Warum ist in Deutschland so wenig über Hirsche bekannt?
Ich meine, sehr viele Leute wissen über die afrikanischen Raubkatzenarten besser Bescheid, als über die europäischen Hirscharten. Für die meisten ist alles ohne Geweih ein Reh und alles mit Geweih ein Hirsch.
Wenn die Leute Hirsch sagen, meinen sie meist einen männlichen Rothirsch mit ausgeprägtem Geweih. Viele Leute glauben auch, dass ein Hirsch einfach ein männliches Reh sei. Dabei ist Hirsch ja der Überbegriff. Rehe, Elche, Rentiere, Rotwild, Damwild: Das alles sind Hirsche.
Dass es einen Unterschied zwischen Damwild und Rehen gibt, wusste ich bis vor kurzem auch noch nicht. Ich dachte immer, Rehe wären Damwild.
Wie ihr schon seht, ist das Allgemeinwissen über Hirsche in Deutschland generell stark verbesserungswürdig. Aber warum ist das so? Ist das Interesse daran einfach nicht vorhanden?
11 Antworten
Das ist nur ein weiteres Indiz dafür, dass "wir" den Bezug zu unserer Mitwelt verlieren. Viele Leute wissen oder interessieren sich ja nichtmal, wo das Tier herkommt, dessen Fleisch sie im Supermarkt kaufen und dann genüsslich verspeisen. Das ist für viele Menschen schlichtweg nicht relevant.
Aus meiner Sicht ist es aber auch eine Folge davon, dass unsere Kinder zu wenig Zeit im Wald und zu viel Zeit damit verbringen, für die Schule irgendwelche Sachen auswendig zu lernen, die ja ach so wichtig für das Leben seien, aber die Kids eigentlich nicht interessieren. Die Eltern verbringen zu viel Zeit mit Arbeit und dem Anhäufen von Besitz, die Kinder haben zu wenig Freizeit, die Lehrkräfte, Kindergärtner*innen und Pflegekräfte sind überlastet und ganz nebenbei wird vor unserer Haustür der Boden vergiftet, Insekten und Vögel verschwinden... und kaum einer kriegts mit.
Das sind die Folgen einer langen Kaskade von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen, aber auch persönlichen Fehleintscheidungen, die zum Teil auf Irrtümern, Ideologien oder sogar Lügen beruhen.
Hi,
Für mich liegt das Problem mit unseren Freizeitverhalten zusammen. Damals gab es noch nicht so viel was man hätte zb Sonntags machen können. Viele nutzten die Zeit um spazieren zu gehen in der Natur. Heute hat man die Qual der Wahl und Eltern gucken das das Kind möglichst was spektakuläres, spannendes erleben kann und am Ende des Tages ausgelastet ist, dadurch findet man Familien doch eher im heimischen Zoo oder Freizeitpark anstatt draussen in der Natur. Denn der Zoo garantiert ein Tiere zu sehen, der Wald eben nicht, da muss man selber wissen wie man sich bewegen muss das man auch Mal Tiere sieht.
Und ich finde das es Grad auch in Deutschland ein soziales Problem darstellt, Wälder zur Naherholung findet man im Deutschland tatsächlich nicht überall, ob man nun in der Nähe dazu wohnen kann entscheidet häufig auch der Geldbeutel. Ob man dahin fahren kann entscheidet auch oft der Geldbeutel. Ich war als Kind in einen Naturschutzverein angemeldet, da gab es eine Jugendgruppe, auch das hat geld gekostet. Es gibt leider Kinder in Deutschland die wirklich nix haben.
Ich würde auch sowas wie ein Heimatunterricht unterstützen, wo Kinder wieder lernen sich auch in unserer Natur zurecht zu finden, denn auf die Eltern kann man leider nicht immer setzen.
Ein wenig hat mit der Unkenntnis hierzulande auch Disney zu tun. In Europa wird das/der Bambi als Reh wahrgenommen, was es ursprünglich in dem Roman des Österreichers Felix Salten auch ist. Der Film kam aber aus den USA, wo es keine Rehe gibt. Dort ist Bambi ein Kalb des Weißwedelhirsches. Am Ende des Filmes trägt das Tier ja auch ein Geweih. Die Figur BAMBI, die als Filmpreis verliehen wird ähnelt aber auch mehr einem Reh.
vermutlich wie bei vielen die in der stadt wohnen fehlen die kenntnisse.bei uns am land weiß jeder den unterschied das rehe viel kleiner als hirsche sind und ebenso bei damwild das das keine rehe sind
Die Menschen haben den Bezug zur Natur verloren und haben auch ein geringeres Allgemeinwissen - sehr schade! Wir sind noch anders aufgewachsen und daher mehr mit der Natur verbunden weil wir auch mit ihr gearbeitet haben - es war undser Brotwerwerb. Heute durch diese starke Mechanisierung und Automatisierung hat kaum noch einer die Muse dazu die Tiere im Wald zu beobachten.
Ich zeige es meinen Enkeln noch und beantworte auch alle ihre Fragen. Mit Feldstecher und Teleobjektiv in den Wald zu gehen ist für uns selbstverständlich.
Früher sind wir mit dem Kindergarten - später mit der Schulklasse und Jäger in den Wald gegangen . Heuite ist das nicht mehr möglich - warum eigentlich? Kein Interesse? Das glaube ich nicht - aber heute wird gleich gefragt was kostet das ohne den Sinn zu erkennen.