Warum sind vegane oder vegetarische Ersatzprodukte so teuer? Werden wir über den Tisch gezogen?

14 Antworten

Meine Vermutung: Die Nachfrage ist (noch) nicht groß genug, weshalb ein niedrigerer Preis bislang zu unwirtschaftlich wäre.

Bislang bin ich mit den Preisen selbst aber ganz zufrieden, denn ich empfinde es als günstiger als Fleischprodukte (gerade Frischfleisch oder Fisch ist ja grundsätzlich teuer). Und bei Wurstwaren habe ich den Eindruck, dass sie in einem ähnlichen Preissegment angesiedelt sind, als Fleischersatzprodukte.

Bei Pattys wiederum finde ich die Fleisch und auch die fleischlose Variante aber immer gleichermaßen überteuert. Wahrscheinlich ist da selbst machen die günstigere Variante und schmeckt am Ende auch besser.

SirAndius 
Fragesteller
 15.06.2020, 19:31

Der nächste Punkt. Die sind etwas teurer. Die Nachfrage ist definitiv gegeben. Das Ausgangsmaterial ist wieder günstiger

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unique81  15.06.2020, 19:33
@SirAndius

Das wiederum ist wahr. Aber die Verarbeitung selbst benötigt mehr Schritte als Fleischverarbeitung.:-)

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Finde ich auch merkwürdig. Im Vergleich zu tierischen Produkten können vegetarische oder vegane Alternativen einfach noch nicht mithalten was den Kostenfaktor angeht .

Wie soll man bei den Preisen seine Ernährung umstellen ?

Aber mein persönliches Empfinden: Die Menschen achten mehr als früher darauf was sie essen und wenn es mal gelebt hat, woher es kommt bzw. Wie es gehalten wurde.

Ich kann dir übrigens das vegetarische cordon bleu aus dem Kühlregal von rewe empfehlen. Das ist sau lecker aber eben auch teurer als Fleisch

SirAndius 
Fragesteller
 15.06.2020, 19:34

Ich vergleiche es nicht mit Fleisch, sondern mit den Zutaten

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Stadewaeldchen  19.06.2020, 21:21
Wie soll man bei den Preisen seine Ernährung umstellen ?

Für einen Ernährungsumstieg auf vegetarische oder vegane Kost brauchst du keine Ersatzprodukte.

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Du musst mal die Produktions- und Transportkosten vergleichen. Solche Produkte sind nach wie vor in einer kleinen Nische angesiedelt und eine Preisdrückerei von großen Konzernen müssen die Erzeuger hier nicht mitmachen. Sie produzieren deutlich weniger und damit sind die Kosten höher. Das merkst Du an der Qualität.

Du kannst ja mal selber etwas herstellen und ausrechnen, was es wirklich kostet. Von A-Z. Deinen Lohn, Versicherungen, Energie, Rohstoffe... Wenn Du diese Kosten auf eine höhere Anzahl von Produkten umlegen kannst, werden die Herstelleungskosten natürlich niedriger und Du kannst die Ware günstiger verkaufen.

Was in Mengen und nach gleichem Schema hergestellt werden kann, ist zwangsläufig billiger, als kleinere Serien.

Denk nicht gleich daran, dass Du das arme Opfer bist, das man ausraubt, sondern mach Dir mal die Mühe und rechne wirklich nach, was die Produktion von Ware A im Vergleich zu Ware B kostet. Da tropfen Dir die Augen, wenn Du erstmal siehst, was alles bezahlt werden muss, um überhaupt Ware hier verkaufen zu dürfen.

Wie schaut es denn mit der Verpackung aus? Die bekommst Du nicht umsonst und selbst wenn das so wäre: Du musst als Hersteller dafür bezahlen, dass diese beim Wegwerfen entsorgt wird. Steuern - wir zahlen mehr als einmal an Steuern für ein Produkt. Bekannt ist die Mehrwertsteuer. Dann kommt die Mineralölsteuer dazu, denn in aller Regel wird die Kartoffel ja nicht im Aldi gepflanzt und geerntet. Die wird von Frankreich nach Deutschland transportiert. Oder das Lamm von Neuseeland nach Deutschland. Geht es eigentlich noch dümmer? Mal abgesehen vom Geld ist das auch ökologisch völliger Humbug. Und ja - es geht noch dümmer: Wir schippern Muscheln von Deutschland tausende Kilometer irgendwohin, um die dort schälen zu lassen. Weil das ein paar Cent weniger kostet. Das sind alles nur ein paar Beispiele, die Dich vielleicht ein wenig nachdenklich stimmen.

Das ist teurer - die zocken mich ab, ist schnell gesagt. Mach Dir die Mühe und nimm zwei konkrete Produkte und vergleiche die ganz genau.

Selbst zwei gleich aussehende Nägel von unterschiedlichen Herstellern zu vergleichen, kann schon eine echte Herausforderung sein. Da kann schon die Legierung unterschiedlich sein - das merkst Du nie, wenn Du nur geringe Gewichte dran hängst.

Aus drei Gründen:

  1. Die Verarbeitung verursacht Kosten, die sich im Preis wiederspiegeln.
  2. Da die Absatzmengen nicht so hoch sind, sind zwangsläufig die Stückkosten höher.
  3. Weil es genug Leute gibt die bereit sind, die Preise zu bezahlen.

Aber eigentlich sind Fleischersatzprodukte gar nicht so teuer. Es scheint nur so, weil Fleisch unverhältnismäßig billig ist. Das liegt an einem komplizierten Subventionssystem, und Massentierhaltung.

Es gibt aber auch die Möglichkeit, statt Fleischersatzprodukten Dinge wie Bohnen, Linsen, Kartoffeln oder Haferflocken zu essen. Die sind sehr billig.

zu den zwei Beispielen gibt es unterschiedliche Gründe:

Hafermilch ist vor allem teurer bzw. Kuhmilch ist günstiger, da Kuhmilch stark subventioniert wird (es fließen unsere Steuergelder an die Milchbauern). Das ist der Hauptgrund.

Bei Beyond Meat kommen die aufwändig produzierten Pattys aus den USA. Sie sollen aber bald günstiger werden, da in den Niederlanden eine Beyond Meat Produktion eröffnet wurde. Fragt sich nur, wie viel dann vom besseren Preis beim Konsumenten ankommt.

Bauern die Kühe, Schweine,... halten die später zu Burgerfleisch verarbeitet werden, werden auch subventioniert und so wird der Preis ebenfalls gedrückt. Noch dazu werden massiv Kosten auf Kosten der Tiere und Arbeiter eingespart in der (miserablen) Haltung und mit Billiglohn für die Arbeiter die Schlachten und das Fleisch verarbeiten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung