Was haben eure Ur/-Großeltern zwischen 1939-1945 getan?

19 Antworten

Einer meiner Opas hat den gesamten Krieg über an verschiedenen Kriegsschauplätzen in der Wehrmacht gedient, u.a. in Polen, Frankreich und der Ukraine.

Er überlebte den Krieg unversehrt, starb leider bei einem Verkehrsunfall, als ich noch ein Kleinkind war.

Ein Onkel war während des Krieges ebenfalls in verschiedenen Ländern, diente als Kradmelder. Durch seine Dienstzeit in Frankreich lernte er einiges an französischer Sprache, welche damals in Deutschland nicht an den Schulen gelehrt wurde.

Zu seinen Lebzeiten berichtete mein Onkel ab und an über einige Erlebnisse des Krieges, allerdings nichts was irgendwie besonders relevant gewesen wäre.

Meine Tante war beim BDM.

wiki01  18.04.2024, 17:43

Meine Mama auch. Und es gefiel ihr da.

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Spaghettius 
Fragesteller
 18.04.2024, 18:19
@wiki01

Nannte man auch: ,,Bund Deutscher Matratzen"

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ponter  18.04.2024, 19:41
@wiki01

🙂 Meine Tante berichtete vornehmlich darüber, was dort gemacht wurde. Ob sie daran Gefallen fand, äußerte sie nie.

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Also ich weiß nur von den einen aber der Mann war bei der Wehrmacht und kam 1947 aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurück und war danach aufgrund seiner Traumata nicht mehr zurechnungsfähig und war nur als Plegefall zuhause.

Die dazugehörige Urgroßmutter war im Sommer 39‘ mit meiner damals 5 Jährigen Großmutter eigentlich für die Sommerferien aus Hamburg aufs Land gefahren und wegen des Kriegsbeginnes dann da geblieben mit den Sachen, die sie vom Uelaub dabei hatten. Das war ca. 50 m weit weg von HH. Da ist dann meine Großmutter auch außerplanmäßig eingeschult worden und aufgewachsen, bis sie 1945 nach Hamburg zurück sind und festgestellt haben, dass das Haus inmitten einer Trümmerwüste wie durch ein Wunder noch stand mitsamt den meisten Sachen.

Der Bruder meiner Großmutter (mein Großonkel obviously) war gegen Ende noch ein Jahr bei der HJ. Davor war er zu jung.

EDIT: Ich habe mich erkundigt, ich hatte noch andere Urgroßelgern vergessen, deren Gesccichte ich auch kenne.

Gerade ging es um die Eltern meiner Großmutter, jetzt geht es um die ihres späteren Mannes:

Der war mit deiner Familie in der Batschka, einem deutschen Siedlungsgebiet im heutigen Serbien. Als die Sowjets näher rückten, flohen sie an der Donau entlang zu ihren entfernt Verwandten nach Stuttgart. Der Vater war da im Krieg und ist des Nachts heimlich mitgeflogen und mit der Frau und den Kindern (aus welchen später u.a. Mein Großvater wurde) in den Zug gesprungen. Zusammen mit vielen anderen Deutsvhen Siedlern sind sie in einer großen Gruppe mit Traktorennuns Planenwagen geflohen Zwischendurch ist der Traktor umgestürzt , dabei wurden mehrere Menschen schwer verletzt…

Diese Geschichte weiß man, weil meine damals 10 Jahre alte Geoßtante ein wirklich unschlagbares Gedächtnis hat. Sie kennt noch jeden Namen, jede Straße, jeden Stadt und das mit über 90.

Mein Opa mütterlicherseits (geboren 1908) hat in dieser Zeit bei den Adox Photowerken gearbeitet, die als "kriegswichtig" eingestuft waren und war deshalb vom Militärdienst befreit.

Meine Oma mütterlicherseits war Hausfrau.

Was die Eltern meines Vaters gemacht haben, weiß ich nicht. Meine Oma ist schon in den 1950er Jahren verstorben, zu meinem Opa bestand wenig Kontakt.

Nachtrag:

Mein Opa väterlicherseits war Bergmann und das galt auch als "kriegswichtig". Er durfte also auch weiter arbeiten und musste nicht an die Front. (Habe vorhin meinen Vater gesehen und gefragt.)

Meine Eltern sind 1933 und 1939 geboren und haben den Krieg als kleine Kinder erlebt. Das erst ein Jahr alte Elternhaus meiner Mutter wurde bei einem Luftangriff völlig zerstört, während sie mit ihren Geschwistern und ihrer Mutter (also meiner Oma) unten im zum Luftschutzraum umgebauten Keller saß. Wie durch ein Wunder konnten sie gerettet werden. Ich habe Fotos davon gesehen und konnte nicht glauben, dass man unter diesem Schutthaufen überleben konnte.

Haben sie gedient?

Soweit ich weiß, war Opa zunächst bei der HJ, später bei der OT zum Arbeitsdienst verpflichtet. Oma war zuhause geblieben und "durfte" nebenbei im BDM dienen. Und die beiden kannten sich damals noch nicht.

Wurden sie verfolgt?

Nein, waren alles Deutsche ohne ausländischen oder jüdischen Hintergrund.

Haben sie je über die Zeit gesprochen?

Ja, aber auch nur, wenn man sie als neugieriger Junge danach gefragt hat. Aber die hatten alle Verwandte, Familienangehörige bzw. Freunde, die älter als sie waren und als Soldaten im Krieg gefallen sind.

Was ich gehört habe ist das damalige Zeitzeugen meist sehr ungern über diese Zeit gesprochen haben.

Das ist richtig, die wollten davon auch Jahrzehnte später möglichst nichts mehr davon hören, denn gerade für Jugendliche muss diese Zeit sehr prägend und schlimm gewesen sein.

Und nein, die haben keinem etwas getan und konnten sich die Situation, in der sie waren, nicht aussuchen.

Waren im Urlaub. Also mein Urgroßvater hat gedient aufjedenfall. Und meine Oma und Opa waren jeweils in der Jugendgruppe die es damals so gab