Warum wird Freundlichkeit meist missverstanden?

8 Antworten

Hallo LHarry90👋

kurz gesagt sehe ich in jedem Menschen ein Potenzial für eine wunderbare Begegnung. Ich bin neugierig und offen für die Welt um mich herum und erfreue mich des Lebens, einer Blume, dem Himmel und einzigartigen Begegnungen.

Das kann mir z.b. schnell zu viel werden, gebe ich offen zu. Ich würde nicht unfreundlich reagieren, aber mich zurück ziehen, weil ich und entschuldige, wenn ich das sage, Menschen, die in Dingen tiefere Bedeutungen sehen zwar einerseits faszinierend finde, weil sie es schaffen, im hier und jetzt Anwesend zu sein, andererseits haben viele, die ich schon kennengelernt haben so eine "Das ist kein Leiden, dass ist deine Prüfung" Mentalität fahren und die kann ich mal so gar nicht ab, Entschuldigung, sollte das auf dich nicht zutreffen.

Ich frage mich deshalb schon die ganze Zeit, warum es sich die Menschen so schwer machen, so sehr tratschen, klatschen, schlecht gelaunt sind, schlechte Nachrichten lesen und sich zu negativen Dingen hingezogen fühlen obwohl es offensichtlich zu so viel leid führt?

Es ist interessanter, als sich mit dem eigenen Leben zu beschäftigen, leichter. Wer geht schon gern in sich und redet ernsthaft darüber was einen selbst beschäftigt, da ist es wesentlich leichter, sich über das auszulassen, was der besten Freundin passiert, man verlegt den Fokus, weil man sich nicht mit dem befassen möchte, was mit einem selbst geschieht. Ich selbst schaue keine Nachrichten mehr, aber ich glaube, das ist das ähnliche Prinzip, indem man ansieht, dass es sonst wo auf der Welt schlechter ist, bekommt man das Gefühl, dass es für einen selbst besser ist, auch wenn es nur kurz ist.

Aus meiner persönlichen Perspektive habe ich manchmal das Gefühl, dass ich mit meiner Art schon fast eine Bedrohung für die manche Menschen darstelle.

Ganz ehrlich? Übertrieben freundliche und Daueroptimisten kann ich auch nicht leiden, denn niemand ist wirklich immer so happy und rennt mit nem Dauerlächeln rum, das sind dann auch diejenigen, die einem das immer unter die Nase reiben, das geht nicht. Nicht falsch verstehen, ich mag freundliche Menschen, es sollte mehr von denen geben, ich selbst versuche auch freundlich zu sein und im hier und jetzt zu leben und offen zu sein, nur gibt es für alles Grenzen, wie ich finde und ich erachte es auch nicht als schlimm, diese auch festzustecken.

ich werde um Rat gefragt und wenn ich dann einen gebe heißt es, mein Rat wäre zu naiv, nicht hilfreich, oder ich solle den Ball flach halten, weil wir hier nicht in der heilen Welt leben wie ich sie mir wünschen würde)

Hier und da und vor allem seit ich hier angemeldet bin, beschleicht mich das Gefühl, dass die Menschen keinen Ratschlag wollen, sie wollen jemanden, der ihnen Recht gibt, nicht alle wohlgemerkt. Ein Ratschlag würde bedeuten, dass jemand anderes etwas erkennt, was der eigenen Weitsicht verborgen bleibt und für viele ist das etwas, dass sie mit einem Fehler vorzeigen gleichsetzen, als würden sie von dem anderen vorgeführt werden durch den Ratschlag, egal wie gut gemeint dieser auch sein mag. Auch passiert es hier und da, dass man nicht den Unterschied kennt, zwischen Befehl und Ratschlag. Wie oft kam es bei mir vor, dass wenn ich einen Ratschlag gegeben habe, der Gegenüber annahm, er müsse das nun auch machen und fragt, wie soll das nun gehen und ich hätte ja leicht reden, Theorie und Praxis. Niemand behauptet, dass ein Ratschlag ein Muss ist, es ist eine andere Sichtweise, eine Erweiterung des eigenen Horizontes, nur betrachtet der andere das nicht so, er sieht es als Belehrung an.

wenn ich meine Liebe teile, einfach des Gebens Willen, der Freundlichkeit Willen und teilweise pampige Rückmeldungen zurückbekomme oder gar Intrigen hinter meinem Rücken sich spinnen.

