warum werden Bücher nicht 1 zu 1 verfilmt?

9 Antworten

Weil das Ziel ist einen guten Film zu machen, und nicht das Buch möglichst genau abzubilden.

Ein Film ist halt was anderes als ein Buch, da muss man flexibel sein und einige Dinge anpassen.

  1. Wenn man jeden Satz eines Buches verfilmen würde, käme man damit nie auf die Standardlaufzeit von einem Film, seien das jetzt die klassischen 90 oder die moderneren 150. Kinderbücher wären oft eher zu kurz, für ältere Leserschaften wäre das viel zu lang.
  2. Was in einem Buch interessant ist, ist in einem Film nicht immer interessant. Klassisches Beispiel hier ist der innere Monolog. In Büchern sind lange Absätze über die Gedanken des Protagonisten wichtig und meistens eine gute Sache - aber wie will man das auf Filme übertragen? Entweder, man sieht dann zehn Minuten den Protagonisten stumm dasitzen und ins nichts starren, oder man hat eine Stimme aus dem Off. Beides nicht optimal. Andersrum: In Filmen funktionieren Perspektivwechsel sehr gut, weil man die handelnden Personen sofort am Aussehen erkennt. In Büchern ist das deutlich schwerer umzusetzen.
  3. Manchmal sind Dinge aus einem Originalbuch auch einfach extrem veraltet, und werden deshalb bewusst nicht adaptiert, weil das mittlerweile kontrovers ist oder weil das ein moderner Zuschauer nicht ohne Googlen versteht. Und während einem Buch kann man googlen, aber im vollen Kinosaal nicht. ZB wurde aus der 2000er Adaption der Narniabücher die Sache aus den Büchern gestrichen, das Frauen unter keinen Umständen kämpfen dürfen.
  4. Der 'Zeitgeist' und Trends. Ich bring hier nochmal die Narniaverfilmungen aus den 2000ern: Die Bücher hatten eigentlich keine riesigen Schlachten. Aber die Filme wurden produziert, weil Herr der Ringe da riesig war. Und das hatte Schlachten. Also wollten sie auch riesige Schlachten machen. Außerdem ist dieser Punkt der Grund, warum oft Charaktere, die im Buch bewusst als unattraktiv oder durchschnittlich beschrieben wurden, dann in den Filmen doch mit konventionell attraktiven Schauspielern besetzt werden.
  5. Manche Leute mögen auch tatsächlich grade das. So nach dem Motto "Wenn alles exakt so wäre wie im Buch, dann brauch ich den Film ja gar nicht ansehen".
  6. Weil die Produzenten, die Regisseure, die Drehbuchautoren alle ihre eigene Lesung vom Buch haben und manche Dinge anders verstehen als du.
Woher ich das weiß:Hobby – Viel gelesen und viel selbst geschrieben

Ein Roman ist ja kein Drehbuch, und ein Film ist definitiv ein anderes Medium. Die ganzen Details und Informationen eines Buchs können unmöglich alle auf der Leinwand wiedergegeben werden.

Vieles wird im Text beschrieben, was im Film visualisiert werden muss. Eine Romanverfilmung ist immer eine eigene Interpretation des Regisseurs. Die Atmosphäre des Buchs muss durch die Schauspieler und die Filmgestaltung in Bild und Ton usw. möglichst gut wiedergegeben werden. Aus dramaturgischen Gründen wird das nie 1 zu 1 umsetzbar sein.

Für den Film wird vieles verdichtet, einiges vom Buch weggelassen werden müssen. Bei Nebenhandlungen oder Details finde ich das auch akzeptabel, solange der rote Faden dabei gut wiedergegeben wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

In der Regel werden Bücher nicht 1 zu 1 verfilmt, weil es schwierig ist, die gesamte Handlung, die Charaktere und die visuellen Elemente eines Buches in einem Film unterzubringen. Filme haben in der Regel viel kürzere Laufzeiten als Bücher, was bedeutet, dass viele Details ausgelassen werden müssen. Auch die visuellen Elemente eines Buches müssen für die Leinwand angepasst werden, was bedeutet, dass sie oft von den originalen Beschreibungen abweichen. Schließlich ist es auch wichtig zu beachten, dass Filmemacher oft ihre eigenen Interpretationen und Visionen für die Geschichte haben und daher Änderungen an der Handlung, den Charakteren und anderen Aspekten des Buches vornehmen.

https://www.youtube.com/watch?v=mctTlurddwY

https://www.youtube.com/watch?v=-FG-2EXB_0I

Die Produktion eines Films verschling unglaubliche Summen. Jeder Drehstandort kostet zusätzlich Geld. Da ist die Versuchung gross, dort Teile des Buches auszulassen, wo viele Kosten anfallen (Deko, Kleidung, Reise...).

Die Darsteller müssen passen. Da kann es Buchteile geben, wo man einfach nicht die richtigen Personen für den Film-Stoff findet.

Ein Film soll Personen anziehen. Wenn in der Werbung zum Beispiel eine eindrückliche Liebeszene gezeigt wird, kann das zusätzlich Personen anziehen.

Bei den obigen Filmen fand ich bei "Genauso anders wie ich" das Buch besser, beim Unbroken den Film.