Warum sind viele Studenten Linksextremisten?

7 Antworten

Studenten sind intelligent, haben aber oft keinerlei Erfahrung was ein unabhängiges, selbständig und eigenverantwortlich geführtes Leben betrifft. Da fällt es natürlich leicht, einer utopischen idealen Welt hinterherzuträumen, wie sie von Linksextremisten proklamiert wird. Manche Studenten wohnen noch zu Hause, zumindest teilweise wird ihnen das Studium von den Eltern finanziert, für viele beginnt der Einstieg in die Arbeitsrealität erst nach dem Studium. Einzelne bekommen gar ein Stipendium. Das schafft auch eine gewisse Abhängigkeit vom Staat und von Parteien, die Vorteile für Geringverdienende fordern. Dinge wie ein gutes Einkommen oder Steuern bezahlen sind oft erst nach dem Studium ein Thema. Wer keine Steuern bezahlt, sieht den Staat eher als eine scheinbar nie versigende Geldquelle und kann nicht verstehen, warum es hier und dort gewisse Dinge gibt, die nicht in eine ideale Welt passen. Doch die Welt ist nicht ideal und schon gar nicht gerecht. In akademischen Kreisen gilt es weit verbreitet als nicht angebracht, unintelligent oder gar als "dumm", bürgerlich zu wählen. Akademiker, die eine abweichende politische Meinung haben, müssen aufpassen, was sie sagen, da Sympathien für bürgerliche Werte leicht ihre Laufbahn zerstören können. Es ist bekannt, dass bürgerlich denkende Menschen an vielen Universitäten vom Student bis zum Professor tendenziell gemobbt werden, wenn sie sich politisch abweichend zur dort herrschenden Mainstream-Meinung äussern. Die Beeinflussung von Schülern durch mehrheitlich linksorientierte Lehrer beginnt weiter schon im zartesten Schulalter. Politisch linke Propaganda wird subtil als Lehrinhalt vermittelt; einige Lehrer sind bei mir sogar soweit gegangen, dass sie vor Abstimmungen und Wahlen Empfehlungen an die Schulklasse gemacht haben, unter dem Hinweis darauf, dass dies dann positive Auswirkungen auf unsere Schule oder unsere zukünftige Entwicklung hätte.

Schliesslich ist das Lesen von Büchern, Zeitungen etc. etwas, das in intellektuellen Kreisen ein deutlich grösseres Gewicht hat als in bürgerlichen Kreisen. Linkes Gedankengut wird klassischerweise durch solche Medien übertragen und deshalb ist es auch verbreiteter an Universitäten, wo Medien eine zentrale Rolle spielen.

Schliesslich, einmal abgesehen von den Studenten, sind Universitätsmitarbeiter in der Regel Staatsangestellte und deren Arbeitsplatz, Einkommen usw. ist direkt von politischen Budget-Entscheidungen abhängig. Die politisch schwergewichtigen Unterstützer der Universitäten sind mehrheitlich in linken Parteien zu verorten. Die Bürgerlichen sind zwar auch für die Existenz von Universitäten, allerdings sind Bürgerliche auch stets bemüht, die unaufhaltsam auswuchernden Ausgaben im öffentlichen Sektor zu dämpfen und somit auch Bildungsinstitutionen Kostendeckel und Sparmassnahmen aufzuerlegen - was sich dann für Universitätsangestellte punkto Arbeitsplatzsicherheit und Lohnniveau als Nachteil erweist.

Manche Uni-Angestellte sind auch Mitglieder in politisch linksgerichteten Parteien, Vereinen und anderen Institutionen. Sie haben mit den Studenten vor Ort an der Uni einen grossen Pool an jungen, noch gut beeinflussbaren Menschen, die sie als Nachwuchspersonal für diese Institutionen gewinnen können. Offiziell sind solche politischen Info-Veranstaltungen in Reglementen zwar oft nicht erlaubt, aber sie werden von den Universitätsleitungen stillschweigend geduldet.

Sie machen sich einerseits Gedanken, wie sie als relative einkommensschwache Gruppe etwas mehr vom Kuchen abbekommen. Sind also für gerechtere Verteilung von Geld.

Andererseits diskutieren sie untereinander auch politische Systeme und Gesellschaften. Vielen Studenten liegt nahe, etwas verändern zu wollen. Und verändern kann man nur das, was vorherrscht, also das kapitalistische System.

Ob es allerdings eine Mehrzahl an kommunistisch interessierten Studenten gibt sei dahin gestellt.

Ich denke, der links gerichtete Meinungskurs vieler Studenten ist im Grunde nur eine Fortsetzung der Revolte gegen "elitäre" Autoritäten (Eltern, Lehrer, Politiker).

Es sind weniger Linksextremisten als Linke.

Ja, das stimmt, denn es gibt sehr viele Linksextreme an den Unis und Hochschulen, aber nicht nur Studenten, sondern auch manche Professoren. Da ist das Problem, dass ganze Forschungsabteilungen ideologisiert sind und die Ergebnisse sozusagen zensiert werden. Ausserdem werden andere Meinungen vielfach nicht toleriert, was auch sehr problematisch ist. Ich glaube der Grund liegt daran, dass viele Stadtkinder an ADHS, Legasthenie, Autismus etc leiden, wegen der Reizüberflutung.

Das war schon immer so. Die linke Bewegung sind mehr intelligente Jugendliche. Sie haben sich häufig für das richtige eingesetzt.

Linksradikal würde ich sie nicht nennen.

CRIIIPTIC 
Fragesteller
 26.01.2024, 12:19

Ich würde sagen "richtig" ist relativ

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Skywalker17  26.01.2024, 12:33
@CRIIIPTIC

Sie haben lange gegen Pershings auf unserem Staatsgebiet gekämpft.

Ist doch besser als türkische Geschäftsleute oder Juden zu tyrannisieren.

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