Warum regen sich viele über Radfahrer auf?
ja natürlich gibt es Radfahrer die sich nicht an Verkehrsregeln halten ( gibt es bei Autofahrern auch).
Aber man hat ja schon das Gefühl, dass viele Leute Radfahrer als Versager sehen.
10 Antworten
Das beruht auf Gegenseitigkeit. Na ja, pauschal sollte man hier nicht herangehen.
Es gibt auf beiden Seiten schon ein paar gewöhnungsbedürftige Mitmenschen.
Ich hatte mal bei einer Radtour von Leipzig nach Grimma und zurück einen netten Autofahrer, der der Ansicht war, dass er die Straße für sich gepachtet habe, weil er ja Steuern zahle und ich nicht und außerdem ich mir offenbar nur ein Fahrrad leisten könne.
Auf die Idee, dass bei mir zu Hause zusätzlich zum Fahrrad noch ein Auto steht, ist er in diesem Moment nicht gekommen, der arme Schlucker, der sich kein Fahrrad leisten konnte und ein unterentwickeltes Ego dafür besaß.
"Aber man hat ja schon das Gefühl, dass viele Leute Radfahrer als Versager sehen."
'Man' - das bist ja wohl du. Fragt sich, wer die vielen Leute sind, die Radfahrer als Versager sehen. Also wen meinst du? Welche Leute? Ich kenne nämlich keine, im Gegenteil.
Besonders, da man für den Preis mancher Räder schon einen recht guten Gebrauchtwagen bekommt. ;-)
Das hat nichts mit Versagern zu tun. Das Problem ist immer, wie sich derjenige aufführt. Wenn drei Rennradfahrer auf der Straße nebeneinander fahren obwohl ein Radweg vorhanden ist, find ich das unter aller Sau. Ich fahre auch viel Mountainbike aber ich versuche immer möglichst wenig zu behindern.
Andersrum gibt es aber genauso Autofahrer die einfach nicht wissen wie man sich aufzuführen hat. Das ist immer eine Frage des Betrachtungswinkels :-)
Ich rege mich hier sogar maßlos drüber auf. In den letzten Monaten wurde hier das halbe Städtchen umgebaut, überall schicke neue breite rote Radwege an Strassen und Kreuzungen, hat ein Vermögen gekostet. Gehwege verbreitert, damit der Radweg noch draufpasst. Teilweise hat man dafür eine PKW-Spur weggenommen damit es passt, da ist jetzt nur noch einspurig statt vorher zweispurig.
Und wo fährt ein Großteil dieser Idioten mit ihren Fahrrädern? Natürlich auf der Strasse statt auf ihren schönen neuen Radwegen. Sorry, aber da könnte ich zum Mörder werden...
Das Fahrrad ist in der Stadt für kuze und mittlere Entfernungen (bis 5-10 km) sehr gut geeignet, paßt allerdings von der Geschwindigkeit nicht zu Fußgängern und Autofahrern.
Überholt ein Radfahrer mit 20-25 km/h auf dem typischen engen GEH- und sog. "Radweg" die Fußgänger erschrecken sich viele und die Radfahrer sind für sie "hemmungs- und hirnlose Raser". Abhilfe (Tempo raus und sehr früh klingeln, damit die Fußgänger mich wahrnehmen).
Fährt ein Radfahrer mit 25 km/h ganz normal auf der Fahrbahn, regen sich einige Autofahrer auf, weil sie sich ausgebremst fühlen und für ein paar Sekunden nicht mehr die 50 Km/h zzgl. 19 % MwSt fahren können (d.h. Tacho knapp 60).
Und dann gibt es natürlich noch einen Anteil Idioten, der die Stimmung nicht gerade verbessert :)
Ein Abstempeln der Radfahrer als arme Leute, die sich kein Auto leisten können, habe ich bisher noch nicht erlebt, das Thema ist in Deutschland keines.