Warum lassen sich manche Menschen nichts sagen und lassen Ratschläge nicht zu?

16 Antworten

Weil man die eigene Welt immer zu schützen versucht unbewußt - auch dann noch, wenn man theoretisch im Unrecht ist. Inwieweit sich jemand auf die Welt des Anderen bzw. dessen Sichtweise einlässt ist absolut individuell. Und das ist auch keine Krankheit und hat nicht wirklich einen anderen Namen als "Mensch sein". Es ist ab und an nötig so zu denken. Je höher der eigene Selbstwert, desto weniger wird es notwendig sein allerdings kann man es nie wirklich loswerden.

Keine Krankheit aber eine schlechte Gewohnheit. Was hat wohl die Ursache dafür es nicht zu ändern

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@Gottistgut

Es ist auch keine schlechte Gewohnheit. Es ist normal - jeder tut es - und irgendwen dafür abzuwerten ändert weder was noch macht es etwas besser.

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Glaube man muss da unterscheiden, ob es sich um Ratschläge handelt oder um Besserwisserei des anderen.

Ich kenne da Personen die grundsätzlich gegen das was sie hören, ein Gegenargument anführen und die Meinung des anderen nicht tolerieren.

Die nur ihre eigene Meinung gelten lassen. Gibt man denen eine Empfehlung, so ist diese grundsätzlich falsch. Da spielt es keine Rolle, um welches Thema es geht, der andere weiss da immer besser Bescheid.

Da kannst du über Fachkompetenz verfügen die dem anderen fehlt. Der andere weiss da immer alles besser, man kann ihm nichts vormachen, so lauten die Argumente.

Es sind aus meiner Sicht Menschen, die ein übersteigertes Selbstbewusstsein haben.Glauben allen anderen in jeder Hinsicht überlegen zu sein, obwohl sie es nicht sind. Solche Menschen dahingehend ändern zu wollen, dass sie auch mal etwas annehmen, was der eigenen Meinung widerspricht, geht ins Leere.

Die sind selber von sich so überzeugt, dass sie es nicht zulassen können, dass ein anderer auch mal Recht haben könnte. Das würde für sie einem Verlust des Selbstwertgefühls gleichkommen.

Mit solchen Menschen zu diskutieren bringt nichts. Die sind in aller Regel total beratungsressistent.. Verwurzelt in ein Ego, welches unumstösslich für sie ist.

Hausierer arbeiten ständig daran und schaffen es in der Mehrzahl der Fälle trotzdem nicht, ihre Kunden umzukrempeln. Soviel zum psychologischen Hintergrund, der immer dort vorliegt, wo jemand andere in die eigene Tasche beraten will.

Ansonsten ist das "anderen etwas beibiegen wollen" meistens von der unsinnigen Annahme geprägt, daß alle anderen dieselben Lebenserfahrungen und Lebensumstände hätten, was tatsächlich nie zutrifft. Und sich in völlig andere total ungwohnte Lebensumständige anderer hineinfühlen, um denen dann etwas zu raten, ist ähnlich schwer und fehlerbehaftet wie 3 Wochen nacheinander einen 6er im Lotto zu haben.

Es kann mitunter auch sehr anstrengend sein und ist mit "Arbeit" verbunden.

Wenn ich von meiner Idee ueberzeugt bin und ploetzlich gibt mir jemand einen Ratschlag, der vielleicht sogar Sinn macht, muss ich an mir selbst arbeiten, es akzeptieren, umsetzen.

Das kann fuer den ein oder anderen schon ziemlich anstrengend sein und dann ist es einfach bequemer, nichts anzunehmen.

Kleines Beispiel:
Meine Schwester (hab dich lieb uebrigens ;) ) hat vor einigen Jahren mein Art mich zu ernaehren als total bekloppt angesehen. Ich habe ihr immer mal wieder davon erzaehlt, aber es hat mich irgendwann auch gar nicht mehr interessiert ihr meine "Ratschlaege" zu geben, da es eh immer abgeblockt wurde.
Dabei habe ich uebrigens nicht gesagt, es ist absolut richtig was ich esse... ich versuche niemanden zu ueberzeugen - aber als Beispiel" zu dienen ;)

Bei der Ernaehrung ist es speziell mit "Arbeit" verbunden, da sie erstmal auf ziemlich viel haette verzichten muessen und da es auch alles gelernte ueber Ernaehrung auf den Kopf stellt.

Mittlerweile lebt sie seit laengerer Zeit sehr aehnlich und siehe da, die "Arbeit" hat sich extrem gelohnt.

Aber die Ursache dazu fehlt

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@Gottistgut

Es koennte erlerntes Verhalten sein. Wenn Papa schon immer der "Besserwisser" war und sich nie was hat sagen lassen, kann sowas abfaerben.

Oder aber eine leichte bis schwere Form von Narzissmus.

Vielleicht auch die Angst, als Versager dazustehen, sprich, Probleme mit sich selbst und seiner Person im Vergleich mit anderen.

Auch jemand, der vor anderen seine Autoritaet nicht verlieren moechte und keine Fehler eingestehen moechte.

Es kann krankhaft sein oder auch einfach nur der Umstand, wie man aufgewachsen ist - oder in welchem Umfeld man sich aufhaelt.

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@THEsant0s

Einige Menschen brauchen ein wenig um zu lernen, dass auch sie nicht immer alles wissen bzw das Wissen anderer Menschen wertvoll ist.

Manchmal hilft es diesen Menschen auch, erstmal auf die Fresse zu fallen - um dann aufzuwachen.

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Ich habe mir nicht alle Antworten durch gelesen,...wenn nicht ausdrücklich nach einem Ratschlag gefragt wird, dann halte ich mich i. d. R. zurück. Manche Menschen möchte keine Ratschläge, müssen ihre Erfahrungen machen. Das kann man besonders gut bei Kindern beobachten. Natürlich muss man da manchmal eingreifen, aber bestimmte Erfahrungen, selbst wenn sie unangenehm sind, macht man besser selbst.

Manchmal frage ich auch, ob jemand einen Ratschlag haben möchte, wenn da ein "Nein" kommt, muss ich das akzeptieren auch wenn ich den Ratschlag gerne geben würde...

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Sozialpädagogik - Berufserfahrung