Was haltet ihr von Gendern?

Das Ergebnis basiert auf 213 Abstimmungen

Find ich sinvoll 58%
Totaler Schrott 36%
Ich halte mich da raus 6%

23 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Für mich (w/25) gibt es nichts unwichtigeres als das Gendern.

Bitte ganz genau lesen. Gegen das Gendern an sich habe ich nichts, allerdings geht mir das Gendern mit Sternchen und Konsorten sowie den partizipierten Adverbien auf den Keks.

Jeder, der gendern möchte, sollte nochmal die 2. Klasse Grundschule besuchen, da wurde es grammatikalisch richtig gelehrt (s. Beispiele weiter unten).

Ich persönlich bin überhaupt kein Fan (nicht Fanin oder gar Fan*in!) von dieser gendergerechten Sprache mit Sternchen und ähnlichem. Das generische Maskulinum hat nichts mit dem biologischen Geschlecht zu tun.

Es gibt feste grammatikalische Regeln, und diese werden durch Nutzung des Sternchens teilweise gebrochen.

Das Gendern mit Gendersternchen (oder ähnlichem) ist aber nicht nur grammatikalisch problematisch, sondern stört den Lesefluss, sowie die Aussprache und vergewaltigt die schöne Deutsche Sprache.

Gerade für Menschen, die auf Textleseprogramme angewiesen sind oder die gerade erst Deutsch lernen, stellt dies große Probleme dar.

Durch das Gendersternchen werden zu dem teilweise falsche maskuline Formen gebildet. Schreibt man bspw. "Jüd*innen", ergibt sich daraus für die maskuline Pluralform das Wort "Jüd", obwohl die maskuline Pluralform "Juden" lautet. Gleiches Problem ergibt sich für den maskulinen Singular bei "Ärzt*in", denn der maskuline Singular lautet Arzt und nicht Ärzt! Auch bei Russ*in(nen) ergeben sich falsche maskuline Formen [Russ statt Russe (singular), und Russen (plural)].

Diese Formen mit Sternchen und Co sind im Grunde nichts anderes als generische Feminina, die durch das Sternchen minimal verschleiert werden. 

Auch von den partizipierten Adverbien a la Lehrende, Studierende, etc. bin ich kein Fan. Partizipierte Adverbien beschreiben nämlich eine gegenwärtig stattfindende Tätigkeit, während Lehrer, Student den beruflichen Status beschreibt. Ein Lehrer ist nur Lehrender, wenn er unterrichtet aber nicht in seiner Freizeit.

Wenn man schon gendern möchte, sollte man es ordentlich machen, entweder mit Nennung beider Formen ausgeschrieben und/oder richtig abgekürzt. Bespiele:

  • Juden/Jüdinnen, Jude/Jüdin
  • Ärzte/-innen (aber: Arzt/Ärztin!)
  • Wirt/-in, Wirte/-innen
  • Mitarbeiter/-in(nen)
  • Bürger/-in(nen)
  • Staatsanwälte/-innen (aber: Staatsanwalt/-anwältin!)
  • Täter/-in(nen)
  • Bauer/Bäuerin, Bauern/Bäuerinnen
  • Polizist/-in, Polizisten/-innen
  • Zöllner/-in(nen)
  • Beamter/-in, Beamte/-innen
  • Nutzer/-in(nen)
  • Lehrer/-in(nen)
  • Abgeordnete/-r 

Damit sich niemand benachteiligt fühlt, kann gerne der Zusatz (m/w/d) hinzugefügt werden, wie es bei den Stellenanzeigen im öD der Fall ist.

Gendern an sich kann ja sinnvoll sein, aber nur an Stellen, an denen es sauber funktioniert, und keine neuen Formen geschaffen werden.

Ich selbst bin Behördenmitarbeiterin und werde, solange es bei uns keine Gender-Pflicht gibt, das generische Maskulinum und die allgemeine Anrede "Sehr geehrte Damen und Herren" mit dem Zusatz "m/w/d" verwenden, außer das Geschlecht des Empfängers ist mir bekannt.

Wenn ich in Anschreiben "Sehr geehrte*r Frau Zolloberinspektor*in …" lese, vergeht mir die Lust zu antworten.

Dieser Genderwahn wird teilweise so schlimm, dass der WDR, ich glaube WDR 2 war es, vor kurzem sogar schon von "Krankenschwesterinnen" gesprochen hat.

187erFlex 
Fragesteller
 16.06.2023, 15:08

Das ist ein Wahnsinn ja🙈

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Dunkerjinn  16.06.2023, 15:24

Wow! Gute und verständliche Antwort. Danke für die Mühe.

1
Adomox  16.06.2023, 15:59
Wenn ich in Anschreiben "Sehr geehrte*r Frau Zolloberinspektor*in …" lese, vergeht mir die Lust zu antworten.

Verständlich, folgt diese Formulierung doch gar kein Logik.

2
Totaler Schrott

Hallo,

Ich mag Gendern nicht und tu das auch nicht. Wenn man "Sehr geehrte Damen und Herren" oder sowas sagt, ist das ja was anderes als "Ärzt*innen" usw. Das klingt voll bescheuert und ich kann das auch nicht ernst nehmen. Ich fühle mich als Frau nicht benachteiligt.

LG!

Totaler Schrott

Ich finde das sinnlos, da durch das Gendern "innen" und "*" viel zuviel Zeit verloren geht, um auf den maßgebenden Punkt zu kommen.

Totaler Schrott

Vollkommen übertrieben und überflüssig.

Ich beteilige mich an diesem Mist jedenfalls nicht.

Totaler Schrott

Dieses *innen, :innen, /innen oder _innen soll ja Diversität in unserem Land zeigen, was ich ja nachvollziehen kann, aber zu oft genutzt wird trotz hoher Ablehnungsquote und halt auf Dauer nervt. Aber was ist mit den Legasthenikern oder mit den Leuten, die die deutsche Sprache (noch) nicht können? Das Gendersternchen ist ne Störung für die und können den Text nicht mehr wirklich lesen, wenn z.B. *innen ist und halt mehrfach. Man sollte den Text in der männlichen Form des Berufes schreiben, aber halt ein Sternchen am Ende des Wortes schreiben und ganz unten schreiben 'auch wenn wir die männliche Form hier nutzen, meinen wir natürlich alle Geschlechter.' Jeder kann Gendern oder das Gendern sein lassen. Aber bei mir ist man an der falschen Adresse, wenn man permanent gendert

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung