Warum sollte ich nur Respektvoll gegenüber jemandem sein sollen, wenn ich etwas von jemandem "will"?

4 Antworten

Das ist rein milieubedingt - wahrscheinlich sind das Männer, die der Meinung sind, man müsse sich nicht gut anziehen und die Söhne von Vätern sind, die Krawatten genauso wenig mögen wie Hemden oder "Stoffhosen" und überdies ihre Meinung gern als Nabel der Welt deklarieren, gern auch in einer nicht gerade zimperlichen Ausdrucksweise - der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, aber genau so kenne ich es grob aus einem eher ländlichen Milieu. Das sind so baumrindenhäutige Djangos, die niemals eine andere Meinung als die Ihrige akzeptieren oder als gleichwertig neben der Eigenen akzeptieren würden.

Diese Typen kapieren es deswegen vielleicht auch nicht, dass sich jemand gut anzieht, weil sie denken, das sei Anbiederei ... die sind so selbstgerecht, dass sie ohne weiteres im Holzfällerhemd und in Stiefeln und alten Jeans in einem feinen Lokal aufkreuzen und sich noch wundern, dass der Pedell sie nicht ins Haus lässt - und dann flippen sie erst richtig aus. Ich kenne diese Litanei und habe solche Szenarien mehrfach miterlebt :-/

Warum sollte ich nur Respektvoll gegenüber jemandem sein sollen, wenn ich etwas von jemandem "will"?

Diese Häusler suchen permanent ihren eigenen Vorteil und machen fast nichts ohne eigenen Vorteil. Deswegen ziehen sie sich nur "schön" an, wenn sie sich was davon versprechen - im besten Fall Geld, im schlechtesten Fall eine Arbeitsstelle. Ich kenne diese Mentalität nur zu gut - es ist so und nicht anders. Und ihre Weltbilder sind so beschränkt, dass sie nicht verstehen können, wie sich jemand für seinen Onkel oder ein Abendessen mit der Familie herrichten kann ... weil sie auch immer nur von sich selbst ausgehen.

Es muss sich doch niemand schick machen, der es nicht will. Aber dieses absolute Unverständnis darüber, dass sich ein Mann freiwillig schick macht, check ich nicht. Mädchen machen sich doch auch gerne schick.

Von den Mädchen und Frauen erwarten die das sogar, weil sie denken, die Frau müsse sich für ihre Männer hübsch machen und herrichten. Wie gesagt, das ist völlig archaisch und selbstgerecht, aber so sind sie halt.

Denke nicht drüber nach, reg' dich nicht auf und schone dir deine Kräfte ... manche sind so und wieder andere sehen in dir vielleicht den gut gekleideten Mann, den sie selber gern darstellen würden, aber nicht darstellen dürfen oder können. Die Wahrheit liegt meist irgendwo in der Mitte.

Ich war in einem solchen Milieu einige Jahre lang beruflich als Mediaberater einer Zeitung unterwegs (da verkauft man gewerbliche Zeitungsannoncen und berät die Kundschaft bei der Anzeigengestaltung) und das mit Sakko, dezentem Hemd, Aktenkoffer und eigenen Visitenkarten sowie meinem Mercedes C180 - manche fanden meinen Auftritt unmännlich und lachhaft, andere sahen mich als spießigen Koofmich aus der Stadt an, andere als arrogant und überheblich.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Etwas spät, aber ich fühl mit dir. Es sind ja im Prinzip zwei Punkte.

Einmal, dass diese Leute nicht verstehen, wieso man etwas für jemand anderen macht, wenn da nichts dabei rausspringt. Das ist schlicht eine kindische Einstellung, von jemandem der noch nicht erwachsen genug geworden ist um zu verstehen, dass es einfach schön sein kann einer anderen Person eine Freude zu machen.

Zum anderen Punkt (schicke Kleidung). Es ist kulturell bei uns immer noch ein Ding, dass unsere Gesellschaft der Meinung ist, dass Männer cool und logisch sind. Und nur Dinge tun die einen Nutzen haben. Funktioniert bei vielen Männern unterbewusst, dadurch haben sie eine Entschuldigung, um nur sich so simpel zu kleiden wie möglich (Hauptsache bequem). Was ok ist, aber diese Leute denken dann auch, dass alle die es anders machen dumm sind. Das sind Leute, die anderen Oberflächlichkeit vorwerfen, weil sie schick angezogen sind. Die Ironie bemerken sie dabei nicht.

Man soll immer respektvoll mit anderen Menschen umgehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Da bin ich 100% deiner Meinung:  Ich kann doch auch respektvoll und anständig gegenüber jemandem sein, von dem ich nichts "will".

Das ist auch mit der Umschreibung ihm zuliebe gängig ausgedrückt. Also ohne Bedingungen und Erwartungen freundlich (ein Freund) sein, dem anderen eine Freude machen, weil man ihn gern, lieb hat! ;-)