Warum ist es einfacher, andere zu kritisieren als sich selbst anzuschauen?

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Viel zu viele kritisieren sich ständig selbst. Damit das nicht zu heftig wird, fängt man an Andere auch zu kritisieren. Faktisch ist alles was man am Anderen kritisiert nur etwas, mit dem man selbst ein Problem hat.
Menschen mit guten Selbstbewusstsein, die sich selbst akzeptieren hören auch zum Großteil auf bei Anderen Fehler zu suchen. Weil sie erkennen, dass sie selbst voller Fehler sind und diese auch akzeptieren können. Sie bezeichnen das nichtmal mehr als Fehler. Sind halt Eigenheiten. Und jeder von uns hat einen Haufen von Eigenheiten, die halt nicht immer gut ankommen. Passt schon so. Perfektion ist eh langweilig und nie erreichbar.

Andere zu kritisieren ist leichter, weil es uns ablenkt von uns selbst. Wenn wir auf andere schauen, müssen wir nicht spüren, was bei uns vielleicht nicht stimmt oder weh tut.

Sich selbst ehrlich anzuschauen tut oft mehr weh. Man muss Fehler zugeben, Schwächen sehen, vielleicht Schuld fühlen – und das ist nicht leicht. Kritik an anderen gibt einem kurz das Gefühl, besser zu sein oder Kontrolle zu haben.

Also: Es schützt ein bisschen das eigene Ego. Aber auf Dauer bringt uns Selbstreflexion viel weiter – auch wenn’s erstmal unbequem ist.


weil nur stark depressive menschen sich selbst stärker negativ sehen als andere.

der normalo glaubt immer, dass er perfekt ist und alles richtig macht.