Was bedeutet der Deutsche Idealismus?
Ich habe viel gelesen, verstehe dennoch nicht, was diese Theorie genau aussagt? Möchte sie aussagen, dass der Mensch nur das als wahr betrachtet, was er selbst sieht, womit er nur seine eigene Wahnehmung als Wahrheit anerkennt? Was sagt die Theorie sonst aus?
3 Antworten
Idealismus bedeutet folgendes (s. Wikipedia):
- Der Glaube an Ideale, das Streben nach Verwirklichung dieser Ideale und die Neigung, die Wirklichkeit nicht so zu sehen, wie sie ist, sondern wie sie sein sollte.
- Die philosophische Lehre, die die Idee als das objektiv Wirkliche bestimmt und in der Materie nur eine Erscheinungsform des Geistes sieht (sog. erkenntnistheoretischer Idealismus)
- Dann die in der Klassik und Romantik vom idealistischen Streben der Maler, Dichter und Musiker beeinflussten Kunstwerke (z.B. Goethe, Eichendorf, Novalis, Caspar David Friedrich, John Constable; die Komponisten Mozart, Beethoven, Schubert, Schumann, Wagner u.a.)
Der deutsche Idealismus (in der Philosophie) ging von Kant aus, wurde weiter von Fichte, Schelling und Hegel ausformuliert und endete mit Schopenhauer. Bei Schopenhauer war aber nur noch der erkenntnistheoretische Idealismus von Bedeutung, die Inhalte bei Schopenhauer sind alles andere als idealistisch.
Für mich ist alle alte Philosophie Geschichte, so auch der deutsche Idealismus.
All die Fragen, die einst gestellt wurden durch die Philosophie, sind bereits im 19. Jh. durch die Naturwissenschaften beantwortet worden. Unser Universum kann nur aus Energie und Materie bestehen. Folglich erübrigt sich die Frage nach einem immateriellen Geist, kann es auch kein Geist-Körper-Problem geben, wie heute immer noch fabuliert wird in entsprechenden Foren.
Was sollen denn moderne Naturwissenschaften sein? Diese Naturwissenschaftler wollen keine Wirklichkeit erkennen und bieten uns nur Modelle der Natur an, angefangen bei Einstein. Modelle sind aber nur Theorien, Analogien der Wirklichkeit, die oft weit weg von der längst erkannten Natur liegen.
Die Fragen der Philosophien hatten auch einen durchaus naturwissenschaftlichen Charakter, als sie fragten, ob Geist oder Materie zuerst da war, was der Geist sei usw. und ob die Welt erkennbar wäre. Die Antwort darauf hat die Physik im 19. Jh. mit der Entdeckung des Prinzips von der Erhaltung der Energie gegeben ... Hätte I. Kant diese Erkenntnis gehabt, hätte er auch eindeutig aussprechen können, dass kein Gott existieren kann, dass die Gottesidee, von der auch selber spricht, menschengemacht war und nicht für sich im Raum steht ...
Das ist keine Theorie, sondern ein Sammelbegriff für die verschiedensten philosophischen Systeme einer gewissen Zeitspanne der deutschen Geschichte. "Den" Idealismus leicht verständlich zu erklären, ist nicht einfach. Ich bin mir aber sicher, dass es dazu genug Artikel im Internet gibt.
Eine ganz schön engstirnige Meinung, die auch nicht gerade davon zeugt, sich außergewöhnlich tief mit den modernen Naturwissenschaften beschäftigt zu haben oder auch mit Wissenschaftstheorie an sich. Mal abgesehen davon, dass die Naturwissenschaften naturgemäß keine metaphysischen Fragen beantworten können. Ebenso wenig wie ethische.