Was ist schwerer?
Einen Menschen festzuhalten oder loszulassen?
9 Antworten
Bei dieser Frage denke ich immer an eine kleine Geschichte, die sinngemäß so ging:
Zwei Mönche gingen einen Weg entlang, bis sie zu einem Fluss gelangten. Am Ufer stand eine Dame in einem schönen langen Kleid und war aufgewühlt, da sie nicht wusste, wie sie unbeschadet das andere Ufer erreichen konnte, ohne ihr Kleid zu beschmutzen. Einer der Mönche sagte: "Ich werde sie hinübertragen". Der andere Mönch begehrte auf: "Nein, das darfst du nicht. Es ist uns nicht erlaubt". Aber der andere Mönch war bereits bei der Dame angekommen, hob sie hoch und trug sie über den Fluss. Am anderen Ufer angekommen, setzte er sie sicher auf den Boden. Die Dame bedankte sich und ging ihres Weges. Die beiden Mönche liefen weiter und während des Weges sprach der andere Mönch fortwährend auf den Träger der Dame ein: "Warum hast du das getan? Du wusstest doch, dass es uns nicht erlaubt ist". Irgendwann sagte der andere Mönch zu ihm: "Ich habe die Dame über den Fluss getragen und am anderen Ufer abgesetzt. Und du trägst sie noch immer mit dir herum". 😊
Beides fühlt sich schwer an. Jemanden oder etwas Geliebtes loszulassen oder festzuhalten. Allerdings ist die Last des Festhaltens eines Menschens oder einer Sache, die nicht mehr zu einem gehört, anstrengender und aussichtsloser. Was nicht (nehr) zu einem gehört, kann man auf Dauer nicht halten, weil alles seiner Bestimmung folgt. Dann ist Akzeptanz und Loslassen der einzige Weg, um seiner Bestimmung folgen zu können und dem anderen diesen Weg nicht zu erschweren.
Ich denke, dass am Ende das Loslassen der Weg in die Freiheit ist. Und ich denke, dass auch nur beim Loslassen Liebe die Motivation sein kann. Beim Festhalten ist es meist Egoismus oder Angst, aber nicht immer nur Liebe. Weil echte Liebe selbstlos sein sollte und hin und wieder auch selbstlos ist.
"Was man liebt, sollte man loslassen, es kommt von alleine zurück."
Kein Spruch hat sich mehr als unzutreffend erwiesen, als dieser. Die vielen Menschen die sich ständig von ihren Partnern trennen oder sich scheiden lassen, widerlegen ihn.
Und ich denke, genau aus diesem Grund haben es Menschen schwer, loszulassen.
Ob Beziehungen, Lebensträume oder Jobs: Nicht an allem im Leben können wir ewig festhalten. Manchmal erschweren Bindungserfahrungen aus der Kindheit das Loslassen. Doch mit den richtigen Strategien können Neuanfänge trotzdem gelingen.
https://www.spektrum.de/news/neuanfaenge-warum-ist-es-so-schwer-loszulassen/1909009
Dienstortwechsel beinhalten immer das Zurücklassen von Bekannten, Freunden, einer LAP.
Dennoch war mir immer der Reiz des Neuen, die neue Herausforderung, das erfahren wollen was hinter dem Horizont ist wichtiger als das Bleiben.
Festhalten ist wie Besitzstandswahrung, loslassen wie auf zu neuen Ufern.
Für mich ist der Weg das Ziel, weshalb ich nie ankommen werde.
Das lässt sich nicht beantworten. Das kommt doch ganz auf die Situation und die beteiligten Personen an.
Jemanden gehen zu lassen empfinde ich als schwerer als jemanden festzuhalten.
Was du besitzt, lass frei. Kehrt es zu dir zurück, gehört es dir für immer.
Wenn für dich der Weg das Ziel ist, bist du dem Buddhismus näher als dem Christentum, dem Islam und dem Mosaischen Glauben. Denn unter den Ein-Gott-beherrscht-diese-Erde Religionen gibt es leider zu viel Raffsucht, Neid, Geiz und Gier. Ich versteh auch nicht alles, meine Mutter allerdings verstand ich zu gut. Sie sagte einmal: Ihr Vater habe sie Bescheidenheit gelehrt.
Und folgendes: alles, was du loslassen kannst, kehrt zu dir zurück.
Sie verschenkte die vielen Bücher, die ich alle gelesen hatte, und behielt nur ausgewählte Literatur zurück.
Tja, am Ende ihres Lebens war sie nicht arm, sondern reich.