Warum verschränken so viele Führungspersönlichkeiten beim Sitzen die Hände hinter dem Kopf?

9 Antworten

Die Arme hinter dem Kopf zu verschränken ist nicht unbedingt eine "Dominanzgeste".

Einerseits tun das nur Menschen, die sich sicher in ihrer Umgebung und in Kontrolle fühlen. Die Arme so weg von sich und einer potentiellen Gefahr zu halten macht jemanden verletzlich, weshalb jemand der sich unwohl oder unsicher fühlt diese Geste normalerweise nicht benutzen wird. Klar kann man es absichtlich machen, aber wer sich in so einer verletzlichen Position unwohl fühlt wird die Arme instinktiv nach einigen Momenten wieder nach unten nehmen.

Andererseits hat es natürlich einen Aspekt von Dominanz in soweit, dass es eine Geste von Menschen ist, die sich ihrer Sache sicher fühlen und (unterbewusst) denken, dass sie die Situation kontrollieren. Derjenige unter einer Gruppe von Menschen der mit hinter dem Kopf verschränken Armen dasitzt wird wahrscheinlich der oder einer der Anführer der Gruppe sein.

Wenn man davon ausgeht, dass diese Leute keine tiefere Ahnung von Körpersprache haben und diese Geste damit nicht absichtlich und zur Manipulation ihrer Umgebung benutzen, zeigen die so verschränkten Arme einfach nur die mentale Einstellung von jemandem.

Es zeigt Selbstsicherheit und das sich die Menschen in der Situation wohlfühlen und denken, dass sie alles im Griff haben. Das sind Eigenschaften, die von Führungspersönlichkeiten erwartet werden und notwendig sind, damit sie ihren Job gut machen können.

Die Ratschläge über Körpersprache, die man im Internet findet, sind zu stark vereinfacht, oft völlig falsch. Der richtige Satz, die richtige Handbewegung, der passende Gesichtsausdruck und jedes Problem der Welt ist gelöst und das Gegenüber wird entlarvt. Diese Aussagen werden nicht zur Wahrheit, nur weil einer vom anderen unreflektiert abschreibt.

Die Körperhaltung, die Hände hinter dem Kopf zsammenzuschlagen, kann viele Deutungen zulassen. Zunächst muss man sich klarmachen, dass das Gegenüber auf diese Weise sehr verwundbare Körperstellen zeigt. In der Tierwelt ist das ein Zeichen der Unterwerfung oder das Signal, einen Kampf als Verlierer zu beenden (z.B. bei Raubkatzen, Hunden, Wölfen).

Das Gegenüber kann damit ein Gefühl der Entspannung signalisieren, eine Art Kumpanei oder das Signal "keine Angst, ich werde Dir nichts tun". Er hat die Hände im Sinn einer Waffe nicht zur Faust geballt, sondern versteckt diese hinter dem Kopf.

Das Gegenbüber zeigt mir dann auch noch offen die Schweissflecken an den Achseln. Darin ein Signal der Dominanz zu sehen, ist in meinen Augen totaler Unfug. Für mich es es genau das Gegenteil.

vielleicht somit seine Größe und Macht noch verstärken?

Ich finde sowas eher bedenklich.

Interesierter  25.12.2016, 12:47

Warum findest du das bedenklich? Der Einsatz von Gesten ist vollkommen normal. 

Rund 90 % unser Kommunikation findet nonverbal statt. Zugegeben, die hier beschriebene Geste ist sehr markant und dominant aber der bewusste Einsatz der Körpersprache gehört doch heute zu jedem Gespräch dazu. Vor allem, wenn man geschäftlich etwas erreichen will, gehört das zum grundlegenden Handwerkszeug. 

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Das ist eine Geste der Dominanz, der Überlegenheit. Wer diese einsetzt, will damit bewusst oder unbewusst zeigen, dass er vollkommen gelassen Herr der Lage ist. 

Es gibt viele solcher Gesten. Das fängt schon mit der Wahl des Sitzplatzes an. Wer dominant auftreten will, nimmt den Platz vor dem Fenster oder den Platz, der der Tür gegenüberliegt. 

Um ganz ehrlich zu sein, wenn mir mein Gegenüber nicht passt, greife ich auch ab und zu sehr bewusst zu solchen Mitteln. 

Ich mache das auch oft, bin aber keine Führungspersönlichkeit.

Ist dir schon mal aufgefallen, wie sehr das die Lunge weitet? Und wie sehr es dazu beitragen kann, innere Ruhe zu finden? Am besten: mit "Füße hoch". 

Gruß, earnest