Differenzialeinstellung und mehr Leistung nötig, da sonst der Frontanteil des Antriebs, wie bei Frontantrieb, zu viel zieht, und damit das Heck nicht rumkommt.