Warum sind so viele gegen Aromantismus?

7 Antworten

. Mit Aussagen wie: „ Du bist halt noch zu jung um dich mit verliebt sein und Sex zu beschäftigen“ oder „ Du bist jetzt 15, ich habe erst in dem-und-dem Alter an eine Beziehung gedacht“

Das sind allerdings auch Aussagen, die bis zu einem gewissem Alter durchaus einen gewissen Wahrheitswert haben.

Bei Asexualität würde ich sagen, dass man spätestens mit 16 schon recht sicher sagen kann, ob man es ist oder nicht (Alter variiert aber natürlich, man kann da keine klare Grenze setzen).

Bei Aromantismus ist das etwas schwieriger. Einerseits für mich, da ich nicht aromantisch bin, andererseits auch generell, da, von außen betrachtet, und zu Teilen womöglich auch von innen betrachtet, Ähnlichkeit zu häufigeren psychischen Erkrankungen besteht.
(Wer Depressionen hat und von Aromantismus liest, hält sich womöglich für aromantisch, auch wnen er es gar nicht ist.)

"Hate" ist natürlich unangebracht, doch ein Hinterfragen ist in gewissem Rahmen vollends nachvollziehbar.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich identifiziere mich seit Anfang 2021 als asexuell.

JEDER Ismus ist ein Irrweg. Hast Du das erstmal verinnerlicht, relativieren sich Zugehörigkeit oder Ablehnung. Du fühlst Dich derzeit einer Gruppe zugehörig, obwohl "ihr" darüber hinaus nahezu keine sozialen Kontakte pflegt. So wie es niemanden gibt, der permanent romantische Gefühle lebt, ist es auch völlig sinnbefreit, romantische Gefühle kategorisch auszuschließen, denn diese können einen urplötzlich befallen.


Jeosnkekeb 
Fragesteller
 06.05.2023, 07:01

Danke Sehr, Du hast mir gerade das perfekt Beispiel für Hate geschickt!

Applaus für Dich!

Ich denke nicht das IRGENDEIN -ismus (wie du so schön von dir gegeben hast) ein Irrweg ist, denn jeder ist was er ist, jeder fühlt was er fühlt und jeder glaubt was er glaubt und nicht was DU glaubst was richtig oder falsch ist.

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GrandVoyager  06.05.2023, 09:11
@Jeosnkekeb

Ich finde du übertreibst, oder bist überempfindlich, was soll an der Antwort von luibrand bitteschön "Hate" sein?

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luibrand  06.05.2023, 09:16
@Jeosnkekeb

Du hast meine obige Aussage mißverstanden. Es hat weder mit 'hate' zu tun, noch ist das, was ich glaube ein Ismus. Der Mensch braucht keine Ismen, um irgendwas philosophisch begründen zu müssen.

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Jeosnkekeb 
Fragesteller
 06.05.2023, 10:24
@luibrand

lieber luibrand, es tut mir leid. Ich schaue eigentlich auch gerne mit philosophischem Blick auf die Welt. Ich Analyse alles was ich sehe und suche nach dem Sinn dahinter.

Beim ersten Lesen deiner Nachricht und dem Verfassen meiner Antwort, war ich nicht objektiv. Ich habe auch deine Wortwahl, fälschlicher Weise als eine negative Aussage gedeutet. Ich habe aus meinen Gefühlen heraus gehandelt und damit das Gegenteil von dem erreicht was ich erreichen wollte.

Ich wünsche dass Menschen respektieren was andere denken, es hinnehmen und dann auf ihre eigene Art weiter leben, aber hier habe ich SELBST das völlige Gegenteil getan.

Ich schäme mich sogar ein wenig dafür…

Nichtsdestotrotz gibt es noch immer genug negative Kommentare mir und anderen gegenüber. Welche mich (unteranderem) dazu gebracht haben meine Frage zu posten. Nicht aus einem Impuls folgend auf eine negative Meinung, sondern nach Anhäufung vieler böser Bemerkungen.

Ich hoffe du kannst mir verzeihen das ich selber mit so viel Hass auf deinen Kommentar geantwortet habe.

Allerdings möchte ich nochmal hinzufügen das meine Entschuldigung nichts an meiner Wut dem Hass meines „-ismus“ gegenüber ändert.

