Warum sollte die DDR toll gewesen sein?

8 Antworten

Von Experte vanOoijen bestätigt

Es ist Unsinn zu sagen, dass früher alles besser war - aber es war auch nicht alles schlecht. Für gewisse Personen war die DDR als Arbeiter-und-Bauern-Staat mit ihrem Sozialismus tatsächlich eventuell das bessere System und besser als der Kapitalismus. Niemand war obdachlos, es gab Arbeit und die Kinder waren versorgt. Es war vieles klar geregelt, viel denken musste man nicht und kam schon irgendwie durch, wenn man es nicht drauf angelegt hat, sich mit allen auf Tod und Teufel anzulegen.

https://www.youtube.com/watch?v=WfKy7bkcrOQ

Ich konnte manchen, der die DDR nach der Wende als nicht ganz so übel ansah und um Augenmaß bei der Beurteilung der Verhältnisse bat (weder alles mies machen noch Ostalgie), ganz objektiv durchaus verstehen - und die vielen Wendeverlierer sowieso. Das ist ja auch ein Thema für sich - ich sage es mal so: Mit einem Kanzler Oskar Lafontaine wäre es besser gelaufen. Den wollte man aber am 2. Dezember 1990 nicht wählen, weil er der kollektiven Superstimmung mit stichhaltigen und schmerzhaften Argumenten begegnete, von denen jeder um 1994 rum wusste, dass sie zutrafen und Lafontaine Recht gehabt hat.

https://www.youtube.com/watch?v=IiOEAumyrRo

https://www.youtube.com/watch?v=mzBdYUn24vQ

Hier ist mal ein Lied der Prinzen namens "es war nicht alles schlecht", das passt ganz gut.

https://www.youtube.com/watch?v=-yEex5ElsRo

also erstmal gibt es nicht nur schwarz und weiß, man kann durchaus gegen mangelnde reisefreiheit gewesen sein und dennoch z.B. den sozialstaat der ddr gutheißen.

ich kann dir sagen was ich an der ddr gut fand

den Punkt das jeder arbeit hatte und man sich darum auch nicht sorgen musste.

Auch um die Rente musste man sich nicht sorgen

für Familien und Kinder wurde erheblich mehr getan - sportvereine kostenlos, Schulessen für Kinderreiche Familien kostenlos, Ferienlager kostenlos und und und

sicherheit war höher in dem sinne das einmal die kriminalitätsrate niedriger war und zum anderem die aufklärungsrate sehr viel höher

gut funktionierender tauschhandel - dadurch das ich aus israel stammte konnte ich recht begehrte Früchte in die ddr einführen und da konnte man so andere dinge halt immer für bekommen.

was ich nicht so gut fand

das es halt eine Elite gab, die sollte es im sozialismus nicht geben

die überwachung - also wenn politiker auf sorgen der bevölkerung mit paranoia reagieren ist es der falsch weg

hier und da engpässe in der Versorgung. Also hugern musste niemand aber gewisse produkte gabs außerhalb von Berlin manchmal nicht. das hatte aber geopolitische ursachen, woran die handelpolitik westlicher staaten während des kaltenkrieges durchaus ihren Teil beitrug. Ist dann halt die nummer mit dem tauschandel - wenn man was zum Tauschen hatte und wen kannte bekam man dennoch alles ran

Die DDR war nicht toll. Man musste in der DDR viel bescheidener und eingeschränkter leben als heute. Es gab ein miserables Warenangebot, auch bei Lebensmitteln. Oft gab es die einfachsten Sachen nicht. Auf ein Auto musste man über 10 Jahre warten, einen Telefonanschluss hatten nur ganz wenige Leute.

Als DDR-Bürger musste man auf alle demokratischen Freiheitsrechte verzichten. Außerdem gab es in der DDR eine kaputte Umwelt sowie marode Straßen, Häuser und Fabriken.

Aber in gewisser Weise war es in der DDR einfacher. Man konnte nicht arbeitslos oder obdachlos werden. Wegen dem schlechten Warenangebot gab es einen stärkeren Zusammenhalt unter den Menschen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe in der DDR gelebt, weiss eine ganze Menge darüber.

HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 07.08.2024, 11:29

Das oben gennante braucht man nicht um glücklich zu werden.

Woropa  07.08.2024, 11:32
@HalloWerWarIch

Das kann nur jemand beurteilen, der diese Zeiten miterlebt hat. Ärmlich und unfrei zu leben macht bestimmt nicht glücklich.

HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 07.08.2024, 11:45
@Woropa

Ist ein Milliardär glücklich weil er Milliarden hat?

Und: kennst du schopenhauer?

Von Experte rotesand bestätigt

Weil es ein Recht auf Arbeit und ein Recht auf Wohnung gab und keiner obdachlos sein musste. Außerdem gab es nicht viel Neid, weil alle etwa gleichviel besaßen.

Weniger toll war Überwachung und Zwang zur Konformität.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

Wahrscheinlich weil sie da jung waren und die Jugend so vermissen