Was denkt ihr darüber?
Ich muss sagen, ich bin genauso gegen den Tourismus wie die Menschen auf Mallorca und in Venedig. Ich finde, Deutschland sollte sich nicht an den Euro verkaufen. Wir sollten unseren eigenen Weg gehen und unsere Kultur bewahren.
Heute war in meiner Stadt ein großes Spiel, und es war schrecklich! Überall waren viel zu viele Menschen. Die Straßen waren überfüllt, es war laut, und es gab kaum Platz zum Atmen. Pfui, das war wirklich nicht schön. Es gibt viel zu viele Menschen. Aber so lange Menschen meinen müssen sich noch weiterhin so rasant weiterzupflanzen wird es nicht aufhören.
2 Antworten
Wer nicht selbst in einer "Metropole" oder einem Touristenmagnet lebt, der weiß eben nicht, wie sich der Alltag verändert, wenn immer mehr Menschen regelrecht einfallen. Auf der anderen Seite steht dann der wirtschaftliche Faktor. Die Tourismusbranche ist ein wichtiger Arbeitgeber und spült Geld in die Kassen. In meiner Stadt wird das Geld dringend gebraucht. Die Hauptstadt ist arm, wirkt aber offenbar auf die ganze Welt sehr sexy. Andererseits wird das Leben für die Einheimischen an solchen oftmals gehypten Orten signifikant teurer und insgesamt belastender.
Die Medaille hat eben immer zwei Seiten.
Wir haben jetzt gerade die EM und auch "meine Stadt" ist betroffen. Hier geht an den Spieltagen mancherorts nichts mehr, wenn man nicht mit dem Fahrrad unterwegs ist. Aber trotzdem ist es ja auch ein tolles Event. Das kann man auch aushalten. So ein Event bringt auch eine Energie mit dem Potenzial mit sich, alle Menschen miteinander zu verbinden. Diese versöhnllche Energie, diese gemeinschaftliche Stimmung können wir doch gerade wirklich gut gebrauchen.
Die Bürger von Tourismus-Magneten sind übrigens auch die einzigen, die sich ein echtes Urteil darüber bilden können, welche Folgen der Tourismus mit sich bringt. Aus Sicht z. B. des Partyvölkchen, das auch hierher kommt, um mal Urlaub von Kleinkleckersdorf in der hippen Großstadt zu machen und es hier so richtig krachen zu lassen und nachts laut polternd durch die Straßen zu ziehen und seinen Dreck liegenlässt, ist das meist unverständlich. Wenn man hier schon immer lebt und nicht während oder nach den rasanten Entwicklungen hin zur "Metropole" zugezogen ist, dann ist es noch etwas anderes. Dann muss sich auch niemand sagen lassen, dass er "wegziehen" soll. Wem gehört die Stadt? Jede Stadt ist in erster Linie Lebensraum der Einheimischen oder sie sollte als solcher von Gästen respektiert werden. Die Stadt/der Ort "gehört" den Menschen, die dort nunmal leben, diesen Ort mit geprägt haben und damit verwachsen sind und nicht denen, die dort Urlaub machen wollen. Sie sollen es ja gerne tun, aber im Hinterkopf behalten, dass sie wieder gehen und die anderen hier bleiben. Ein Ort gewinnt finanziell und bestimmt auch kulturell, wenn Besucher kommen, aber er verliert eben an anderen Stellen und das spüren die Einheimischen.
Um die Bewahrung der eigenen Kultur geht es mir dabei nicht und um den Euro auch nicht, Der Euro ist nunmal da und er bleibt. Die Deutsche Mark ist nur noch Erinnerung.
Ich habe Verständnis dafür, wenn Einheimische den Massentourismus und Luxusresidenzen begrenzen möchten.
Die leben da schliesslich. Und ich mach noch nicht mal Urlaub da, weil es mir zu voll ist.