UMFRAGE Eure Ur/Großväter 1933-1945?

Das Ergebnis basiert auf 16 Abstimmungen

Für das Regime (Laut erzählung) 56%
Gegen das Regime (Laut erzählung) 25%
Gegen das Regime (Nachgeforscht) 19%
Für das Regime (Nachgeforscht) 0%

13 Antworten

Für das Regime (Laut erzählung)

mein Opa war bei der SS und auch nach dem Krieg noch 15 Jahre in Kriegsgefangenschaft.

Er hat superselten mal was erzählt- - wenn er mal was erzählt hat- war es mit Trauer, Scharm, Leid. Er hat immer gesagt- "das er mit der Schuld leben muss- und das zu recht." - bis zu seinem Tot konnte er selbst nicht Verstehen- was ihn dazu gebracht hat.

p.s.( würde er noch leben- wäre er letztes Jahr sogar im Rollstuhl in die Ukraine gefahren- um ihr zu Helfen )

Zumindest war bei uns niemand in der NSDAP, bei der SS oder Gestapo.

Zur Wehrmacht oder auch in die HJ oder zum BDM musste man wohl.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich befasse mich viel mit Politik und Geschichte.
Für das Regime (Laut erzählung)

Es gibt aber nicht nur Schwarz und Weiß . Mein Großvater (ist im Krieg geblieben) war Major , meine Großmutter hat Hitler damals gewählt und stand lange Zeit hinter dem SS-Regime. Trotzdem hat sie ein jüdisches Ehepaar auf dem Dachboden versteckt.

Ich bin mir natürlich nicht hundertprozentig sicher, ob diese Erzählungen stimmen, sie wurden aber von all meinen Tanten und Onkeln immer wieder bestätigt!

Väterlicherseits waren die meisten Sozialdemokraten und der Rest auch gegen das SS-System!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Gegen das Regime (Laut erzählung)

Mein Urgroßvater trat zwar 1932 in die NSDAP ein, versuchte allerdings 1933 wieder auszutreten und wurde daraufhin verwarnt und begnadigt (haben dazu ein Dokument in seinem Parteiausweis).
Zur gleichen Zeit war er Bürgermeister in seinem Heimatort und schwieg daraufhin in der Öffentlichkeit, um weiter in seiner Position als solcher verbleiben zu können und somit das kontrollierte NS regime etwas fern zu halten. Nach Aussage meiner Uroma und meines Opas, wetterte er allerdings besonders ab 1936 zu Hause heftig gegen Hitler und später gegen den Krieg. Er verhinderte einige nationalsozialistischen Aktionen im Dorf und schützte mehrere Familien vor dem Hass anderer Einwohner.
Als die Amerikaner schließlich näher kamen, ließ er Särge für gefallene amerikanische Soldaten bauen und sie auf dem Friedhof bestatten. Die meisten aus dem Dorf hassten ihn dafür. Als der Krieg dann vorbei war und die Amerikaner die Soldatengräber sahen rettete das meinem Uropa das Leben (so erzählt es zumindest mein Opa). Sie behandelten ihn etwas besser als viele andere und das Dorf wurde weitesgehend in Ruhe gelassen. Von meiner anderen Familienseite weiß ich nicht viel darüber. Meine Uropas kämpften im Krieg, was sie davon hielten weiß ich nicht.

Gegen das Regime (Laut erzählung)

Ein Großvater wurde aufgrund seiner gewerkschaftlichen Verbindung aus dem Öffentlichen Dienst entlassen, landete dann aus politischen Gründen im Gefängnis, konnte aber dem KZ entgehen.

Mütterlicherseits kommt meine Familie aus einer Gegend mit überwiegend nichtdeutscher Bevölkerung. Sie haben Flüchtlinge aufgenommen, die von Nazis und Russen aus Polen geflohen waren. Anschließend wurde gegen ihren Willen vertrieben. Außerdem waren sie keine echten "Biodeutschen", hatten also Probleme mit dem Arierpass.