Was kann man mit einem Lehramtstudium anfangen?
Ich studiere Lehramt im neunten Semester (also fast fertig), habe aber im Laufe des Studiums gemerkt, dass der Beruf doch nichts für mich ist. Ich wusste von Anfang an, worauf ich mich einlasse, und wollte das auch machen, weil ich Spaß daran habe, anderen Leuten etwas beizubringen. Es hat sich nun aber gezeigt, dass das ganze Drumherum nicht zu dem Lebensstil passt, den ich gerne hätte. Jetzt überlege ich, was ich mit dem Studium stattdessen machen kann. Für gewöhnlich lässt sich mit einem Abschluss immer irgendwas finden, aber ein Staatsexamen in Lehramt befähigt einen eben nur dazu, Lehrer zu sein. Meine Fächer sind Germanistik, Wirtschaftswissenschaften und Rechtswissenschaften.
Hat jemand eine Idee, was man mit diesem Abschluss anfangen könnte? Ein Zweitstudium kommt aus finanziellen Gründen nicht infrage und noch eine Ausbildung möchte ich eigentlich auch nicht anfangen. Ich habe vor dem Studium Kaufmann für Bürokommunikation gelernt und mehrere Jahre als Sekretär und als Disponent in einer Spedition gearbeitet - beides leider Berufe, die in Relation zum erlebten Stress und Arbeitsaufwand sehr schlecht bezahlt werden.
5 Antworten
Das ist wirklich nicht so ganz einfach. Ist es vielleicht möglich, dass Du die Ausbildung zu Ende machst und Dich dann auf Funktionsstellen in der Schulbehörde bewirbst? Da werden auch Lehrer eingestellt.
Du musst ja auch noch das Referendariat machen. Es gibt Bürostellen für Lehrer. Die sind meistens höher dotiert, daher Funktionsstellen. Das sind aber nicht soooooo viele. Ist schwierig, da reinzukommen.
Aber vielleicht rufst Du mal bei der Schulbehörde an und fragst nach, welche Möglichkeiten es für jemanden mit ersten Staatsexamen gibt, der dann aber nicht weitermachen möchte. Einen Einstieg dort kann ich mir durchaus vorstellen.
Mir geht es nicht mal um das Geld. Ich brauche nicht mehr, ich wäre sogar mit weniger zufrieden. Wichtig ist mir, dass ich rundherum nicht noch so viel zu tun hätte.
Deine Fachkompetenzen sind
- Wirtschaftswissenschafte
- Rechtswissenschaften.
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Berufliche Fachkompetenz
Kaufmann für Bürokommunikation gelernt und mehrere Jahre als Sekretär und als Disponent
Mit der Vorraussetzungen könntest du in den Einkauf wechseln.
Alternativ, Logistikleiter werden, Lagerleiter, ggf. Buchhalter. Vmtl kannst du auch BWL, Wirtschaftsingenieurswesen oder logistikmangement in verkürzter Form berufsbegleitend studieren. Je nach Berufszweig und Branche (die gewerbliche Industrie ist sehr gut bezahlt) sind in hohen berufspositiomen auch Gehälter über 10.000€ pro Monat möglich.
* betrifft aber nur Menschen, die auch mehr als 40h arbeiten oder sich selbstständig machen wollen
Journalismus? Kann fast jeder :)
Dafür gibt es einen eigenen Studiengang. Erstens würde ich mir nicht anmaßen, etwas tun zu wollen, wofür andere mindestens sechs Semester studieren, und zweitens ist das mal so überhaupt nicht meins. Trotzdem danke für den Tipp.
