Warum sind 13ter und 14ter Monatsgehalt häufiger in Luxemburg und Schweiz?

Das Ergebnis basiert auf 6 Abstimmungen

Bessere Wirtschaft als in Deutschland 50%
Stärkere Tarifautonomie 33%
Arbeitnehmerfreundlichkeit 17%

7 Antworten

Bessere Wirtschaft als in Deutschland

Der 14. ist fast nur in der Chemie eingeführt. Lass dich aber nicht Täuschen: Das Jahresgehalt wird einfach durch 13 oder 14 geteilt und im Dezember gibt's 2 oder 3 mal das Gehalt.

In Österreich hat JEDER ein 13. und 14. Gehalt.

Ich würde der Sozialpartnerschaft zuschreiben, wobei es nie nur einen einzigen Grund bei so komplexen Themen gibt

Warum nicht? Ob ich nun das Jahresgehalt durch 12, 13 oder 14 teile ist doch unwichtig.

Klar kann das den einen oder anderen helfen sich das besser einzuteilen für Zeiten, wo er das Geld brauch oder jemand wird davon geblendet und denkt er kriegt mehr Geld, weil er ein 13. oder 14. Gehalt bekommt. Letztlich ist damit dann aber eher das Gehalt selbst um den Anteil niedriger.

Das schenkt dir nicht der Arbeitgeber, das finanzierst du dir anteilig von deinen anderen 12. oder 13. Monaten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012

Ich habe noch nie von einem 14. Monatsgehalt in der Schweiz gehört, und auch das 13. Monatsgehalt ist nicht grundsätzlich Standard.

Allerdings gibt es in der Schweiz meines Wissens kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Ganz allgemein würde ich die Schweiz im Vergleich zu Deutschland auch nicht als arbeitnehmerfreundlich bezeichnen. Mein Eindruck ist manchmal dass in Deutschland der AG kaum Rechte hat (im Vergleich zur Schweiz).

Für Luxemburg kann ich nicht sprechen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich lebe hier schon länger.

Weil im schweizer Arbeitsmarkt die Arbeitnehmerschaft stärker ist als in D-land.

Das ist ganz simple Marktwirtschaft: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis einer Ware. In Deutschland gibt es massig Arbeitslosigkeit. Und was ist das?

Das Angebot an der Ware Arbeitskraft.

In der Schweiz ist die Arbeitslosigkeit gering und die Versorgung der wenigen Arbeitslosen gut. Die Gewerkschaften können mit Streiks oder auch nur der Androhung von Streiks was erreichen. Die Arbeitnehmer im Streik können nämlich nicht ad hoc nach Belieben aus der Masse von Arbeitslosen ersetzt werden, wo es die nicht gibt.

Das ist in Deutschland der Fall. Hier können die Arbeitgeber jederzeit aus dem Heer der 10 bis 20 Prozent Arbeitslosen jeden Streikenden ersetzen. Hartz IV sorgt dafür, dass Arbeitslose überall unter allen Bedingungen arbeiten wollen.

In Deutschland gab es bis in die 90er auch quasi überall 13. Gehälter, dazu Urlaubs- und Weihnachtsgeld, dicke Betriebsrenten und mancherorts auch 14. Gehälter (z.B. in Banken und Versicherungen). Als Hilfsarbeiter in der Metallindustrie hast du 13 Euro die Stunde verdient. Das war vor 20 Jahren ungefähr soviel wie heute 20 Euro.

Dann wollten die Deutschen aber Hartz IV und damit Armut und Druck auf ihre Löhne nach unten. Kanzler Schröder freute sich über das Entstehen des grössten Niedriglohnsektors in Europa und die Wähler mit ihm.

Wenn du wissen willst, warum sie lieber Armut als 13. Gehälter wollen, musst du die Leute fragen, warum sie CDU, SPD, Grüne, FDP wählen. Die haben ihnen das versprochen und Wort gehalten.