Was ist Nietzsches amor fati genau?

3 Antworten

Die Liebe zum Schicksal. Ist eng verbunden mit der Erkenntnis der ewigen Wiederkunft des Gleichen. Alles wiederholt sich, wenn auch in abgewandelter Form. Somit ist es zwecklos, sich dem Lauf der Dinge zu widersetzen. Das Ja-Sagen dazu verändert alles.

Nietzsche wird zwar allgemein zum Existenzialismus gezählt, aber seine Philosophie meint eigentlich nicht nur den Einzelnen. "Amor fati" bezieht sich auf das Schicksal der Welt, des Kosmos. Auf die Liebe zu den Dingen und Tatsachen in ihrem So-Sein.

Zudem muss man wissen und ernst nehmen, dass Nietzsche Altphilologe war. Wenngleich er hier den lateinischen Begriff "amor" verwendet, so ist sein Denken doch sehr nah bei den alten Griechen und dem Dionysischen. Sein Liebesbegriff ist nicht überhöht, abstrakt oder idealisierend, sondern mit "amor" meint er schon die handfeste, sinnliche Liebe. Liebe bedeutet nicht romantisieren, sondern anpacken. Etwas so sehr lieben, dass man sich seiner annimmt und es nicht verklärend-schwärmerisch auf Distanz hält.


tensoriamu  04.03.2025, 20:38
Das Ja-Sagen dazu verändert alles.

das dann ernsthaft umzusetzen und in sich aufzunehmen ist aber sehr schwer

"Liebe zum Schicksal" Es geht darum das Leben zu bejahen wie es ist. Nicht nur die schönen Seiten, auch das schlechte. Es nicht nur akzeptieren. ist das gut so oder kannst du noch was ergänzen oder verbessern. In allem einen Sinn finden.

Nietzsches berühmtes Diktum „amor fati“ – die Liebe zum Schicksal – ist der tiefste Ausdruck seiner Lehre von der ewigen Wiederkunft. Diese besagt, dass alles immer wieder genauso geschieht, wie es bereits geschehen ist, und dass der einzige Ausweg darin besteht, dies in seiner Gesamtheit – im Guten wie im Schlechten – absolut zu bejahen. Dies jedoch setzt den "Übermenschen" voraus, der daran nicht zerbricht.

Dazu ein Zitat aus "Die fröhliche Wissenschaft", Aphorismus 276:

„Ich will immer mehr lernen, das Notwendige an den Dingen als das Schöne zu sehen: – so werde ich Einer von Denen sein, welche die Dinge schön machen. Amor fati: das sei von nun an meine Liebe! Ich will keinen Krieg gegen das Hässliche führen. Ich will nicht anklagen, ich will nicht einmal die Ankläger anklagen. Wegsehen sei meine einzige Verneinung! Und, Alles in Allem und Großen: ich will irgendwann einmal nur noch ein Ja-sagender sein!“
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – stud.phil.