Warum ist Hochdeutsch dann doch anders als Schriftsprache?

5 Antworten

Zum einen ist das lateinische Alphabet nicht besonders gut zur Wiedergabe germanischer Sprachen geeignet (Englisch hat auch eine schlechte Laut-Zeichen-Korrespondenz), zum anderen gab es auch Lautverschiebungen.

Eine Lautverschiebung war z.B. die Aussprache von st- im Anlaut als scht- (siehe Start, Stadt, Stelle...). Im Niederdeutschen (was wir heute als Dialekt ansehen) blieb es bei der Aussprache als st-.

Wie du bemerkt hast, gibt es im Deutschen mehr Vokale, als man durch a, e, i, o, u, ä, ü, ö wiedergeben kann. Im Schwedischen ist das noch "schlimmer", da muss das y auch als Vokal herhalten, zudem hilft das å aus (aber so ganz reicht das immer noch nicht).

Die Kombinationen ch und sch sind Hilfsmittel für Konsonanten, die es im Latein nicht gab. Andere Sprachen lösen das anders (Kroatisch schreibt z.B. š anstelle von sch).

Weil Deutsch an sich eine extrem unlogische Sprache ist.

Konstanz…. Meinst Du die Stadt Kónstanz? Oder redest Du von der Konstánz? Das Volk keiner wirklich nachvollziehbaren Logik, und ist deswegen für einen für ein sprachigen Menschen der deutsch versucht zu lernen kaum zu begreifen.

Da ist spanisch eigentlich viel sinnvoller aufgebaut. Das folgt eine ganz perfide Regel, und immer wenn du von dieser Regel abweichen möchtest oder musst, wird es mit Akzenten deutlich gemacht. Du siehst ein spanisches Wort, hast keinen blassen Schimmer was das bedeuten könnte, kannst es aber perfekt aussprechen.

Die von dir oben aufgeführten Beispiel gelten jeweils auch nicht für ganz Deutschland. Käse wird mancherorts Kese gesprochen, hier eher Kees, im Süden aber Kas.

Schriftsprache ist geschriebene Sprache, nicht gesprochene oder gehörte Sprache. Alles ist Hochsprache, nur unterschiedlich umgesetzt.

es gibt überhaupt kaum Sprachen, bei denen der Klang der Buchstabenkombination gleich ist der Kombination der Buchstabenklänge. Finnisch vielleicht.

Es gibt keine Sprache, die konsequent Lautung wiedergibt. Dafür gibt es ja extra die phonetische Schrift.

Hochdeutsch ist eine künstliche Sprache. Sie wurde im 19. Jahrhundert geschaffen, um alle Deutschen in einer Sprache zu vereinen. Sie enthält Elemente aus verschiedenen Dialekten, weil sie eben auch den politischen Auftrag hatte, die Einflüsse vieler Dialekte abzubilden. Daher kommen Inkonsequenzen wie dass das -g am Wortende anders ausgesprochen wird als eines vor dem noch ein i steht.

Deine Aussprachen entsprechen z.T. aber auch nicht dieser Norm. Möglicherweise Einfluss deines Dialekts.