warum kommen Schulkinder hungrig zur Schule?
wenn sogar beide Elternteile arbeiten, dann kann es ja nicht am Geld liegen, aber es wird rübergebracht, daß grade kleine Kinder hungrig zur Schule erscheinen .. - warum?
ist Hunger einer der Gründe, warum Kinder in der Schule bei den Ergebnissen immer dümmer werden, weil bei Heißhunger der Blutzuckerspiegel steigt?
12 Antworten
Das ist dann wahrscheinlich oft auch weniger ein Geldproblem als ein organisatorisches. Die Eltern kriegen es schlicht nicht hin, den Kindern Frühstück zu geben.
Bei mir war es so, dass ich lieber bis zur letzten Minute geschlafen habe, als Zeit mit Frühstück zu verplempern.
Ist auch heute noch so. Vor der Arbeit frühstücke ich nicht.
Ich denke das Frühstück ist gar nicht mal das Problem, sondern das Pausenbrot, das viele von ihren Eltern nicht mitbekommen oder von ihnen dazu motiviert werden, es sich selbst zu machen.
Mal davon abgesehen, dass bei manchen auch mit zwei arbeitenden Eltern das Geld knapp ist:
Manche Eltern kümmern sich nicht ordentlich und vergessen, dass Kinderkörper anders reagieren als die von Erwachsenen.
Ich war auch so ein Kind, was morgens oft keinen Hunger hatte und daher nicht essen wollte. Aber meine Eltern haben bis zu einem gewissen Alter darauf geachtet, dass ich dann genug Essen mitnehme um in der Schule zu essen sobald der Hunger kommt.
Denn bei Kindern kommt der Hunger ggf deutlich schneller und spontaner, zudem lässt die Lernleistung stärker nach.
Es kam öfter mal vor, dass in der 5min Pause zw. 1. und 2. Stunde mal kurz vom Brot abgerissen habe. Nur ein oder zwei Bissen aber trotzdem war ich dann aufmerksamer als ohne, wenn sich der Hunger langsam einstellte. Der Körper meldet sich wenn er Nährstoffe möchte.
Das mit dem keinen Hunger morgens habe ich noch immer, nur dass ich ohne Probleme auch wenn der Hunger kommt weiter arbeiten kann. Da man als Erwachsene anders reagiert und mehr Energiepuffer hat.
Das kann die unterschiedlichsten Gründe haben. Das Kind sagt morgens es hätte keinen Hunger prompt in der Schule hat es natürlich Hunger. Morgens ist die Zeit sehr knapp weil die Eltern zur Arbeit müssen und die Kinder eben zur Schule, manche Eltern es auch nicht interessiert ob die Kinder morgens frühstücken oder nicht oder oder
Wie gesagt kann die unterschiedlichsten Gründe haben und eine allgemeingültige Erklärung dafür gibt es nicht.
Wobei ich diese Social-Media-Lunchboxen dafür gerade nicht hilfreich finde! Die implizieren, dass man morgens eine halbe Stunde schnippeln muss und alles liebevoll ausstechen sowie jeden Tag Variationen mitgeben muss. Oft würde ein einfaches Käse-, Wurst-, oder Gemüse-Quark-Brot völlig reichen. Also, für jede Pause eines oder eines für die zweite Pause und eines vor der Schule im Klassenraum/ auf dem Flur gegessen.
Man kann auch so viele einfache Salate (Reis-, Nudel-, Couscous-, Kartoffel-) abends zubereiten bzw. dem Kind einfach die Reste vom Abendessen mitgeben, wenn man eben eine Reis-Gemüsepfanne oder etwas in der Richtung abends gegessen hat.
Es muss schnell gehen und es muss sättigend sein und es sollte nicht allzu viele leere Kalorien enthalten. Das wäre für die meisten durchaus möglich.
Aber diese hochkarätigen Lunchboxen entmutigen bestimmt viele Eltern, weil sie dafür morgens weder die Zeit noch den Nerv haben, besonders, wenn sie noch jüngere Kinder für den Kindergarten anziehen müssen.
Am besten wäre ein Vollkorn- oder Schwarzbrot, weil das länger sättigt. Und dann 5 verschiedene Aufstriche/ Aufschnitte pro Jahreszeit, so dass man immer mal wieder variieren kann.
Und nein, ich denke nicht, dass die Kinder durch Hunger schlechter abschneiden, sondern weil zu viel Stoff aufgegeben wird, in der Schule nicht gründlich genug durchgenommen wurde und zu viele Arbeiten auf die Eltern abgewälzt werden. Das Kind muss oft schon in der Grundschule täglich lernen, zusätzlich zu oft vielen Hausaufgaben. Dabei fällt oft die Gründlichkeit hinten runter und es geht nur noch ums Auswendiglernen, weniger ums Verstehen. Der Druck ist oft in der Grundschule schon extrem hoch. Druck auf die Kinder, die Eltern und die Lehrer, dass sie "den Stoff durchnehmen".
Ein Thema könnte mMn auch die Betreuung sein: Das Kind steht morgens um 6 Uhr, 6:30 Uhr, 7 Uhr auf, geht in die Schule, danach in den Hort, kommt erst um 16 Uhr oder so nach Hause. Dann war es einen ganzen Arbeitstag lang schon unterwegs und konnte sich nicht wirklich fallen lassen. Hat die Hausaufgaben bestenfalls im Hort gemacht, auch unter fachkundiger Betreuung, aber eventuell aufgrund der Situation nicht ohne Ablenkung und und unter voller Konzentration. Und abends wollen die Eltern dann noch die Aufgaben kontrollieren und kommen geschafft von der Arbeit nach Hause. Also Essen, ausruhen, Bett. Das sind für beide sehr volle Tage. Ruhe, um mal den Stoff revue passieren zu lasen, sacken zu lassen, neugierig zu sein, Zeit, um sich mal mit dem Erlebten und Gelernten auseinanderzusetzen wird da immer weniger.
Wie viel Zeit hat das Kind fürs echte Üben? Für Langeweile, Kreativität? Für das Ausbilden eigener Interessen?
Das wird heute sehr oft im Schnelltempo gemacht: Was hast du für Hobbys, in welchen Verein möchtest du, da ist die Hausaufgabenbetreuung, hier ist Antolin - wie viele Bücher hast du schon durchgelesen? Alles ist irgendwie Wettbewerb, Druck, von außen vorgegeben. Da bleibt wenig Zeit für freiwilliges, entspanntes Auseinandersetzen mit dem Stoff und mit anderen Lebensfragen, bei denen man auch mal nebenbei etwas von den Eltern, Großeltern, durch eigenes, frei williges Lesen lernt.