Warum lesen alle Deutschen gerne die Bild?
Kein Deutsche würde sich je trauen der Bild eine empfindliche Strafe aufzudrücken wenn sie unschuldige Menschen zum Mörder macht. Und deren Bild veröffentlicht obwohl sie nichts damit zu tun haben.
Nein weil das gehört zur Deutschen Leitkultur, deshalb ist die Bild auch die größte Zeitung Deutschlands.
19 Antworten
Nein, alle Deutschen lesen die BLÖD nicht. Deren Auflage sank in den letzten 25 Jahren von über 4,4 Mio. auf nicht mal mehr 890.000 - ein Verlust von über 80 %.
Und vor allem die BLÖD ist die Zeitung, die vom Presserat am meisten Rügen kassiert und am häufigsten verklagt wird und die meisten Strafen zahlen muss.
Die größte Zeitung für Klatsch und Tratsch ist sie tatsächlich, aber die größte richtige Tageszeitung ist die SZ, gefolgt von der FAZ.
Bild ist einfach zu lesen. Da muss man sich nicht anstrengen, nicht denken und kann gleich mitreden - mit einer Meinung, die viele andere auch (aufgrund der Lektüre) teilen. Und Menschen, die im Lesen nicht ganz so geübt sind, können dann auch mitreden.. von letzteren gibt es leider auch bei uns recht viele.
Bild wurde lange vor der Wende als als politischer Meinungsmacher und Bollwerk gegen den Kommunismus eingesetzt, um den Deutschen das Übel des sogenannten Kommunismus in Ostdeutschland vor Augen zu führen und die „DDR“ zu bekämpfen. Die Bildzeitung war das Schwert Axel Springers und in der Wahl seiner Mittel war er niemals zimperlich.
Das Ende der von ihm so gehassten DDR durfte er aber nicht mehr miterleben. Vielleicht eine Strafe des Schicksals?
Nach der Wende hat die Bildzeitung einiges von ihrem Biß und ihrer Bösartigkeit verloren. Wohlgemerkt, einiges, aber noch lange nicht alles. Mir persönlich kommt da zuerst diese unsägliche Kampagne gegen den ehemaligen Bundespräsidenten Wulf in den Sinn, der mit völlig unbegründeten Vorwürfen der Bild und mit Hilfe eines karrieregeilen Staatsanwalts aus dem Amt getrieben wurde. Ein bis heute einmaliger Vorgang und für mich der Anfang einer sich bis heute fortsetzenden Lügenkultur in der deutschen Politik.
Herr Wulf konnte sich damals von allen Vorwürfen der Bild juristisch zu 100% reinwaschen, musste aber trotzdem sein Amt aufgeben, weil ein Bundespräsident auf der Anklagebank in Deutschland nicht sein kann.
Die Bild gehört sicherlich nicht zu unserer Leitkultur. Aber weil viele Menschen gerne den bequemsten Weg gehen und auch oft keine komplexen Zusammenhänge verstehen können, hat diese Zeitung wohl ihre Daseinsberechtigung.
naja, soviele sind "alle" offenbar nicht mehr :-)
Die Rolle die BILD mal hatte hat heute wohl tiktok, facebook und Threads übernommen.
Neu ist das alles nicht.
Den Böll sollte man gelesen haben:
Die BILD ist dazu da, um schnell an Randinformationen aktueller Schlagzeilen zu kommen, die man dann im einzelnen woanders nachliest, wo sie kleckerweise einträufelt. Zum "Lesen" ist sie nicht gedacht. Dennoch hat sie ihre Daseinsberechtigung und ist nicht unnütz. Keiner prescht mit soviel Elan in dieser Turbogeschwindigkeit los und übers Ziel hinaus, bevor die Details zum Run überhaupt sortiert worden sind. Und da jedes Kind mittlerweile weiß, wie enthusiastisch Details in den Medien politisch "korrekt" vorsortiert und auf Nimmerwiedersehen vergraben werden, ist eine schnelle Veröffentlichungsmaschine absolut nichts Negatives. Man muss sie ja nicht konsumieren. Man kann.
Ich sags ganz direkt. Die Bild ist der größte Müll, gehört in die Papiertonne. Reinste Papierverschwendung. Und doch, wenn ich könnte und dürfte würde ich sie für das was sie schreiben bestrafen!
Aber natürlich angemessen.