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luibrand  06.05.2023, 11:32
@Jeosnkekeb

Natürlich akzeptiere ich Deine Entschuldigung. Ich habe Deinen emotionalen Kommentar garnicht so dramatisch empfunden. Ich würde mich an Deiner Stelle fragen, wo die Gründe liegen, weshalb Leute Dich kritisieren oder gar anfeinden. Dabei ist es sekundär, mit welchen Worten das geschieht und ob es berechtigt erscheint. Es geht eher darum, weshalb Deine Ansichten bei manchen nicht konform erscheinen. (?)

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GrandVoyager  06.05.2023, 07:04

Ich möchte dem FS nur die wischtigste Passage deines Textes noch mal deutlich kennzeichnen:

"ist es auch völlig sinnbefreit, romantische Gefühle kategorisch auszuschließen, denn diese können einen urplötzlich befallen."

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guitschee  06.05.2023, 09:07
obwohl "ihr" darüber hinaus nahezu keine sozialen Kontakte pflegt.

Woran machst du das fest? Am Fragesteller selber? Wen meinst du mit "ihr"?

Denn ich kenne Menschen, die sich als aromantisch (ohne i-mus, den höre ich hier auch gerade zum ersten Mal) definieren, die aber sehr viele Sozialkontakte pflegen - nicht mehr oder weniger als jeder andere Mensch auch.

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Deine Sicht ist ziemlich eindeutig von deiner Pubertät getrübt, würde ich mal behaupten, denn deinen "hate" sehe ich selber absolut nicht.

Klar, gibt es immer mal wieder kritische Stimmen, oder solche, von Leuten, die einfach sich nicht vorstellen können, dass beides existiert, aber ge"hatet" wird hier sehr selten.

Und: du bist auch wirklich einfach noch zu jung, um es mit Sicherheit sagen zu können. Klar, du kannst erst mal mit den Labels arbeiten, wenn sie sich richtig für dich anfühlen, es kann auch sein, dass die bei dir stimmen, es kann aber eben auch sein, dass sich das in 1-3 Jahren bei dir noch komplett wandelt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin selber asexuell und kenne auch einige andere.

Grundsätzlich, es muss jeder selbst wissen was er oder sie will, wenn du der Meinung bist aromatisch zu sein, mag es so sein.

aber wir sind uns ZIEMLICH sicher das wir uns in diesem Leben zu niemandem ROMANTISCH angezogen fühlen:

Ich habe inzwischen sicherlich mehrere 1000 Kids/Jugendliche beim erwachsen werden begleitet und ich habe da sicherlich so ziemlich alles gesehen, von den Standards ala lesbisch, schwul bis hin zu asexuell, aromatisch usw.

Das Problem an ziemlich sicher ist, dass ich gesehen habe wie viele jahre später, ihre Haltung aufgegeben haben und plötzlich blöd ausgedrückt in den Main Stream gewechselt sind, natürlich gibt es dazu auch Ausnahmen keine Frage.

Nur wenn man ein bestimmtes Alter erreicht, spricht man nicht den eigenen Vorstellungen, sondern von dem was man gesehen und erlebt hat.

Könnte es anders kommen bei dir, sicher, deswegen gilt auch, dass du die Erfahrungen selbst machen musst, denn am Ende wirst nur du darüber entscheiden, wohin dich das führt.

Ich denke aber auch, dass dir bewusst ist, dass du jemanden der romantische Liebe erwartet, die Dinge die er oder sie möchte, niemals erfüllen wirst können, für viele ist das so leid es mir für dich dann tut, etwas was sie nicht akzeptieren werden können, da einfach das gewisse etwas fehlt dann in der Beziehung.

Ich verstehe ja das die Allo-Gemeinschaft nicht ganz versteht wie wir sind.

Was sie am Ende auch nicht müssen, wenn du empfindest wie du es tust, ist es so, für viele spielt es aber keine Rolle.

Die Gefühlswelt anderer Menschen ist schon im eigenen ich nenns mal Abschnitt, mehr als kompliziert und daher schwer zu verstehen, was denkst du wie schwer es dann erst über den eigenen Abschnitt hinaus ist?

Für viele gilt, dass es daher nicht weiter relevant ist. Heute reden mehr darüber, aber geben tut es das schon immer, die Regeln diesbezüglich haben sich aber nicht geändert, denn wenn es nicht passt, passt es nicht . Wie erwähnt, einer Person die Romantik erwartet, hast du in dem Bereich nichts zu bieten, am Ende musst du mit dieser Tatsache leben.

Ach, ich verstehe das selber nicht, leider. Ich denke es scheint für viele einfach zu "unnormal" sich nicht verlieben zu können oder auf Sex zu verzichten. Und da sie dann nichts besseres zu tun haben, haten sie einfach.