Warum ist Die Linke so unbeliebt?

14 Antworten

Ich empfehle das Jung & Nativ Interview mit Jan van Aken von gestern:

https://www.youtube.com/watch?v=ls0tBHgy_xI

Die Positionen sind definitiv komplexer als die einfachen "lösungen", die von manch anderen Seiten angeboten werden. Das ist für viele denke ich ein wichtiger Faktor.

Auch in Sachen der Konflikte auf dieser Welt ist es komplizierter als Waffen oder nicht; ich finde das Argument hier sehr durchdacht. Dem muss ich nicht zu 100 % zustimmen, aber es ist durchaus wichtig, dass solche Stimmen überhaupt Thema sind. Hier finde ich schade, dass so etwas sonst sehr verkürzt vermittelt wird.

Zu Sozialem ist es meiner Meinung nach die einzige anständige Partei. Auch wie sie konsequent keine Minderheiten unter den Bus werfen. Es gibt reelle Probleme; die werden aber nicht durch Massenabschiebung oder Genderverbote gelöst.


GWEckenberg  11.01.2025, 08:32

Vielen Dank, dass Du das Video verlinkt hast. Hätte ich nicht gefunden, hätte mich nicht interessiert, und ich hätte es verpasst, und derart viele gute Informationen und Standpunkte nicht kennengelernt, die so wissenswert sind und so wertvoll.

Wenn man ganz ehrlich ist, wäre eine linke Welt sicherlich die deutlich bessere und lebenswertere Welt.

Trotzdem entspricht das nicht meinem persönlichen Wertesystem. Ich bin libertär und der Meinung, dass jeder selbst für sein Glück verantwortlich ist.

Lediglich das Justiz-, Bildungs- und Gesundheitswesen sollten fundamental für alle gleich sein.

Der Rest liegt in deiner Hand.

Aber von einer Umverteilung von Oben nach Unten halte ich absolut gar nichts - solange das Vermögen aus eigener Kraft erarbeitet wurde. Ob das nun durch eine Unternehmensbeteiligung oder durch ein gutes Gehalt zustande gekommen ist, spielt für mich keine Rolle. Erben jedoch ist keine solche Tätigkeit und daher plädiere ich stark für eine extreme Erhöhung der Erbschaftssteuer. Niemand sollte Multimillionen oder Milliarden erben dürfen.


GWEckenberg  11.01.2025, 10:40

Wenn CEOs u.ä. Jahr für Jahr Millionen und Abermillionen erhalten, hat das mit Leistungsgerechtigkeit ja zweifellos auch nichts zu tun - daran ist also nichts besser, als Millionen und Milliarden zu erben.

KaffeemitMilf  11.01.2025, 11:12
@GWEckenberg

Das kann man so absolut nicht gleichsetzen. CEOs tragen immense Verantwortung, treffen oft risikoreiche Entscheidungen und stehen unter enormem Druck, der das Unternehmen und Tausende von Arbeitsplätzen betrifft. Ihre Vergütung spiegelt in der Regel diese Leistung und Verantwortung wider, während ererbtes Vermögen einfach ohne eigenes Zutun entsteht. Und mal ehrlich: Wer es schafft, ein Unternehmen von globaler Bedeutung wie Coca-Cola aufzubauen oder einen DAX-Konzern zu führen, hat diese Vergütung mehr als verdient. Die Wirksamkeit dieser Tätigkeit ist einfach nicht vergleichbar mit "normalen Jobs".

GWEckenberg  11.01.2025, 11:14
@KaffeemitMilf

Verantwortung? Nein. Sie kommen nicht ins Gefängnis oder verlieren ihre Existenz, wenn sie Mist bauen. Sie tragen keine Verantwortung, die sich in Relation zu ihren Bezügen als leistungsgerecht bewerten ließe.

Nein, wenn es leistungsgerecht zugehen soll, haben sie nicht mehr verdient.

KaffeemitMilf  11.01.2025, 11:22
@GWEckenberg

Du kommst auch nicht ins Gefängnis oder verlierst deine Existenz, wenn du im beruflichen Kontext nicht strafrechtlich relevanten Mist baust..

Wie viel hat ein DAX-CEO denn deiner Meinung nach verdient?

GWEckenberg  11.01.2025, 11:25
@KaffeemitMilf

Niemand verdient es, Millionen im Jahr zu bekommen. Setz es einfach in eine Zeit- und Leistungsrelation mit irgendwem in der Pflege, und es ist offensichtlich.

Doch, wenn Menschen wirklich Verantwortung übernehmen, bedeutet das, dass sie bei falschen Entscheidungen Auswirkungen bis hin zur Armut in Kauf nehmen. Gib mir ein einziges Beispiel - nur ein einziges - eines CEOs, der/die Millionen bekam, dann scheiterte und nun in Armut lebt.

Was ist die schlimmste mögliche Konsequenz dieser "Verantwortung"? Keine? Also.

KaffeemitMilf  11.01.2025, 11:41
@GWEckenberg
Setz es einfach in eine Zeit- und Leistungsrelation mit irgendwem in der Pflege, und es ist offensichtlich.

Eben! Die Wirksamkeit einer Pflegefachkraft begrenzt sich auf die Anzahl der Menschen, die sie direkt betreuen kann. Ein CEO hingegen hat mit seinen Entscheidungen Einfluss auf zehntausende Mitarbeiter, weltweite Märkte und Milliardenumsätze. Das ist kein Vergleich in Sachen Verantwortung, Reichweite und potenzieller Wirkung. Natürlich verdient Pflege Wertschätzung und bessere Bezahlung, aber es macht keinen Sinn, eine individuelle Betreuung mit der strategischen Leitung eines globalen Unternehmens gleichzusetzen.

Gib mir ein einziges Beispiel - nur ein einziges - eines CEOs, der/die Millionen bekam, dann scheiterte und nun in Armut lebt.

Naja, das eine ist der berufliche Kontext, das andere das Privatleben. Es gibt aber mehr als genügend Beispiele von ursprünglich reichen Persönlichkeiten, die irgendwann Insolvenz anmelden mussten und ihr Geld verloren hatten. Das gibt es bei Unternehmern, bei Angestellten, bei Promis, bei Lotto-Millionären oder auch bei Erben. In der Regel sind eigeninitiativ wirtschaftlich erfolgreiche Personen, jedoch auch einfach etwas besser gebildet, was das Thema Finanzen angeht und so ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie Millionen verzocken dann in der Tat etwas geringer, als dass es beim Lotto-Millionär von nebenan der Fall ist.

Was ist die schlimmste mögliche Konsequenz dieser "Verantwortung"? Keine? Also.

Das Scheitern des Unternehmens.

GWEckenberg  11.01.2025, 11:44
@KaffeemitMilf

Wenn es so viele Beispiele gibt, wird es ja leicht sein, ein einziges zu nennen. Von Lotto-Millionären sprachen wir nicht - was haben die hier gerade zu suchen?

Wenn eine Pflegefachkraft einen Fehler macht, stirbt vielleicht ein Mensch, und sie wird arbeitslos oder geht sogar in den Knast. Wenn ein CEO einen Fehler macht, gibt es i.A. keine einzige Konsequenz für ihn. Wer trägt da dann wohl die größere Verantwortung?

KaffeemitMilf  11.01.2025, 12:07
@GWEckenberg
Wenn es so viele Beispiele gibt, wird es ja leicht sein, ein einziges zu nennen.

Ich befasse mich nicht mit den Privatleben von irgendwelchen CEOs oder Promis und kann dir deshalb auch keine Namen nennen. Ich könnte dir aber auch genauso wenig ein Beispiel, von einer "normalen" gescheiterten Person nennen... und trotzdem ist es Fakt, dass es beides gibt, auch wenn ich persönlich der falsche Ansprechpartner bin, wenn du konkrete Namen hören willst. Aber wenn du googelst, findest du bestimmt Informationen.

War nicht sogar Boris Becker mal insolvent und sogar im Knast? (Aber keine Ahnung, was der Hintergrund war)

Wenn eine Pflegefachkraft einen Fehler macht, stirbt vielleicht ein Mensch, und sie wird arbeitslos oder geht sogar in den Knast. Wenn ein CEO einen Fehler macht, gibt es i.A. keine einzige Konsequenz für ihn. Wer trägt da dann wohl die größere Verantwortung?

