Warum ist die hintere bremsscheibe kleiner?
Ich wollte fragen, warum bei den meisten Fahrrädern, die bremsscheibe kleiner ist ist als vorne und Wieso ist sie nicht einfqch genauso groß
7 Antworten
Beim beschleunigen verlagern sich die Massen, Bremsen ist auch "umgekehrte Beschleunigung". Die Massen verlagern sich dabei wie ein Pendel. Rollt ein Fahrzeug mit gleichbleibender Geschwindigkeit, dann ist der Mittelpunkt der Massen nach unten gerichtet, beschleunigt man oder bremst man, dann richtet sich der Schwerpunkt der Massen entgegen der Beschleunigunsrichtung bzw in umgekehrter Beschleunigunsrichtung pendelartig aus. Daher wird bei einem zweiachsigen Fahrzeug, (auch einZweirad hat zwei Achsen) 2/3 der Bremskraft an den Vorderrädern und nur 1/3 der Bremskraft an der Hinterachse benötigt. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten diese Aufteilung zu erreichen. Motorradräder haben meist vorne und hinten gleichgroße Bremsscheiben und Bremsbeläge, dafür aber am Vorderrad zwei und hinten eine Bremsscheibe. Pkw haben ebenfalls oft gleichgroße Bremsscheiben vorne und hinten, dafür aber vorne große und hinten halb so große Bremsbeläge. Bei deinem Fahrrad hat man es eben so gelöst, das die Bremsscheibe wahrscheinlich ca. um die Hälfte verkleinert wurde.
Pkw haben ebenfalls oft gleichgroße Bremsscheiben vorne und hinten
Hallo Anna, nichts anderes habe ich geschrieben. Wie du richtig geschrieben hast, kommt es auf die Reibfläche an.
Nö, die Reibfläche (Bremsklotzgröße) ist lediglich für die Hitzeabfuhr (beim PKW) nötig. Mit der Bremskraft hat die nichts zu tun. Wäre auch blöd, wenn die Bremsgummis an der Fahrrad-Felge schlechter bremsen, weil sie Wasserabführrillen, und damit weniger Kontaktfläche haben.
Wegen der Hitzeabfuhr verbaut man vorne regelmäßig innenbelüftete Scheiben, während hinten oft zwar gleichgroße Scheiben (wegen der Optik und gleicher Bremsbacken), aber ohne Innenbelüftung zum Einsatz kommen.
Beim Bremsen drückt der Schwerpunkt sozusagen nach vorne, wodurch das Vorderrad viel stärker auf die Straße gedrück wird als bei normaler Fahrt, während das Hinterrad gleichzeitg "angehoben" wird. Im Extremfall kann es sogar passieren, dass das Hinterrad ganz abhebt und man sich in Extremfällen sogar überschlägt.
Bei Autos gilt die Faustformel, dass bei einer Vollbremsung rund 70% der Last auf den Vorderrädern ruht und nur 30% auf den Hinterrädern. Bei Fahrrädern kann die Verschiebung der Last durch den hohen Schwerpunkt noch extremer sein und bis 100% zu 0% gehen. Dementsprechend braucht man für das Vorderrad eine viel leistuungsfähigere Bremse als für das Hinterrad. Da es bei einem Fahrrrad auch aufs Gewicht ankommt, macht man die hintere Brenmsscheibe kleiner und leichte und die reicht dann immer noch aus, um so viel Bremskraft aufzubringen, dass man das Hinterrad zum Blockieren bringen kann. Alles mehr an Bremskraft wäre völlig überflüssig und wirkungslos.
Beim Bremsen verlagert sich das Gewicht nach vorne. Das Hinterrad wird dabei entlastet und die hintere Bremse kann gar nicht so viel Bremskraft übertragen und blockiert das Hinterrad damit viel schneller. Eine gleich große Bremsscheibe würde nur bei ganz großen Touren hilfreich sein, wenn man nur eine Ersatzbremsscheibe für beide Bremsen mitnehmen wollte.
Was RudiRatlos67 da so schön beschrieben hat, nennt sich "dynamische Achslast-Verteilung" und ist insoweit vollkommen richtig.
Da hinten entsprechend weniger Bremskraft gebraucht wird, hatten viele Autos lange Zeit hinten sogar noch Trommelbremsen. Das ist inzwischen nicht mehr zeitgemäß und mit den immer stärkeren Motorisierungen auch nicht mehr zulässig.
Mercedes hatte schon recht früh auch hinten Scheibenbremsen verbaut. ZB im W123.
die sind aber durch die geringe Belastung meist gewechselt worden, weil sie vergammelt sind und Rost nie so wirklich wieder abgerieben wurde.
Also macht man kleinere Scheiben zusammen mit kleineren Belägen rein. Die werden auch bei wenig Bremskraftbedarf recht stark angepresst und die Scheiben und Beläge bleiben frei von Rost und vergammeln nicht.
Das läßt sich so quasi auf jedes Fahrzeug anwenden... wenn es nicht gerade ein Kettenfahrzeug (Panzer, Raupe..) ist
Die vordere bringt mehr Leistung ein und ist auch die im richtigen Gebrauch wichtigste Bremse am Rad. Deshalb ist die vordere auch größer also 180mm und hinten 160mm
das mit dem pkw ist aber ein mythos. ich kenne vieeele pkw, die hinten deutlich kleinere bremsscheiben als vorne haben.
bei den pkw von mercedes benz z.B. ist es schon so, dass die scheiben hinten meist etwa gleichgroß wie die vorderen sind, allerdings auch nur auf den ersten blick, denn innen haben die hinteren eine bremstrommel für die feststellbremse, dem entsprechend ist die reibfläche viel kleiner.
lg, anna