Was denkt ihr darüber?
Neulich ist bei mir eine ziemlich komische Situation passiert, die mich echt beschäftigt hat. Ich war bei der Mutter meiner besten Freundin zu Besuch – wir kennen uns schon seit über zehn Jahren, sie sagt oft, ich sei für sie wie eine zweite Tochter und wir wären „fast wie Familie“. Wir haben Essen bestellt, ich hatte Nudeln. Sie meinte dann, sie will davon probieren – ich hab natürlich nichts dagegen, aber hab gesagt, sie soll bitte einen sauberen Teller und eine frische Gabel nehmen. Sie wollte aber einfach mit ihrer Gabel, die sie schon im Mund hatte, in mein Essen gehen. Ich meinte dann freundlich: „Bitte nicht, nimm doch einfach frisches Besteck.“ Dann wollte sie sogar mit dem Finger eine Nudel nehmen – auch da hab ich wieder Nein gesagt.Dann war sie genervt und hat mich angeschrien. Sie hat gesagt, ich sei rassistisch und dass ich die AfD mögen würde. Was denkt ihr darüber? Und okay ja vor paar Monaten habe ich gesagt dass ich die afd gut finde aber heißt doch nicht sofort dass ich rassistisch bin.. Ich hab ja auch nen migrationshintergrund wie sie
7 Antworten
wtf 😅
Also ich hätte sie zwar mit ihrer Gabel was nehmen lassen, ich bin da unempfindlich aber wenn du das nicht magst ist es ja auch ok und das hätte sie akzeptieren können.
Das du die AFD magst hat damit ja nix zutun 😂 Die Frau gehört wohl zu den „angeblichen Demokraten“ die jede Meinung akzeptieren (solange sie die gleiche wie ihre ist).
Klingt nach ner furchtbaren, alten Schrulle…
Die Frage hat ja verschiedene Aspekte.
Ich denke jedenfalls, dass hier ihr Unmut über deine Sympathie für die Afd herausgebrochen ist, den sie vielleicht eine Weile heruntergeschluckt hat.
Menschen haben unterschiedliche Hygienebedürfnisse, auch beim Teilen von Essen. Manche essen mit Familie und Freunden gerne von einem Teller, benutzen dasselbe Besteck oder trinken aus demselben Glas. Andere fühlen sich damit gar nicht wohl.
Oft fehlt da zwischen den Gruppen das Verständnis. "Warum stellst du dich so an?" sagen die einen; "Aber das ist doch unhygienisch" denken die anderen.
Mitunter kann es eben auch als Ablehnung verstanden werden, wenn du ein Problem mit dem Kosten von deinem Teller hast.
Und das war wohl hier der Fall. Deine vermeintliche Ablehnung hat sie dann mit der Information verknüpft, dass du die AfD gut findest.
Ob man rassistisch sein muss, um die AfD zu wählen? Vermutlich ist nicht jeder AfD Wähler Rassist. Manche sind auch einfach Protestwähler.
Ich persönlich kann allerdings gut verstehen, dass man etwas schockiert ist, wenn eine nahestehende Person eröffnet, diese Partei wählen zu wollen.
Du hättest ihr anbieten können, dass Du mit Deiner Gabel ein paar Nudeln zu ihrem Teller gibst.
Dann wäre das gar nicht eskaliert.
In den Grundbedingungen der AFD zu Gründungszeiten, mit dem ursprünglichen Gründungskader, war die AFD mMn zwar in der politischen Ecke "rechts" zu sehen, aber es ist ja inzwischen so, dass man rechts ist, wenn man sich überlaute Nachbarn beschwert und eine fremde Herkunft benennt.
Zudem bist Du nicht einzige Person mit Migrationshintergrund, die diese Partei gut findet.
Das man aber sofort als Rassist oder rechtsextrem betitelt wird, nur weil man mit gesichert rechtsextremen Parteien (kA ob das nun nach"gesichert" wurde oder nicht) erachte ich für grundlegend falsch.
Das ist Schubladendenken, welches auch "gesichert Rechtsextremen" verwenden, nur eben in der Kehrtwende.
Ich fiinde das Verhalten der Frau unmöglich. Immerhin warst Du zu Gast bei ihr und sie hat Deine Wünsche nicht respektiert. Das geht gar nicht!
Ich frage mich, was das eine mit dem anderen zu tun hat. Und was sind das für Freundschaften? Es ist nachvollziehbar, dass man jemanden bittet, dass ein anderer sich frisches Besteck nimmt, wenn er/sie von deinem Essen probieren möchte. Das kann ich noch nachvollziehen, dass man unter Freunden nicht mag, wenn eine andere Person im eigenen Essen rumstochert. Aber dass das in einem Streit über Politik ausartet, ist, finde ich, mehr als strange. Bist du sicher, dass du solche Freundschaften weiter pflegen willst? Irgendwo ist das von allen Seiten übergriffig.