wieso empfindet jemand lautes reden als schreien?

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Das konnte ich auch schon beobachten. Oft wird lautes Reden als Bedrohung empfunden.

Das liegt vermutlich daran, wie sie erzogen wurden. Wenn die Eltern sich normalerweise eher ruhig unterhalten, fast schon leise und dann mit dem Kind schimpfen und dabei die Stimme nur leicht anheben, ist das für sie Lärm, verbunden mit einem negativen Gefühl.

Dann kommt jemand mit einem Hörschaden daher, der immer etwas lauter spricht, damit er seine eigene Stimme hören kann und regt sich über etwas auf. Sofort wird das als Schreien empfunden. Sagt dieser hörgeschädigte Mensch etwas Nettes, wird dies auch nicht als Schreien empfunden.

Wenn mir jemand sagt, ich solle nicht so schreien, dann reguliere ich meine Lautstärke herunter, selbst wenn ich mich in einer aus meiner Sicht normalen Lautstärke unterhalten habe. Trotzdem kann man in seine Stimme Emotionen legen und sagen, was man sagen möchte.
Ich muss mich dann aber die ganze Unterhaltung über konzentrieren, sonst werde ich wieder automatisch lauter.

also ich kann das auch nicht ab,wenn Menschen so laut reden und denke dann mit platzt das Trommelfell.

Manche Menschen haben sehr feine Antennen und sind eben Hochsensibel.

Hat das irgendeinen psychologischen Hintergrund?

Nein, aber einen Kulturellen. Es ist in Deutschland nicht üblich, seine Stimme zu erheben. Auch Diskussionen werden im allgemeinen ruhig geführt - im Gegensatz beispielsweise zu den Gepflogenheiten der "Südländer".

Und wer eben seine Stimme erhebt, der "schreit". Somit ist die korrekte Aufforderung "Schrei nicht so", denn "Bitte sprich leise" ist für einen anderen Zweck reserviert. Da geht es eher darum, daß Dritte das Gespräch nicht mithören sollen.

Wer laut redet, hört sich selbst oft nicht so laut: Er ist möglicherweise schwerhörig!

Kulturelles halte ich zwar auch für möglich, aber wer auffallend laut redet, sollte - zumindest sicherheitshalber - mal zum Ohrenarzt!

Hat das irgendeinen psychologischen Hintergrund?

Kommt darauf an, was du als psychologisch bezeichnest. Wenn jemand das, was du als lautes reden empfindest, als schreieben bezeichnet, hat dieser Mensch einfach einen anderen Begriff davon, wann jemand schreit.

Ob du solche Unterschiede als psychologisch bezeichnen möchtest, ist dir überlassen.