Verantwortung bezieht sich auf ein weitaus größeres Feld als nur darauf, wie viele Menschen man töten könnte...

GWEckenberg  11.01.2025, 12:26
@KaffeemitMilf

Alles bisserl dünn, finde ich. Boris Becker hat sein Geld ob seiner Verantwortung für Unternehmen verloren? Ich zweifle.

Du könntest erkennen, dass diese Idee von der Verantwortung, die die aberwitzigen Bezüge vieler Kapitalisten angeblich rechtfertigte, einer ernsthaften Prüfung nicht standhält. Es ist nur eine Geschichte.

KaffeemitMilf  11.01.2025, 12:49
@GWEckenberg
Alles bisserl dünn, finde ich. Boris Becker hat sein Geld ob seiner Verantwortung für Unternehmen verloren? Ich zweifle.

Das hat ja auch niemand behauptet. Nochmal: Das eine ist der berufliche Kontext, das andere der private. Ich habe deine Frage so interpretiert, als dass du bezweifelt hast, dass reiche Menschen alles verlieren könnten. Und das stimmt nicht.

Und natürlich ist die Verantwortung auch nur ein Kriterium von vielen, in aller erster Linie geht es um die Wirksamkeit. Wie gesagt:

Die Wirksamkeit einer Pflegefachkraft begrenzt sich auf die Anzahl der Menschen, die sie direkt betreuen kann. Ein CEO hingegen hat mit seinen Entscheidungen Einfluss auf zehntausende Mitarbeiter, weltweite Märkte und Milliardenumsätze. Das ist kein Vergleich in Sachen Verantwortung, Reichweite und potenzieller Wirkung. Natürlich verdient Pflege Wertschätzung und bessere Bezahlung, aber es macht keinen Sinn, eine individuelle Betreuung mit der strategischen Leitung eines globalen Unternehmens gleichzusetzen.

CEOs operieren einfach auf deutlich größeren Skalen und so ist es nur logisch, dass auch die Entlohnung mitskaliert.

GWEckenberg  11.01.2025, 12:55
@KaffeemitMilf

Du hast gesagt, dass die große Verantwortung die hohe Vergütung rechtfertigte. Das konntest Du aber nicht begründen, weil es kein Risiko gibt, welches diese Verantwortung bedingt. Persönlich oder beruflich? Es geht um die persönliche Vergütung - die stecken ihren Millionen doch nicht in irgendwelche Betriebe, sondern in ihre Yacht und ihren Bugatti.

KaffeemitMilf  11.01.2025, 13:18
@GWEckenberg
Das kann man so absolut nicht gleichsetzen. CEOs tragen immense Verantwortung, treffen oft risikoreiche Entscheidungen und stehen unter enormem Druck, der das Unternehmen und Tausende von Arbeitsplätzen betrifft. Ihre Vergütung spiegelt in der Regel diese Leistung und Verantwortung wider, während ererbtes Vermögen einfach ohne eigenes Zutun entsteht. Und mal ehrlich: Wer es schafft, ein Unternehmen von globaler Bedeutung wie Coca-Cola aufzubauen oder einen DAX-Konzern zu führen, hat diese Vergütung mehr als verdient. Die Wirksamkeit dieser Tätigkeit ist einfach nicht vergleichbar mit "normalen Jobs".

Das berufliche Risiko ist bei beiden gleich: bauen sie Mist, gibt es Konsequenzen und im schlimmsten Fall die Kündigung. Ein CEO ist auch einfach nur ein Angestellter in einem Unternehmen.

Und das private Risiko unterscheidet sich auch nicht von jeder anderen Person, mit mehr Geld..

GWEckenberg  11.01.2025, 13:37
@KaffeemitMilf

Das private Risiko unterscheidet sich grundlegend. Wer eine Millionen hat, bräuchte nie wieder zu arbeiten - das kann schwerlich fair sein.

Dass mit der Reichweite sich die Bezüge skalieren sollten - begründest Du wie? Denn es ist überhaupt nicht logisch. Die Bezüge der Bundeskanzler*innen werden auch nicht nach Steuerzahlerzahl skaliert. Es gibt vielmehr überhaupt keinen sachlichen Grund für so einen Gedanken - ist Analogdenken wie bei der Astrologie.

KaffeemitMilf  11.01.2025, 14:19
@GWEckenberg

Aber das private Risiko hat doch nichts mit deinem Gehalt zu tun. Dein Chef bezahlt dich ja auch nicht danach, was du privat so für ein Lifestyle lebst oder ob du auf den Job angewiesen bist, weil du einen Kredit am laufen hast... sondern danach, wie viel du zum Erfolg des Unternehmens beiträgst.

Wer eine Millionen hat, bräuchte nie wieder zu arbeiten - das kann schwerlich fair sein.

Ja, mit mehr Geld lebt es sich leichter... ein Grund, mehr Geld zu verdienen :)

Und wie gesagt, so lange das aus eigener Initiative geschieht und mit dem eigenen Handeln in Verbindung steht, sollte es auch keine Grenzen nach oben geben. Pflegefachkräfte (die keine Frage eine enorm wichtige Aufgabe in der Gesellschaft haben) gibt es 1,25 Mio. in Deutschland. BMW CEOs nur einen. Es ist also alles andere als trivial erstmal überhaupt in eine solche Position zu kommen. Wer es geschafft hat, gehört zur absoluten Top-Elite und hat dann auch ein entsprechendes Gehalt verdient. Und dass ich mit der Meinung nicht alleine dastehe, erkennst du schlichtweg schon daran, dass es in der Realität genau so ist, wie ich beschreibe.

Dass mit der Reichweite sich die Bezüge skalieren sollten - begründest Du wie? Denn es ist überhaupt nicht logisch. 

Wenn du zehnmal so viel verkaufst und du damit auch zehnmal so viel umsetzt, ist es nicht unlogisch, dass man dann auch zehnmal so viel verdient...

Die Bezüge der Bundeskanzler*innen werden auch nicht nach Steuerzahlerzahl skaliert.

Der Bundeskanzler ist ja auch nicht in der freien Wirtschaft angestellt... aber in der Tat, finde ich das Gehalt des Bundeskanzlers lächerlich gering. 360.000€ brutto für eine der wichtigsten Positionen der Welt, ist wirklich erbärmlich wenig.

Im Optimalfall steht man im Kapitalismus genau da, wo man es verdient. Die einzigen Einschränkungen sind die eigenen Fähigkeiten und der unterschiedliche Grad der Unterstützung. Deshalb bin ich auch für eine Förderung von Benachteiligten bis zu einem gewissen Punkt. Für mich ist dieser Punkt erreicht, wenn man die Werkzeuge erlernt hat, in dem System zurecht zu kommen. Was man dann daraus macht, ist jedem selbst überlassen. Und auf der anderen Seite bin ich daher auch so stark gegen Erben, weil das zweifelsohne einen unfairen Vorteil verschafft. Wer ein Milliardenkonzern vererbt bekommt hat weitaus weniger geleistet, als derjenige, der den Konzern groß gemacht hat.

GWEckenberg  11.01.2025, 14:42
@KaffeemitMilf

Mit Zeug, das du selbst gebaut hast, verdienst du keine Millionen. Das geht nur, wenn du andere ausbeutest, die es für dich bauen.

Dass Risiko/Verantwortung mehr Bezüge rechtfertigte, war mal Deine Aussage, aber wenn wir jetzt einig sind, dass dem nicht so ist, freu ich mich.

Die Geschichte mit den "mehr Fähigkeiten" ist auch nur eine Fabel des Kapitalismus - der Bullshit, den "Winner" wie Musk und Trump so von sich geben, ist dafür ein leuchtendes Beispiel.

KaffeemitMilf  11.01.2025, 15:06
@GWEckenberg

Es scheint mir, als würdest du nur die Hälfte von dem, was ich geschrieben habe, wirklich lesen. Du kannst deine Meinung haben, das ist vollkommen okay. Das kritisiere ich auch nicht und ich will dich auch gar nicht überzeugen, aber meiner persönliche Ansicht entspricht das nicht. Aber die Diskussion wird jetzt etwas zäh.

Die meisten Menschen sind tatsächlich einfach nur faul, träumen zwar vom großen Wohlstand, tun aber nichts dafür. Und dabei rede ich nicht mal davon, dass man in eine Top-Position kommt. Es reicht, wenn man sich von seinem normalen Job ein bisschen was wegspart und das in einen diversifizierten Aktien-ETF steckt. Was da nach 30 oder 40 Jahren für Summen rauskommen, können sich die meisten nicht einmal vorstellen. Schaut auf euch selbst und eure eigenen Finanzen. Das ist viel effektiver als gegen Reiche zu hetzen.

GWEckenberg  11.01.2025, 15:18
@KaffeemitMilf

Wir sprachen anfangs nicht von faulen Menschen, sondern von Leistung und Verhältnismäßigkeit bei millionenschweren Ceos. Du sagtest: hamse verdient. Ich sagte: nö. Wenn Du auch nö sagst, bin ich glücklich. Ansonsten mach den Talk flüssig mit tollen Argumenten! 😉

GWEckenberg  11.01.2025, 15:29
@GWEckenberg

...oder aber, du brauchst keine Argumente, weil Du, wie in der Kirche, einem Glaubenssystem anhängst. Dann sind wir auch fein, denn Religionsfreiheit ist ein Grundrecht.

KaffeemitMilf  11.01.2025, 16:15
@GWEckenberg

Wie gesagt, du scheinst meine Kommentare nicht aufmerksam zu lesen. Meine Meinung habe ich bereits mehrmals begründet. Dass ich das jetzt nicht mehrmals wiederholen will, ist denke ich verständlich. Ließ dir einfach nochmal die Diskussion durch und schreibe meine Argumente raus.

Aber um einen Abschluss zu finden: Ja, CEOs haben mehr verdient als Pflegefachkräfte - und offensichtlich sieht das die Welt genauso, denn CEOs verdienen in der Realität auch mehr als Pflegefachkräfte. Das kannst du jetzt zwar unfair finden und du kannst auch das System kritisieren (wovon du ganz nebenbei ja nicht mal Teil bist als Lehrer), aber ändern wird das nichts.

Das was du aus deinem Leben machst, liegt in aller erster Linie in deiner Hand! Mach das Beste daraus!

GWEckenberg  11.01.2025, 16:32
@KaffeemitMilf

Wir sprachen über die Fairness der Welt, und über nichts anderes. Nein: CEOs verdienen nicht mehr, auch, wenn große Teile der Welt das nicht begreifen, weil sie kapitalistisch indoktriniert sind. Früher sahen die Menschen die Welt aus den Augen von Kolonialisten und Rassisten, das hat rückblickend auch nicht bedeutet, dass diese Sicht jemals richtig oder angemessen gewesen wäre. So ist es auch mit den Augen des Kapitalisten.

GWEckenberg  11.01.2025, 16:42
@KaffeemitMilf

da hilft wohl nur, die Linke zu wählen.

War nett, mit Dir zu plaudern - hab nen schönen Samstag-Abend!

joanamaya 
Beitragsersteller
 09.01.2025, 15:11

Natürlich ist Eigenverantwortung wichtig, aber nicht jeder hat die gleichen Startbedingungen. Menschen aus benachteiligten Verhältnissen haben oft weniger Chancen, sich selbst „hochzuarbeiten“, egal wie viel sie sich anstrengen. Eine gerechtere Gesellschaft bedeutet nicht, den Erfolg anderer zu bestrafen, sondern denjenigen zu helfen, die weniger Ausgangschancen haben. Es geht darum, gleiche Chancen für alle zu schaffen, nicht nur denjenigen, die bereits privilegiert sind. Es ist daher nicht immer „selbstverschuldet“, wenn jemand weniger erreicht. Eine Gesellschaft, die Chancen ausgleicht, sorgt dafür, dass nicht nur die von „guten Familien“ profitieren, sondern jeder, der bereit ist, zu arbeiten und sich zu engagieren.

KaffeemitMilf  09.01.2025, 15:31
@joanamaya
Menschen aus benachteiligten Verhältnissen haben oft weniger Chancen, sich selbst „hochzuarbeiten“, egal wie viel sie sich anstrengen.

Und diese Ansicht teile ich absolut nicht.

Der "Kapitalismus" bzw. die freie Marktwirtschaft, gibt eben explizit auch Privatbürgern die Chance, mehr zu erreichen als ein staatliches System vorsieht. Im Sozialismus haben zwar alle die gleiche Chance, aber eben nicht die gleiche Chance aufzusteigen, sondern die gleiche Chance nicht aufzusteigen. Der Staat bestimmt über deine hierarchische Einordnung im System, nicht du selbst.

Natürlich hat nicht jeder die gleichen Startbedingungen, einige müssen mehr Meilen gehen als andere, aber die Möglichkeit besteht grundsätzliche für jeden.

Eine gerechtere Gesellschaft bedeutet nicht, den Erfolg anderer zu bestrafen,

Exakt, und genau deswegen lehne ich die Verteilung von Oben nach Unten kategorisch ab (wie gesagt, mit Ausnahme von Erben). Der eigene Erfolg darf nicht bestraft werden, auch wenn man einen Multimilliardenkonzern führt.

sondern denjenigen zu helfen, die weniger Ausgangschancen haben.

Auch richtig, bis zu einem gewissen Punkt. Man kann und sollte nicht bis zum bestmöglichen Startpunkt helfen, sondern sich auf ein solides Grundgerüst einigen. Das hat man mit der Bildung. Jeder hat die Chance und in Deutschland tatsächlich sogar die Pflicht, das Werkzeug an die Hand geliefert zu bekommen, um später darauf aufbauend alles mögliche zu erreichen. Man braucht keinen Doktor von einer Eliteuniversität um Karriere zu machen, egal ob als Angestellter und schon gar nicht als Unternehmer.

Wie du die Fähigkeiten jedoch nutzt, die du mindestens bis zur 9. Klasse erlangt hast, liegt wiederum einzig und allein bei dir selbst.

joanamaya 
Beitragsersteller
 09.01.2025, 15:51
@KaffeemitMilf
Der "Kapitalismus" bzw. die freie Marktwirtschaft, gibt eben explizit auch Privatbürgern die Chance, mehr zu erreichen als ein staatliches System vorsieht.

Die Realität ist, dass Menschen aus benachteiligten Verhältnissen oft durch fehlende Bildung, Netzwerke oder finanzielle Unterstützung stark benachteiligt sind, egal wie sehr sie sich anstrengen. Die freie Marktwirtschaft ermöglicht vielen viel, aber sie verstärkt auch die Kluft zwischen denjenigen, die bereits Kapital oder Kontakte haben, und denen, die diese Möglichkeiten nicht haben. Es gibt zwar Chancen, aber sie sind nicht für jeden gleich zugänglich und wird oft durch soziale, wirtschaftliche und bildungstechnische Barrieren erschwert.

Exakt, und genau deswegen lehne ich die Verteilung von Oben nach Unten kategorisch ab (wie gesagt, mit Ausnahme von Erben). Der eigene Erfolg darf nicht bestraft werden, auch wenn man ein Multimilliardenkonzern führt.

aber die Frage ist, wie fair die Verteilung des Wohlstands ist. Niemand spricht davon, den Erfolg derjenigen zu „bestrafen“, die erfolgreich sind, sondern darum, sicherzustellen, dass die, die weniger haben, eine echte Chance bekommen, aufzuholen. Eine gerechte Gesellschaft bedeutet, dass der Wohlstand derjenigen, die viel haben, nicht um jeden Preis weiter anhäuft, während die, die weniger haben, immer weiter zurückfallen. Das bedeutet nicht, Multimilliardäre zu bestrafen, sondern dafür zu sorgen, dass der Wohlstand auf nachhaltige und faire Weise verteilt wird, damit alle eine Chance haben.

Man kann und sollte nicht bis zum bestmöglichen Startpunkt helfen, sondern sich auf ein solides Grundgerüst einigen.

Es reicht nicht, allen einfach „ein solides Grundgerüst“ zu bieten, wenn der Startpunkt und die Unterstützung danach völlig unterschiedlich sind.

KaffeemitMilf  09.01.2025, 17:13
@joanamaya
Die Realität ist, dass Menschen aus benachteiligten Verhältnissen oft durch fehlende Bildung, Netzwerke oder finanzielle Unterstützung stark benachteiligt sind

Wenn die Bildung fehlt, ist das aber ein Problem des Betroffenen. Bildungsangebote gibt es mehr als genügend. Auch bei den Finanzen: was willst du denn machen? Es wird immer Menschen geben, die bessere Startbedingungen haben als andere. Das liegt einfach in der Natur der Dinge. Alle auf ein selbes Level zu heben, ist absolut illusorisch. Wie gesagt, einige müssen halt einfach ein paar mehr Meilen gehen als andere.

Die Möglichkeiten, die es in Deutschland gibt, sind mehr als ausreichend (sogar das gigantische Privileg einer kostenlosen Bildung!!!), um auf dieser Welt enorm viel zu erreichen.

Wenn du ein Staatenloser in China bist oder in einem russischen Arbeitscamp gefangen bist, dann hast du vollkommen recht, aber in Deutschland und allen anderen westlichen Ländern, kann jeder der will, sozial aufsteigen - vielleicht nicht bis zum Milliardär, aber zumindest soweit, dass er ein finanziell absolut sorgenfreies Leben führen kann.

Weil sie immer noch den grauen Alltag des DDR-Sozialismus in sich tragen. Man muss nur mal schauen, wie sie gekleidet sind! Grau und Farblos! Nur Frau Pau, mit ihren roten Haaren, sticht da etwas hervor.


Nunuhueper  11.01.2025, 08:56

So grau, wie im Sozialismus die Einheitsfarbe der Häuser war, gerecht und gleichmäßig verteilt, so die Vorstellung, wie es nach der linken Umverteilung auch bei uns aussehen wird.

GWEckenberg  11.01.2025, 10:44
@Nunuhueper

Wow, gerecht und gleichmäßg verteilt im Sozialismus der DDR?
Befinden wir uns gerade auf derselben Zeitlinie, oder kommen wir aus verschiedenen Vergangenheiten?

Von daher hat die DDR nix mit dem zu tun, worauf die politische Vision der Linken abzielt (liebe Linke, korrigiert mich bitte, falls ich irre!).

GWEckenberg  11.01.2025, 11:41
@iQhaenschenkl

Okay, verstehe.

Aber was haben die Missstände der DDR mit den politischen Zielen der Linken zu tun?

Den Leuten gefällt an der Linkspartei, aber auch an den anderen linken Parteien (Grüne, SPD) nicht,

  • dass sie immer mehr Steuergeld als Sozialtransfers ausschütten wollen, das man aber erst einmal den abhängig Beschäftigten abnehmen muss,
  • dass sie nur davon reden, wie der Kuchen verteilt wird, nicht aber, wie der Kuchen erwirtschaftet wird,
  • dass sie die "Reichen" pauschla als böse, dumm und ausbeuterisch hinstellen,
  • dass sie "Bürger"geld auch an Leute auschütten, die nicht arbeiten wollen,
  • dass ihre woken Projekte wie Geschlechtswechsel einmal im Jahr, Gendersprache und Frauenquoten befremdlich sind und dem Busfahrer und der Edekaverkäuferin nicht vermittelbar sind,
  • dass der verbissene Kampf um offene Grenzen für alle den Interessen der deutschen/europäischen Unterschicht zuwiderläuft,
  • dass sie nichts tun gegen die steigende Kriminalität, v. a. verursacht durch die Einwanderung,
  • dass sie nicht erkennen, dass Masseneinwanderung aus dem Nahen Osten die Bildungsleistungen in den Schulen massiv senkt,
  • dass die Masseneinwanderung den Wohnungsmarkt belastet und zu Wohnungsnot führt (während Asylanten die Wohnung vom Amt bekommen,
  • dass die deutsche Großmutter eine Rente von 900 € bekommt, unbegleitete minderjährige Ausländer, eine gepäppelte Klientel der Linken, den Steuerzahler aber 5000 € im Monat kosten.
  • dass das führende Personal der Linken meist unqualifiziert ist: ohne Format, mit abgebrochenem Studium usw.

