Was sind die Vorteile einer Verstaatlichung/Vergesellschaftung
Mir zu mindestens leuchten all die Abhandlungen über die Vorteile von Verstaatlichungen nicht ein. Gerade in den letzten Wochen hört man häufiger, das gerade in Lateinamerika Rohstoffkonzerne (teil)verstaatlicht werden. Was bringt das?
5 Antworten
Der alten Kolonialmacht Spanien wird vorgeworfen, dass sie nicht mehr in die Infrastruktur investiert, sondern im Wesentlichen nur noch das Geld abschöpft.
Verknüpft wird die (Teil-)Verstaatlichung mit der Erschließung neuer Erdöl- und Erdgasvorkommen. Gerade Argentinien hat noch große Reservevorkommen, die die Spanier nicht ausbeuten wollten. In Bolivien verhält es sich anders: Spanische Unternehmen/die spanische Regierung kontrollieren im Grunde das gesamte Stromnetzwerk. Mit der Verstaatlichung von REE (75 %) ist das Monopol gebrochen worden. Die restlichen 25% gehören einem baskischen Unternehmen.
P.S.: Was die anderen ("FRKWD", "fragator", "Ivan25W", "Auchdazu") hier schreiben, ist unwissender und überflüssiger Datenmüll.
Naja, die Verstaatlichung wurde in den USA und im vereinigten Königreich für die Rettung diverser Banken oder Versicherer verwendet. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das der Sinn dahinter ist.
Der Staat kauft die Anteile der jeweiligen Konzerne überteuert um diese zu retten. So viel würde quasi kein Investor bezahlen. Allerdings erhält man einen Gegenwert und die Anteile lassen sich selbstverständlich wieder abtreten (bei überstandener Krise sogar mit Gewinn).
Bei einem Energiekonzern könnte man sich beispielsweise stabilere Preise vorstellen. Ein wesentlicher Nachteil: Der Wettbewerb. Der technologische Fortschritt könnte unter Umständen auf der Strecke bleiben.
Mir fällt im Moment mehr Contra als Pro ein, fragt nicht, woran's liegt.. Vor allem bei Banken :D
Der Staat hat dann die Kontrolle z.B. über den Betrieb
und bekommt auch den Gewinn z.B. aus Erdölverkauf.
Der Vorteil ist klar = Geld für den Staat
Der Staat= Renten, Schulen, Gesundheitssystem, Strassenbau usw.
Es geht darum, dass kein Geld irgendwo in private Hände fliesst
sondern es sinnvoll im Interesse des Staates eingesetzt wird.
Das mag kurzfristig richtig sein. Aber um ein Unternehmen langfristig gut führen zu können, muss das Geld im Unternehmen bleiben, um Investitionen, gerade im Rohstoffbereich, tätigen zu können. Zum Beispiel gerade Ölkonzerne haben Milliarden von Euro nötig, um neue Ölfelder zu finden und zu erschliessen. Wenn das Geld, das eventuell schon jahrelang festliegt, bis es gebraucht wird, für Schulen, Gesundheitssystem usw. verwendet wurde, steht dann nicht mehr für diese Investitionen zur Verfügung.
Das bringt eine koruppte Verwaltung auf den Plan ( die Politik dort) in deren Angelegenheiten keiner reinreden darf. Somit kann Natur/Menschen und Tierschutz unterlaufen werden bis es zu spät ist.
Verstaatlichung kann eine gute Sache sein - grade in der Ölindustrie, wo gewaltige Gewinne gemacht werden und es ungerecht ist, daß diese Gewinne nur einer kleinen faulen Minderheit zugute kommt. Problem von Verstaatlichung ist oft, daß Beamte ein Unternehmen oft weit weniger engagiert führen als ein Privatunternehmer. Staats-Unternehmen sind oft Verlust-Unternehmen.
Dass mit den wenig engagierten Beamten ist mir bei meinem vorherigen Kommentar nicht eingefallen.
Wenn ich das richtig verstehen, hat die Verstaatlichung mehr Nachteile als Vorteile.