Warum sagt man, Buddhisten besitzen nichts?

3 Antworten

Von Experte satian bestätigt

Wie Philipp3141 schon richtig schrieb: buddhistische Mönche und Nonnen leben ( fast ) besitzlos...

Für Laien, also die absolute Mehrheit der Buddhisten, gilt dies nicht. Als "normaler" Buddhist darfst du natürlich so viel besitzen, wie du es für richtig und wichtig hältst.

Wie kommt dein Vater denn auf die Idee, alle Buddhisten besäßen nichts ? Er hat da wohl die Ordens-Angehörigen mit Buddhisten gleichgesetzt...

Also: keine Sorge ! Du darfst ein Fahrrad, sogar ein Auto besitzen, Hobbys ausführen, dir Dinge dafür anschaffen... Niemand verbietet so etwas !

Auch der Buddha hat das nie getan. Er hat weder irgendwelchen "Königen", die er beriet, geraten, all ihren Besitz zu verschenken, noch hat er den "einfachen Menschen" gesagt, sie dürften nicht besitzen...

Dein Vater hat da wohl etwas gründlich missverstanden.

Liebe Grüße: Manu

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 45 Jahren praktizierender Buddhist ( Theravada )...
justanna76 
Fragesteller
 11.04.2023, 20:01

Hey Buddhismus, ich lebe selbst auch fast Besitzlos. Ich habe mich entschieden Minimalist zu sein und habe deshalb nur die Dinge die ich auch wirklich brauche. :) Es ist zwar nicht das Gleiche wie ein Mönch, aber nah dran, würde ich sagen. Anders geht es ja auch gar nicht, denn als jemand mit verschiedenen Hobbys komme ich um Besitz nicht drumherum. Ich liebe es zu Lesen, verschiedene Psychologiebücher, unzählige Erfahrungsberichte, Fachbücher, dazu brauche ich meinen Badeanzug da ich aktuell schwimmen lerne und einen Tennis- und Badmintonschläger sowie Bälle, wieder für 2 Sportarten die ich mehrmals die Woche ausübe...

Ich habe dennoch aber kaum Gegenstände und fühle mich auch so sehr wohl.

Nah dran, aber nicht so ganz. :)

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Buddhismus  11.04.2023, 20:07
@justanna76

Ich finde, das ist eine wundervolle Einstellung und Lebensweise ! Ich besitze auch nicht viel. Vor allem habe ich wenige Wünsche, die sich auf "Dinge" beziehen...

So etwas befreit ungemein, und "öffnet Herz und Geist" für wirkliches Glück 😊 - und das besteht vor allem aus dem, was im Buddhismus die "Brahmaviharas" ( die "göttlichen Verweilzustände" ) genannt wird: aus Güte allen Wesen gegenüber, aus Mitgefühl mit allen fühlenden Wesen, aus Mit-Freude und aus Gleichmut ( Gelassenheit )...

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Buddhistische Mönche entsagen sich jedem Besitz und leben in völliger Askese.

Das einzige was sie besitzen sind die Mittel in den Klöstern, und auch diese werden meist ausschließlich von Spenden finanziert.

Der Buddhist geht diesen Weg, da er glück aus dem inneren beziehen möchte und als endgültigen Zustand die Erleuchtung anstrebt, ein Zustand, in welchem man die Illusion der eigenen Person durchschaut und erkennt, dass man nie existiert hat oder alles ist was ist.

justanna76 
Fragesteller
 11.04.2023, 19:23

Okay, aber wie ist das denn in dem Fall mit Büchern? Wenn mich Sachen interessieren dann möchte ich doch auch Bücher lesen, und um sie lesen zu können muss ich sie ja kaufen, und dann besitze ich sie ja... Ich meine ich verkaufe sie meistens weiter an Momox, aber dennoch...

Und wie ist das mit Fortbewegung a la Fahrrad? Und Hobbys? Wie ist das wenn ein Buddhist Tennis spielen möchte, darf er dann keine Tennisschläger und Bälle oder Fahrrad besitzen? Klamotten? Hm... Das verstehe ich noch nicht so ganz...

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Philipp3141  11.04.2023, 20:00
@justanna76

Es geht um buddhistische Mönche in Klöstern.

Wenn du außerhalb eines Klosters Buddhistin sein möchtest, dann kannst du den Lebensstil so auslegen wie du ihn für richtig hältst

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Das ist in Buddhistischen Klöstern so wie in jedem Kloster, z.B. bei Christen. Man darf nichts mitnehmen. Die von Dir angesprochenen Bücher oder Fahrräder schafft sich das Kloster an zur allgemeinen Nutzung.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
justanna76 
Fragesteller
 11.04.2023, 19:39

Naja aber das Kloster wird ja nicht 100 Bücher die sich speziell auf meine Interessen (Fachbücher) spezialisiert haben für die Allgemeinheit anschaffen...

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Chris428  11.04.2023, 19:53
@justanna76

Deine Interessen interessieren im Kloster keinen. Gehorsam gehört zu den Pflichten eines Mönchs, wie Armut und Keuschheit. Du wirst da machen, wozu Dich Dein Oberer bittet.

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