Was haltet ihr bei der Diskussionen um AfD etc. die direkt mit Vergleichen aus dem Dritten Reich kommen?
Ich selbst finde das ganze absolut nicht förderlich und verhindert eigentlich einen Austausch - da man eigentlich mehr damit beschäftigt ist zu erklären warum man kein Drittes Reich möchte (was eigentlich selbsterklärend sein sollte) - als das man wirklich eine sachliche Diskussion führen kann - ich selbst empfinde diese Reaktion schon fast übergriffig und bezweifle das Menschen die so argumentieren überhaupt einen Austausch wollen
10 Antworten
Wenn sich die Vergleiche regelrecht aufdrängen, wird man nicht umhinkommen. Und das Verharmlosen von erwiesenen Faschisten halte ich für mindestens genauso gefährlich
Solche Vergleiche sind natürlich Unsinn, denn verglichen werden muss selbstverständlich mit der Zeit vor der Machtübernahme durch die NSDAP.
Allerdings macht es einem ein AfD Spitzenpolitiker, der sich unzweifelhaft in Gestik und Vokabular bei Joseph Göbbels bedient, nicht gerade leicht.
Die Alternative wäre, einfach wegzuschauen und das ist die Schlechteste aller Lösungen.
Ich bin auch dafür, die lieber inhaltlich zu stellen. Das ist auch möglich.
Andererseits: Höcke lässt sich am Wahlabend inmitten von Neonazis mit Neonazi-Parolen abfeiern und freut sich darüber. Unmittelbar vor der Wahl kam heraus, dass die AfD bereits Neonazi-Patrouillen in einigen Gebieten Thüringens marschieren lässt. Diese sorgen mit Drohungen dafür, dass sich außer der AfD keine andere Partei mehr blicken lassen darf und mit den Bürgern sprechen darf.
Klar. Die Jüngeren wissen das womöglich nicht richtig einzuordnen, aber das sind Anfänge einer Diktatur. Das ist es, vor dem viele Jahre gewarnt wurde, aber die AfD-Fans wollen ja einfach nicht hören und tun ständig so, als sei das alles nur ein Hirngespinst. Nein. Es ist real und es passiert mitten in Deutschland. Jetzt gerade.
Die Frage ist für mich nicht mehr, ob die AfD verboten wird. Die Frage ist für mich nur noch, wieso das Verbotsverfahren immer noch nicht angefangen wurde.
Es geht hier um das Retten der Demokratie. Um nichts anderes.
Und darüber hinaus sind die ganzen Forderungen der AfD nur auf das Zerstören Deutschlands ausgerichtet. Denen ist das sogenannte Volk furzegal.
Bei gewissen Aussagen von Leuten wie Weidel, Höcke usw muss man sich das halt gefallen lassen.
Grundsätzlich find ichs aber Blödsinn. Weder der Großteil der Partei noch der der Wähler dürfte mehrheitlich aus rechtsextremen bestehen.
Und selbst wenn sie mehrheitlich aus rechtsextremen bestehen WÜRDE wäre sie nicht mit der NSDAP vergleichbar.
Und selbst wenn sie mit der NSDAP vergleichbar WÄRE, die Umstände sind es nicht mehr.
Mann soll die Afd schon für das kritisieren was sie verbricht, übertreiben und etwas dazuerfinden um sie stärker zu diskiminieren finde ich allerdings kontraproduktiv.
Aber in Thüringen laufen Neonazi-Patrouillen umher und sorgen mit Drohungen dafür, dass sich außer der AfD niemand mehr blicken lässt.
So wie die SA in den Anfangszeiten mit Röhm ?
Kann ich nicht überprüfen, wenn es stimmt ist es auf jeden Fall besorgniserregend.
Allerdings glaube ich nicht das es so schlimm ist wie damals, sonst hätte man dazu schon wesentlich mehr in den Medien gehört.
Aber ja, denke die NSDAP ist auch nicht mit der Ansage Millionen von Juden zu töten und Polen anzugreifen angetreten.
Die Afd direkt mit der NSDAP zu vergleichen finde ich trotzdem genauso übertrieben wie Wagenknecht eine waschechte Stalinistin zu nennen.
Es mag bei beiden was dran sein, einem direktem Vergleich hält das aber nicht stand.
So wie die SA in den Anfangszeiten mit Röhm ?
Parallelen sind da. Ja. Und bei diesen Typen ist auch das Gewaltpotential da.
Ob es sich ausweitet, ob es dieselbe Richtung nimmt, werden wir noch sehen.
Kann ich nicht überprüfen
Ich versuche gerade herauszufinden, ob das die Neonazis als Scherz verbreitet haben oder ob es wirklich so passiert ist. Schwierig, denn vermutlich haben die das ja eher in Regionen gemacht, die eh tiefblau ist, also eher Ostthüringen. Meine Kontakte sind eher nach Westthüringen.
Allerdings glaube ich nicht das es so schlimm ist wie damals, sonst hätte man dazu schon wesentlich mehr in den Medien gehört.
Noch nicht. Ja. Aber deswegen darf man es ja trotzdem nicht ignorieren. Gerade dann nicht, wenn Höcke das toll findet. Wenn er es geteilt hätte, nach dem Motto "Finde ich nicht gut, ich will auf ehrliche Weise gewinnen", wäre das auch eine andere Hausnummer gewesen. Hat er aber nicht. Er ist stolz.
Die Afd direkt mit der NSDAP zu vergleichen finde ich trotzdem genauso übertrieben wie Wagenknecht eine waschechte Stalinistin zu nennen.
Waschecht nicht, aber sie hat Preisdiktat des Staates und Produktionsüberwachung des Staates fest bei sich verankert. Es gibt Parallelen, es gibt Unterschiede. Für mich müßig, das auseinander zu dröseln. So oder so: Höcke ist zu recht als Faschist betitelt. Der Typ hat mit Demokratie absolut nichts am Hut. Weder innerhalb der eigenen Partei, wo er mit schmutzigen Tricks alles rauswirft, was wagt, ihm zu widersprechen, noch bei seiner politischen Arbeit außerhalb.
Ob bei ihm irgendwann dieselben fanatischen Ideologie-Merkmale wie beim Nationalsozialismus rauskommen, weiß ich nicht. Einiges hat er aber eins zu eins übernommen bzw. bei einigem hält es der Überprüfung stand. Wenn man die Feindbilder austauscht, gibt es weitere eklatante Überschneidungen (insbesondere Moslems statt Juden). ein Unterschied ist, dass er sich bisher massiv bemüht, ständig Feigenblätter umzuhängen. Die Nazis haben damals ihren Hass ganz direkt und offen ausgelebt.
Eine Partei die in weiten Teilen rechtsextrem ist muss diesem Vergleich standhalten.
Er ist zudem auch mehr als nur sinnvoll diesen Vergleich durchzuführen!
Das Problem ist ja nicht irgendein Wähler. Das Problem sind die, die am Kopf sitzen und das eisern im Griff haben. Genau das sind aber Höcke und Co. Genau die lassen sich am Wahlabend von Neonazis mit Neonazi-Parolen feiern und lachen dabei.
Die Umstände sind natürlich andere. Aber in Thüringen laufen Neonazi-Patrouillen umher und sorgen mit Drohungen dafür, dass sich außer der AfD niemand mehr blicken lässt. Als was würdest du das bezeichnen? Eine Demokratie ist es jedenfalls nicht mehr und Höcke retweetet es und freut sich darüber. Er ist stolz auf seine Anhänger.
Nun erzähle mir mal: Wo exakt ist da eine Übertreibung?