Warum sind Vegetarier gesellschaftlich akzeptiert aber Veganer werden doch verachtet?

15 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Eigentlich müsste das Gegenteil der Fall sein.

Die vegane Ernährung ist extrem und ohne Kompromisse also die essen ja nicht mal Eier oder Sonst was und verzichten auf alles tierische. Dem sollte man eigentlich Respekt zollen. Ob man da alle Nährstoffe bekommt, die der Körper braucht, sei mal dahin gestellt.

Diese Ernährungsform ist bestimmt sehr aufwendig, teuer und nicht überall zu bekommen. Diese Leute haben ihr ganzes Leben umgestellt und das geht bei Kleidung ja noch weiter.

Früher hat man über Jesuslatschen und Ökofuzzis gelacht, heute sind es die Veganer. Im Prinzip ist das nur Unverständnis.

Mir wäre das zu extrem aber wer das macht, hat meinen Respekt.

verreisterNutzer  11.11.2022, 19:07

Es ist überhauptnicht extrem, sondern notwendig. Es gibt auch Veganer, die sich von ihrem Studentengeld mit allen wichtigen Nährstoffen ernähren können.

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Ich bin selbst eher Kategorie Fleischesser, am liebsten Wild. Daran sehe ich moralisch überhaupt nichts Verwerfliches. Trotzdem finde ich es sogar interessant, mich mit Menschen zu unterhalten, die eine andere Lebensweise haben.

Wenn man sachlich darüber sprechen kann, ist das toll. Ich zwänge niemandem meine Lebensweise auf, das sollte auch niemand anderes bei mir versuchen. Ich bin aber durchaus offen für gute Argumente. Ich habe bisher da im persönlichen Gespräch noch nicht häufig schlechte Erfahrungen gemacht aber es ist schon so, dass wenn in Foren etc. diskutiert wird, welche Lebensweise jetzt die Bessere ist, grad die Veganer oft sehr verletzend und angreifend sind. Natürlich kann man das nicht pauschalisieren.

Und ja, ich halte selbst Haustiere und weiß um die Doppelmoral. Und wenn ich selbst die Tiere vorher schlachten müsste, würde es mir auch schwer fallen, da ich recht schnell eine Bindung aufbaue. Trotzdem möchte ich nicht auf den Konsum von tierischen Lebensmitteln verzichten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Mir ist egal was einer isst. Wie wohl den meisten. Ich denke verachtet werden sie auch weniger eher noch mit einem gewissen unverständins bedacht. ist ja auch nicht ganz einfach, sich gesund vegan zu ernähren. (und ja jetzt kommt von eineigen veganern doch ist es, ist mir schon klar)

Es ist sicher auch jedem selber überlassen. Ich kann gesundvagen und ungesund omnivor leben und umgekehrt.

Was mich aber an so manchem Veganer stört: Sie fordern oft dass doch bitte jedes Restaurant vegande GerichtE anabieten soll. Das E deshalb groß weil eines reicht ja nicht die Auswahl muss schon da sein. Dass das für viele nicht lohnt: Egal.

Klar es sind nicht alle so, aber es gibt sie halt. Und sie werden immer mehr.

Ich meine ich kann ja auch nicht in ein veganes Lokal gehen und dann ein Schnitzel oder Steak fordern.

Eigentlich kann jeder essen, was er will.

Problem ist, dass Veganer meiner Erfahrung nach oft ein riesen Theater ums Essen machen, was dann (alle) nur noch nervt.

Da will man nicht mit Fleischessern an einem Tisch essen und beschwert sich, wie ekelig Fleisch aussehen würde. Da wird bei jeder Gelegenheit versucht, Fleischesser zu "bekehren", anstatt sie einfach in Ruhe zu lassen. Da wird bei der Betriebsweihnachtsfeier regelmäßig an der Speisekarte herum gemäkelt. Da ist aber auch sonst keine Alternative recht, die man denen anbietet.

Das ist meine Erfahrung mit Veganern, aber auch Vegetariern und ich will mal an einem realen Beispiel erläutern, was ich damit meine:

Aus bestimmtem Anlass hatte ich für die Kollegen Pizza bestellt. Mehrere große Partybleche mit verschiedenen Sorten. Klar, der eine mag keine Pilze, die andere keine Oliven.... Aber es war eigentlich für jeden was dabei.

Für eine vegane Kollegin wollte ich dazu extra einen veganen Salat bestellen, weil Pizza ja da nicht in Frage kommt. Antwort: "Nein lass mal, das ist schon mal schief gegangen und es war Sahne drin." Sprach's und knabberte dann rohes Gemüse aus ihrer Tupperdose, als wir alle bei der Pizza zusammen saßen.

Für die zweite Kollegin, auch Veganerin aber in Ausnahmefällen "nur" Vegetarierin, hatte ich extra nach Rücksprache mit ihr, ob vegetarisch auch ok ist, ein Blech mit vegetarischer Pizza bestellt. Reaktion: "Igitt, da sind ja Artischocken drauf. Das esse ich nicht." "Dann nimm sie halt runter oder nimm von der anderen Pizza und mach die Salamischeiben runter." Antwort: "Igitt nein. Die ganze Pizza ist ja davon verseucht." Sprach's und knabberte nur trockenes Pizzabrot, das zum Glück noch gratis dazu geliefert wurde.

Alle anderen, außer den beiden, ließen sich meine spendierte Pizza schmecken, obwohl da sicher auch nicht jeder alle Zutaten mochte.

So ein riesen Theater ums Essen erlebt man eben nur mit Vegetariern und - noch schlimmer - mit Veganern.

Von anderen (erwachsenen) Leuten habe ich so was noch nie erlebt. Wenn denen was nicht schmeckt, essen sie es halt nicht, und gut ist.

Das ist bei den Veganern halt anders, weil Essen bei denen Religion ist, und das nervt gewaltig.

Belächelt werden eigentlich nur die, die mit ihrem Veganertum prahlen, um sich "von der Masse abzuheben"- ein Bedürfnis, das man nur haben kann, wenn man der Masse angehört

Knochenjimmy 
Fragesteller
 02.11.2022, 16:56

Du meinst verachtet ...

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Hoegaard  02.11.2022, 17:04
@Knochenjimmy

Siehst du, jetzt schreibst du anderen schon vor, was sie gemeint haben sollen.

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Knochenjimmy 
Fragesteller
 02.11.2022, 17:05
@Hoegaard

Nein, ich bringe es nur auf den Punkt. ;-) Du schreibst mir das gerade vor!

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FinnHansburger  02.11.2022, 17:07

Der letzte Satz ist wunderschön. Ich werde das kopieren und verwenden. Und ja: ich werde nicht widersprechen, wenn man mir die Urheberschaft zuspricht. Ich finde das zwar generell ehrlos aber hier nehme ich die Schuld in Kauf.

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