Was meint ihr, ist der Hauptgrund wenn im Straßenverkehr ein Wagen mit Blaulicht nicht durchgelassen wird/behindert wird?

Hauptsächlich nichtbemerken.
Moderne Autos werden immer besser gedämmt, dadurch hört man schon ohne laufendes Radio erst sehr spät das Folgetonhorn, wenn dann noch das Radio läuft noch später und wenn man nicht ständig in den Rückspiegel schaut, sieht man auch nicht das Blaulicht von hinten kommt.

Eine Mischung aus Allem.

Einsatzfahrzeuge werden im Straßenverkehr immer schlechter wahrgenommen, da die Autos immer schallisolierter gebaut sind, und das Radio und/oder Navi eingeschaltet ist.

Wenn das Einsatzfahrzeug dann quasi direkt hinter einem Auto steht, dann bricht bei den Fahrern häufig "Panik" aus... man ist überfordert mit der Situation, weiß nicht, wohin man ausweichen soll - gerade auch dann, wenn im Berufsverkehr oder Baustellenbereich eh wenig Platz ist.

Das ist aber auch eine Folge dessen, dass in innerstädtischen Bereich so gut wie nie und auf der Autobahn noch viel zu selten eine Rettungsgasse gebildet wird bzw. sich die Menschen im Vorfelde keine Gedanken darüber machen, wohin sie ggfs. ausweichen könnten. Denn oft würde es schon ausreichen, ein oder zwei Meter Platz zum Vordermann zu lassen, um ein wenig rangieren zu können. Daran denken die meisten aber erst, wenn das Einsatzfahrzeug hinter ihnen steht. Also auch Gedankenlosigkeit bzw. Rücksichtslosigkeit ("ach, da wird schon jetzt gerade kein Rettungsfahrzeug durch müssen").

Rücksichtslos sind sicher auch einige... das dann aber eher in Bezug auf das Zuparken von Feuerwehrzufahrten, Gaffen an Unfallstellen mit Verkehrsgefährdung durch starkes Abbremsen (man will ja was sehen), Beleidigen von Einsatzkräften, wenn die Straße blockiert ist usw., eher weniger in Bezug auf eine Behinderung auf der Einsatzfahrt.

Egoismus und das innere A*losch, leider.

Ich glaube, es ist meistens eine Kombination.

Lass' jemanden einen rücksichtslosen Egoisten sein, der beim Thema "bei Blaulicht muss man Platz machen" schon immer mit einem müden "Jaja" abgewunken und nicht weiter drüber nachgedacht hat.

Der dann halt auch nie in den Rückspiegel schaut, ob da jemand mit Blaulicht kommt und in dem Moment, wenn er dann doch bemerkt dass da ein Auto mit Blaulicht und Sirene ist, stellt er fest dass er sich gedanklich nie damit befasst hat, wie man in so einer Situation reagiert und deshalb ist er jetzt hoffnungslos überfordert.

Soll man bei so jemandem jetzt die asoziale Grundhaltung, das Nichtbemerken oder die Überforderung ankreuzen? ;)

Ich denke, ähnlich verworrene Zusammenhänge sind es meistens. Der Mensch ist viel zu komplex, als dass sich Dinge auf eine einzige Begründung herunterbrechen ließen.

Es kann viele Gründe haben. Am häufigsten ist es wohl, dass Menschen einfach ignorant handeln oder es im Falle eines Verkehrsstaus zu wenig Platz gibt um auszuweichen.