Warum sind Alkanole bei Raumtemperatur flüssig und nicht gasförmig?

2 Antworten

Moin,

na, wovon hängt denn die Siedetemperatur im Wesentlichen ab? - Eben! Von dem Gasdruck über der Flüssigkeit und von den zwischenmolekularen Bindungskräften.

Tja, und wenn du jetzt mal von einem normalen Luftdruck ausgehst, muss die Antwort bei den zwischenmolekularen Bindungskräften zu suchen sein.

Was kommt da in Frage?

Van-der-Waals-Kräfte einerseits (die allerdings bei den kurzkettigen Alkanolen kaum ausreichen würden) und Wasserstoffbrückenbindungen andererseits. Und die sind's!

Die Hydroxygruppe (–OH) verfügt einerseits über einen positivierten Wasserstoff, weil die Differenz zwischen den Elektronegativitäten von Sauerstoff (3,5) und Wasserstoff (2,2) groß genug ist, um eine polare Atombindung auszubilden.
Andererseits verfügt der negativierte Sauerstoff über freie (nicht-bindende) Elektronenpaare, so dass sich Wasserstoffbrückenbindungen ausbilden.

Das erhöht den Zusammenhalt zwischen den Alkanolmolekülen so sehr, dass sie bei normalen Bedingungen flüssig sind...

Alles klar?

LG von der Waterkant

Schuld sind die polaren OH-Gruppen dieser Moleküle. die für einen starken Zusammenhalt sorgen. Somit ist schon bei kurzkettigen Alkanolen relativ viel Wärmeenergie nötig, um die Moleküle voneinander zu lösen bzw. um den gasförmigen Zustand zu erreichen.

Alkanole haben polare OH-Gruppen. Polare Moleküle (also Dipole wie z.B. das Wassermolekül H2O) haben durch eine Ungleichverteilung der Bindungselektronen (aufgrund der unterschiedlichen Elektronegativität der einzelnen Bindungspartner) eine positive Wasserstoffseite und eine negative Sauerstoffseite. Solche Moleküle ziehen sich gegenseitig mit der positiven Wasserstoffseite und der negativen Sauerstoffseite an und bilden so Wasserstoffbrücken.

https://studyflix.de/chemie/polaritat-2024

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung