Warum hatten die amerikanischen und australischen Soldaten Angst vor den japanischen Armee?
Ich habe gelesen, das trotz Sieg bei der Schlacht von Buna sie amerikanischen und australischen Soldaten total verstört und verängstigt waren und psychische Probleme von japanischen Soldaten hatten, also wie sie kämpften.
Es soll sogar schlimmer als Stalingrad gewesen sein.
Was haben die Japaner denn da genau gemacht, dass ein Sieger traumatisiert und fassungslos zurückommt?
3 Antworten
Die Japaner waren von einer extremen Ideologie durchdrungen, die den Tod als Ehre und die Kapitulation als Schande verstand. Das führte dazu, dass sie selbst in ausweglosen Situationen erbittert weiterkämpften, nicht selten bis zum letzten Mann. Verwundete, die in europäischen Kriegen vielleicht aufgegeben hätten, griffen im Dschungel oft noch mit letzter Kraft an. Viele begingen Seppuku oder stürmten in aussichtslosen Angriffen direkt auf die Stellungen der Alliierten.
Der Feind erschien den Alliierten dadurch „übermenschlich“ zäh und geradezu unheimlich. Dazu kam, dass japanische Soldaten bewusst Grausamkeiten einsetzten etwa das Töten von Gefangenen oder das Verstümmeln von Leichen, um Schrecken, zu verbreiten. Das erzeugte eine psychologische Wirkung, die bei vielen Alliierten tiefer ging als der eigentliche militärische Verlust.
Gruß aus Tel Aviv
Oh, die Japaner waren im zweiten Weltkrieg der absolute Horror. Die haben wirklich buchstäblich bis zum letzten Blutstropfen gekämpft. Da konntest Du mit einer ganzen Reihe MG-Stellungen irgendwo stehen und einen nach dem anderen wegballern, die kamen trotzdem weiter massenhaft auf Dich zugerannt. Die gaben einfach nicht auf, egal wie hoffnungslos die Lage war.
Und wenn Deine Munition alle war oder sonst wie einer durch kam, dann warst Du Toast.
Und wenn irgendwo ein verletzter Japaner herumlag: Bloß nicht in die Nähe kommen - oft warteten die bloß darauf, mit der letzten Handgranate in der Hand dass sie wenigstens noch einen Feind mitnehmen konnten. Selbst wenn es ein ein amerikanischer Sanitäter war, der ihnen eigentlich helfen wollte.
Das Problem war im Grunde, dass die Alliierten aus einer europäischen Kriegstradition kamen, in der es einfach als sinnlos angesehen wurde, aussichtsloser Position weiterzukämpfen. Ab einem gewissen Punkt war es für westliche Kommandeure eine Frage der Ehre, das Leben ihrer Truppen zu schützen. Die Japaner sahen das komplett anders. Für die war es die größte Ehre, für den Kaiser zu sterben.
Die Japaner waren quasi die Original-Klingonen. Sogar die Nazis holten irgendwann die weiße Fahne raus, wenn es keinen Sinn mehr hatte. Die Japaner nicht. Solange noch die geringste Chance bestand, auch nur einen Feind mit in den Tod zu nehmen, kämpften sie weiter.
Gruseliger Haufen.
Chat GPT:
1. Grundannahme prüfen: „Schlimmer als Stalingrad“- Historisch gesehen: Stalingrad war in Bezug auf Ausmaß, Zerstörung und Verluste ein anderes Kaliber.
- Aber: Für die einzelnen australischen/amerikanischen Soldaten im Dschungelkrieg war die Erfahrung subjektiv ebenso traumatisierend – nicht wegen der Masse an Kämpfen, sondern wegen ihrer Art und Intensität.
- → Also: „Schlimmer“ nicht im objektiven Maßstab, sondern im subjektiven Erleben.
Mehrere Faktoren griffen zusammen:
a) Kämpfen bis zum Tod / fehlende Kapitulation- Japanische Doktrin: „Bushidō“-Ethos + staatlich indoktrinierter Militarismus = Kapitulation galt als Schande.
- Folge: Japanische Soldaten kämpften buchstäblich bis zum letzten Mann.
- Das widersprach der westlichen Erwartung: Normalerweise kapituliert eine Einheit irgendwann, wenn sie eingekesselt ist.
- Stattdessen: Wellen von Angriffen, oft mit Bajonetten, selbst wenn es aussichtslos war.
- → Für die Alliierten wirkte das „irrational“ und fast unmenschlich.
- Japaner nutzten Dunkelheit und Dschungel: Lautlose Infiltration, Anschleichen, plötzliche Überfälle.
- Für Soldaten bedeutete das: nie Ruhe, nie Sicherheit, auch nachts im eigenen Lager nicht.
- Psychologische Wirkung: Dauerstress, Schlafmangel, paranoide Angst.
- „Banzai“-Attacken: Massenangriffe, bei denen die Japaner bewusst in den Tod rannten.
- Nicht nur militärisch, sondern auch psychologisch verstörend: der Gegner, der keine Angst vor dem Tod hat, erschüttert das eigene Selbstverständnis.
- Misshandlungen von Gefangenen, Folter, Massaker an Zivilisten (bekannt durch Propaganda, teilweise auch direkte Erfahrung).
- Australier und Amerikaner wussten: Gefangennahme ist gleichbedeutend mit Tod oder Schlimmerem → erhöhte Panik, „fight to the death“-Mentalität auf beiden Seiten.
- Dschungelkrieg = tropische Krankheiten, Dreck, Blutegel, Malaria, Mangelernährung.
- Leichen verwesten im feuchten Klima sehr schnell, Geruch und Anblick waren permanent.
- Verwundete schrien oft stundenlang im Dschungel, weil man sie nicht bergen konnte.
- → Das „psychische Klima“ war deutlich extremer als an einer klaren Frontlinie wie in Europa.
- In Europa waren die Gegner kulturell „verwandter“ (Deutsche, Italiener). Man verstand deren Logik, Verhalten, Gestik.
- Die Japaner erschienen den westlichen Soldaten dagegen völlig „anders“ – in Sprache, Verhalten, Motivation.
- Besonders beängstigend: Sie gaben das Leben auf eine Art auf, die den westlichen Soldaten unfassbar erschien.
- → Das schuf ein Gefühl, einem „nicht-menschlichen“ Gegner gegenüberzustehen.
- Ein Sieg bedeutete oft: Das Schlachtfeld war übersät mit Leichen, verstümmelten Körpern, halbtoten Feinden, die noch angriffen.
- Selbst Sieger hatten das Gefühl, gegen einen „gespenstischen“ Feind gekämpft zu haben, der keine normalen Regeln befolgte.
- Die ständige Nähe von Tod, Dschungelkrankheiten und Grausamkeit führte zu Posttraumatischer Belastung, auch wenn der Krieg offiziell „gewonnen“ war.
Die Amerikaner und Australier fürchteten nicht „die Japaner“ im ethnischen Sinn, sondern deren Art zu kämpfen:
- Keine Kapitulation
- Fanatischer Todeswille
- Nachtangriffe und Dschungeltaktiken
- Grausamkeit gegen Gefangene
- Unmenschlich erscheinende Zähigkeit
Das machte die Schlacht um Buna und ähnliche Kämpfe zu einem psychischen Inferno, das nicht weniger traumatisierend war als die Front in Europa – nur anders geartet.