Das Wichtigste vorweg: Journalist ist keine geschützte Berufsbezeichnung. Das heiß, dass sich jeder so nennen kann. Jeder kann sich Journalist nennen. Es gibt zwar verschiedene Studiengänge und Abschlüsse, viele durchlaufen auch ein Volontariat (Trainee-Ausbildung). Aber: Die Berufsbezeichnung selbst ist weder geschützt noch an eine Ausbildung gekoppelt! :D
dann mach das fertig & gehe vielleicht in die Erwachsenenbildung bei DAA oder Trägern für Arbeitslose
An sowas hatte ich schon gedacht. Ich hab bisher aber noch nicht rausfinden können, ob man da mit dem Staatsexamen reinkommt. Denn Erwachsenenbildung hat einen eigenen Studiengang, ist also irgendwie doch was anderes.
Ich hab ein ähnliches Problem. Komme jetzt ins 5. Lehramtssemester und ich habe keine Lust mehr. Muss man so hart sagen. Mich kotzt die Struktur des Studiums an. Im Endeffekt wird mir nur gesagt, was ich alles können muss, aber nicht WIE ich es können muss. Ich soll Pädagoge, Erzieher, Sekretär, Psychologe und Ordnungshüter zugleich sein, aber es scheitert schon an der Vermittlung der Wissensinhalte, welche ich weitergeben soll. Also ja. Ich verstehe jeden der sich dagegen entscheidet.
Im Endeffekt kommt mit dem Lehramtsstudium leider nur Lehramt infrage, weshalb ich tatsächlich komplett abbreche und eine Ausbildung anfange. Während meines Studiums hatte ich einen tollem Nebenjob. In eine ähnliche Richtung soll meine Ausbildung dann gehen. Aber das kommt in deiner Lage ja nicht infrage, was sehr gut verständlich ist. Bei dir fallen mir deshalb leider nur irgendwelche Bürostellen ein. Vielleicht in der Schulbehörde. Oder an der Abendschule.
Es ist nicht das Studium an sich, das mich nervt. Ich hab die unangenehmen Sachen größtenteils hinter mir und mache jetzt in den Vertiefungen nur noch Zeug, was mich wirklich interessiert und größtenteils sogar Spaß macht. Aber als ich an dem Punkt war, an dem du jetzt bist, ging es mir ähnlich. Ich kann dich absolut verstehen.
Ich fühle mich von der Aufgabe, Lehrer zu sein, auch nicht überfordert, mir ist aber erst jetzt bewusst geworden, wie viel Zeit das alles kostet. Ich würde gern nur 40 Stunden pro Woche arbeiten. Nicht 60.
Ich weiß gar nicht, wo man sich bei der Schulbehörde bewerben sollte. Ich hab mich im April mit einer Frage ans Kultusministerium gewendet und bis heute keine Antwort erhalten.
Ja, ich kann dich auch gut verstehen. Gerade der Arbeitsaufwand und die teilweise absurde Stundenanzahl ist heftig. Mir ist das besonders in meinem ersten Praktikum klar geworden, wo ich auch den Lehrern bei der Vor- und Nachbereitung über die Schulter schauen dufte.
Ach Gott, das Kultusministerium. So wie ich das gehört habe, ist das wohl der Regelfall. Und wenn du mal durchkommst, dann nur mt dem berühmten Passierschein A38 (wenn dir das was sagt).
Du pimmelst die 40-60h ja auch nur, bis du verbeamtet bist. Danach kommen zzgl. Der 3 Monate Urlaub pro Jahr noch bis zu 6 wochen Krankenscheine. Damit hast du fast 5 Monate pro Jahr frei
Das ist aber eine naive Vorstellung vom Lehrerdasein. Dazu würde ich Kranksein nicht als Urlaub bezeichnen - abgesehen davon, dass ich nicht krank werde.
Der Ex von meiner Mutter ist Lehrer.. inzwischen Direktor.. die machen wirklich nichts..
Wie? Also viele Lehrern gehen zu ihren Arzt und nehmen sich dann mit nem gelben frei.. (gut in anderen Berufen ist das oft genau so )
Was meinst du mit Funktionsstellen?
Ich hatte auch nicht vor, im neunten Semester das Studium abzubrechen, um Gottes Willen. Den Abschluss hol ich mir schon noch.