Was macht die Ungarische Sprache so besonders?
Der Sprachwissenschaftler Jacob Grimm hat das Studium des Ungarischen[15] allen empfohlen, die neue einfach zu erlernende Plansprachen schaffen wollen.
George Bernard Shaw sagte bei einem Interview mit dem US-Sender CBS: „Nachdem ich das Ungarische Jahre lang studiert habe, bin ich überzeugt, dass mein Lebenswerk wesentlich wertvoller geworden wäre, wenn ich sie als Muttersprache hätte. Denn mit dieser seltsamen, vor uralten Kräften strotzenden Sprache kann man viel genauer die winzigen Unterschiede und geheimen Regungen der Empfindungen beschreiben.“
Der Wiener Sprachforscher N. Ebersberg sagte über die ungarische Sprache im 19. Jh. „Die Struktur des Ungarischen erscheint mir so, als sei sie von einer Versammlung von Linguisten entwickelt worden, damit die Sprache alles Wichtige enthalte – Regelhaftigkeit, Dichte, Klarheit und Harmonie.“
Nach Ove Berglund, schwedischer Arzt und Übersetzer: “Today when I have knowledges about the structures of the language of humankind my opinion is this: the magyar (the hungarian) language is the top-product of the logic/creativity of humanity.” (deutsch: „Heute, da ich Kenntnisse von den Strukturen der Sprache der Menschheit habe, ist dies meine Meinung: Die magyarische (die ungarische) Sprache ist das höchste Produkt der menschlichen Logik und Kreativität.“)
4 Antworten
Schau mal hier, insb. im Abschnitt 'Sprachliche Charakteristik der uralischen Sprachen':
https://de.wikipedia.org/wiki/Uralische_Sprachen
Vielleicht interessiert Dich auch die wichtige Rolle ungarischer Wissenschaftler in den USA und insb. beim Manhattan-Projekt zur Entwicklung der ersten Atombomben:
Ungarisch gehört anders als die meisten anderen europäischen Sprachen NICHT zur indogermanischen Sprachfamilie, da sie auch ursprünglich von viel weiter herkommt, nämlich vom Uralgebirge (Mitte Russland). Die Ungaren kommen also von sehr weit her und dementsprechend ist die Sprache noch heute völlig anders, als andere europäische Sprachen. Die Nachbarländer hingegen sprechen germanische, slawische und romanische Sprachen, womit Ungarn auch relativ sprachlich isoliert ist. Die einzigen nah verwandten Sprachen sind Minderheitensprachen, welche immer noch im Gebiet des Urals gesprochen werden, womit diese sehr weit entfernt sind.
Nur im entferntesten. Ein Teil der uralischen Sprachen sind die finno-ugrischen Sprachen, anhand dessen Name bereits eine Verwandtschaft zu vermuten ist. Seit tausend Jahren sind der finnische und der ugrische Sprachzweig isoliert voneinander, da diese in unterschiedliche Gebiete umgesiedelt sind. Ungarn ist im südlichen Mitteleuropa, während Finnland im östlichen Nordeuropa liegt, und somit weit entfernt. Heutzutage haben finnisch und ungarisch jedoch bis auf manche Wörter kaum noch etwas gemeinsam.
Es ist eine agglutinierende Sprache aus der finno-ugrischen Sprachfamile (zu der unter anderem auch Finnisch und Estnisch gehören). Mit der finnischen Sprache ist sie nicht sehr eng verwandt, aber immerhin so eng, dass man Wortgleichungen und Lautgesetze (und Lautverschiebungen) ableiten konnte.
Die ungarische Sprache zeichnet eine hohe Anzahl von Kasus (u.a. Lokalkasus) aus, die noch die Anzahl der finnischen Kasus (ca. 12) deutlich übertrifft. Was in "unseren" indogermanischen Sprachen meist durch Präpositionen ausgedrückt wird, stellt im Ungarischen meist einen eigenen Kasus dar.
barlang = Höhle
barlangjai = seine Höhlen
barlangjaiba = in seine Höhlen (hinein)
Eine gnadenlose Grammatik. Nix mit Ausnahmen, und schon garnix mit Ausnahmen von den Ausnahmen. Das gleiche gilt für die Orthographie. Alles wir dieser unterworfen.
Und dann natürlich das Vokabular uralischer Herkunft. Hier eine schöne Übersicht: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/38/Linguistic_map_of_the_Altaic%2C_Turkic_and_Uralic_languages.png
Hab mal gehört, dass es mit dem Finnischen verwandt sei. Ist da was dran?