Warum kann ich Menschen nicht in die Augen schauen?
Hallo! - Ich habe da mal eine für mich sehr wichtige Frage.
Ich weiß, dass ich -seitdem ich denken kann- Menschen nie in die Augen schauen konnte oder es als Kind einfach vergessen/nicht für nötig gehalten habe.
Soweit ich mich erinnern kann, habe ich früher immer Ärger bekommen, dass ich den Leuten beim reden doch in die Augen schauen soll.
Bis jetzt hat sich leider nichts verändert, ich habe lange versucht es zu üben- mir allen möglichen Techniken. Stoße leider immer noch oft an, weil ich dann auch vergesse, mich direkt zu der Person zu drehen, und beim sprechen rumlaufe- weil die Person, die Informationen welche ich verbal mitteile, ja versteht. ( Hin und her laufen entspannt mich, daher mache ich das des Öfteren in einem kleinen Radius )
Das Problem ist, dass ich das in die Augen schauen als unglaublich unangenehm empfinde, dazu kann ich mich nicht auf das Gesagte, und auf meine eigenen Worte, konzentrieren- ich schaue immer einen Kopf weit neben die Person.
Die Worte denke ich dann in Bildern- es visualisiert sich quasi sehr viel in meinen Gedanken.
Wenn ich jedoch sehr vertraut mit der Person bin und über etwas erzähle, was mich sehr fasziniert, dann passiert es, dass ich beginne regelrecht zu starren, was mir erst im Nachhinein auffällt-
Ich muss sozusagen konstant darauf achten meinen Augenkontakt richtig zu regulieren, um bei Fremden nicht merkwürdig zu erscheinen. Das ist wirklich ziemlich anstrengend und stresst mich in Gesprächen ungemein, dazu verstehe ich auch gar nicht, weshalb so ein enormer wert auf Augenkontakt gelegt wird- mir ist nur klar, dass es ein Signal ist um dem gegenüber mitzuteilen, dass man zuhört. Das kann man jedoch auch mit einem kurzen Blick und dem verbalisieren dieser Nachricht vermitteln.
Bin ich der einzige dem es so schwer fällt?
Und gibt es noch irgendwelche Möglichkeiten das anderweitig zu üben? Ich habe schon alle Ratschläge befolgt- zwischen Augen schauen, neben Augen schauen, auf Stirn schauen, auf Mund schauen.. mittlerweile versuche ich es immer mit einer Sonnenbrille durch welche man meine Augen nicht sehen kann.
9 Antworten
Da kann ich dich beruhigen.
1. Eine Studie hat ergeben, dass man sich nur sehr schwer konzentrieren kann, wenn man jemandem in die Augen schaut. Zwei Testpersonen sollten sich in die Augen schauen und in Gedanken bis 10 zãhlen. Das ist ihnen so schwer gefallen, dass sie immer wieder abbrechen mussten und das höchste was erreicht wurde, war bis 8 zu zählen.
2. Wissen viele nicht, dass man einem Menschen nur in ein Auge schauen kann und nicht in beide gleichzeitig ☺
Es ist manchmal schwer. Dann schaust du auf die Augenbrauen deines Gegenüber oder auf seine Nasenwurzel. Das bekommt er nicht mit. Aber du darfst auch nicht starren. Es ist ein Spiel zwischen hinsehen und wegsehen.
Das selbe Problem habe ich auch. Allerdings ist es bei mir so, das ich, wenn ich beim Reden jemanden in die Augen sehe, einen richtigen Lachanfall bekomme und ich kann nichts dagegen tun. Das Lachen zu unterdrücken funktioniert nicht. Desshalb schaue ich bewusst nie in die Augen meines Gegenübers. Zum Teil schließe ich auch ganz meine Augen beim Reden, da kann ich besser konzentrierter reden.
Einige empfinden dies als unhöflich, doch es ist einfach Mist wenn man über ein ernstes Thema redet und dann lachen muss.
Wieso das so ist, keine Ahnung. Mach Dir nichts daraus, auch wenn es bei Dir nur so ist das Du es einfach vergisst. Ich finde das wird einfach überbewertet.
Ich muss sozusagen konstant darauf achten meinen Augenkontakt richtig zu regulieren, um bei Fremden nicht merkwürdig zu erscheinen.
Nein musst du nicht. Nur wenn du es wirklich willst.
Für mich klingt dein Text so, als wolltest du es nur den anderen recht machen und vergisst dabei, wie es dir mit etwas geht.
Hatte auch immer Probleme damit Menschen in die Augen zu schauen. Naja... dachte ich zumindest. Denn irgendwann habe ich realisiert, das es ja doch Menschen gibt, bei denen das gut klappt. Das muss nämlich kein Zeichen von Schüchternheit sein. Es kann auch sein, das einen der Mensch gegenüber irgendwie unangenehm ist.
Als mir das klar wurde, war der Druck dahinter, es können zu müssen, plötzlich weg. Mittlerweile klappt es auch bei unangenehmen Zeitgenossen. Wenn auch nicht immer. Wenn ich nämlich keine Lust habe mich auf jemanden einzulassen, dann lasse ich das. Und wenn ich das Thema über das ich grade rede, mehr anspricht, als der Mensch gegenüber, dann geht meine Aufmerksamkeit auch mal nach innen. Und wenn ich mal unsicher bin, dann gucke ich auch mal wild in der Gegend rum. na und? Man kann es nicht jedem recht machen.
Als junger Mensch hat man oft Probleme damit oder kann es ganz unbedarft.
Als ich älter wurde, hatte ich auch hin und wieder damit Probleme, aber ich zwang mich irgendwann hinzusehen.
Man hat wohl wenig Selbstbewusstsein, wenn man seinem Gegenüber nicht in die Augen schauen kann.
Man kann das aber lernen, indem man sich dazu zwingt, es zu tun! Versuche es immer wieder, dann klappt das auch!