GWEckenberg  11.01.2025, 10:34

Ich vermute, es passt und lohnt nicht, auf einen einzigen dieser allesamt teils grundfalschen, teils polemisch überzogenen oder sich logisch fehlerhafter Gegenüberstellungen bedienenden und teils nur auf Polarisierung ohne wirkliche politische Relevanz abzielenden Behauptungen inhaltlich zu erwidern, weil das hier ja einfach die Antwort auf eine Frage ist und nicht der Beitrag zu einer Diskussion.

Trotzdem finde ich wichtig, darauf hinzuweisen, dass nicht ein einziger dieser Kritikpunkte einer ersthaften inhaltlichen Auseinandersetzung standhalten dürfte - der letzte wurde hier ja schon durch Video-Quelle unzweifelhaft widerlegt.

  1. die Linke setzt sich nicht für alle ein sondern nur für die Armen
  2. die Linke hetzt gegen Reiche (es gibt da Zitate wo welche gesagt hatten, man solle alle Milliardäre umbringen etc.)
  3. die Konzepte der Linken sind von vorne bis hinten unrealistisch und überhaupt nicht umsetzbar. Viele Dinge würden sogar das Gegenteil bewirken als wofür sie gedacht sind.

Man könnte sogar schon sagen, dass Linke in einer Traumwelt leben und total realitätsferne Vorstellungen von der Welt haben.

Und Kommunismus ist einfach ungeil


GWEckenberg  11.01.2025, 10:37

Kommunismus ist das Gegenkonzept zum Recht des Stärkeren. Kann ungeil finden, wer sich für am stärksten hält oder das noch nicht gut durchdacht hat; per se einfach ungeil ist es aber nicht, sondern im Gegenteil.

nino1667  11.01.2025, 22:45
@GWEckenberg

Sehe ich nicht so.. das ist schon sehr schwarz weiß gedacht.

Ich bin einfach für eine Leistungsgesellschaft, in der jeder das bekommt was er sich erarbeitet. und Menschen die aufgrund schwerster Beeinträchtigungen sich nichts erarbeiten können müssen natürlich versorgt werden, keine Frage.

GWEckenberg  12.01.2025, 00:06
@nino1667

Wir leben aber nicht in einer Leistungsgesellschaft. Die reichsten haben ihren Reichtum geerbt oder durch Beziehungen zugeschanzt bekommen. Es ist ein Glücksspiel, eine Geburtslotterie. Mit Leistung hat sie fast nichts zu tun.

sunflowerpie  14.01.2025, 18:14
@nino1667

Da teile ich deine Meinung. Ich finde es einfach unfair, wenn man "Reiche", wozu auch z.B. sehr viele Selbständige gehören, einen so großen Teil der Steuern zahlen sollen. Schon jetzt müssen diese extrem viel zahlen obwohl sie diejenigen sind, die durchgehend arbeiten, schlaflose Nächte haben und sich ihr Leben aus dem Nichts aufgebauten. Und die anderen Leute sehen nur das Ergebnis: Geld. Und das wird einem dann weggenommen. (Stellt euch vor ihr arbeitet wöchentlich täglich an die 12 Stunden und das auch am Wochenende um dann bei der Steuerzahlung die Hälfte zu verlieren und von Neidern als Geizig beschimpft zu werden. Und dann auch noch Zusatzkosten wie Angestellte, Miete des Arbeitsplatzes usw. Von Gerechtigkeit, wie es im Linken Wahlprogramm bestimmt gut 30 mal heißt, kann ich jene bei diesem Konzept nirgens entdecken.)

nino1667  15.01.2025, 22:05
@GWEckenberg

Dann guck dir doch mal an wie viele Millionäre es gibt, die sich alles Selfmade erarbeitet haben. Allein in Indien, ehemals aufgewachsen in den Slums…

Aber immer nur meckern ist natürlich schön einfach.

GWEckenberg  15.01.2025, 22:45
@nino1667

Wie Volker Pispers einst sagte: Kapitalismus ist, wie Lotto zu spielen: jeder kann gewinnen. Nur eben nicht alle. Welchen Punkt willst Du mit Anekdoten von indischen Selfmade-Millionären machen? Nochmal: die Leistungsgesellschaft ist ein Märchen für Blöde. Das ist kein Meckern, sondern eine nüchterne Analyse.