Du hast es selbst geschrieben, du willst und kannst keinen dazu erziehen, was du machen kannst, ist ihnen sagen, wie du dich fühlst, wenn sie dir unhöflich begegnen, mach ich auch. Wenn jemand glaubt, er müsse seine miese Laune an mir auslassen, dann sage ich mit klaren Worten, dass ich kein seelischer Mülleimer bin und nicht so mit mir reden lasse, häufig bekomme ich dann auch eine Entschuldigung. Häufig ignoriere ich auch einfach, denn manchmal hilft reden nicht, das merke ich vor allem bei übertriebenem und falschem Mitleid um das eigene Gewissen zu beruhigen, dieses Gefühl, wow ich bin ein guter Mensch, ich hab ner Gehbehinderten geholfen, dass ich das nicht wollte, das spielt keine Rolle, es wird angenommen, dass ich die brauche. Für mich ist das demütigend, weil mir kein Mitgefühl entgegen gebracht wird, sondern man mich für schwach hält und bedürftig, unzureichend. Wenn ich um Hilfe bitte oder man fragt, ob man mir helfen kann, dann ist das was anderes, aber anzunehmen, ich bräuchte sie, damit raubt man mir die Stimme. Und ja, ich hab festgestellt, dass es grad die Daueroptimisten sind und die eingangs erwähnten Menschen, die Zeichen sehen, wo keine sind, die sind selten aber sie existieren und sie ruinieren auch den Ruf derer, die z.b. wie du einfach freundlich sein wollen.

Also ich kann solche immer freundlich wirkenden und extrovertierten Menschen überhaupt nicht anfangen.

Das stößt bei mir auf Dauer auch nur auf Frindseligkeit und passiv Aggressivität meinerseits.

Solche Gutmenschen, die es einem direkt vorhalten, wie gut es einem geht und man selbst hat vielleicht Probleme, das nervt einfach nur. Gerade wenn man nur diese eine Seite von einem Menschen mitbekommt und kennt, möchte man mit dieser Person natürlich nicht zu tun haben, da diese eine nur daran erinnert, wie schlecht es einem selbst geht und das nervt doch nur.

DAHRT  20.10.2022, 00:14

nicht positiv

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DAHRT  20.10.2022, 00:17

du bist ein Pessimist

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Mir fallen dazu verschiedene Punkte ein: Wenn jemand besonders freundlich ist, dann kann man vermuten, dass er einen reinlegen und manipulieren will um einen Vorteil daraus zu ziehen. Es gibt nur wenige Menschen, die wirklich aus Herzensgüte heraus nett zu anderen sind und auch keine Gegenleistung erwarten. Also Menschen reagieren misstrauisch auf übertriebene Freundlichkeit aus Selbstschutz heraus.

Der zweite Punkt ist: Deine Art zu denken wirkt eben schnell naiv und oberflächlich. Damit können viele nichts anfangen, weil sie das Gefühl haben man kann keine ernsthaften und tiefsinnigen Gespräche führen. Du machst dich indirekt über ihre Sorgen und Probleme lustig, denn du vermittelst das Gefühl es sei ihre Schuld, wenn sie Probleme haben, weil sie einfach nicht positiv denken so wie du.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich mag es wissenschaftlich fundiert. 📋

Menschen sind misstrauisch. Viele wurden früher so verletzt weil sie jemanden als zu nett oder hilfsbereit gesehen haben. Nach einer Zeit werden Menschen näher zu dir gehen und in deren schweren Zeiten zu sir finden.

feuervogel76  30.10.2022, 02:10

Gute Antwort, du bist ein guter Mensch!

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Grundsätzlich profitierst du dennoch von deiner Einstellung. Man ist gelassener und geht positiver durch die Welt. Man ist offener für die Welt.

Ich glaube das Hauptproblem ist Misstrauen. Die Menschen sind diese freundliche Art nicht gewohnt, wordurch du erstmal fremd und bedrohlich wirkst. Sie versuchen Distanz zu bewahren. Eventuell auch Eifersucht, denn sie konzentrieren sich so sehr auf negative Dinge des Lebens, dass sie kein Verständnis für dich haben und fragen sich, wie du das schaffst. Sie versuchen dich zu sich runter zu ziehen. Es gibt eben Menschen, die ihre Laune an anderen rauslassen und genervt auf die gute Laune anderer reagieren, weil sie diese nicht teilen können, was sie zusätzlich frustriert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hobbypsychologe