Warum hat die DDR versucht, mit dem Trabant 610 selbst ein neues Auto zu entwickeln, statt einer Lizenzproduktion einer ausgelaufenen West-Auto-Baureihe?

2 Antworten

Es gab ja nicht nur den Trabant 610, es gab auch von der AWE in Eisenach ernsthafte und seriöse Versuche, einen zeitgemäßen Wartburg zu entwickeln. Die Ingenieure waren gut, leider waren die politischen Möglichkeiten begrenzt. Auch das RGW-Auto scheiterte - und die DDR war noch spezieller als andere Staaten des COMECON, da wurde alles ausgebremst. Die Fertigungsanlagen etwa eines ausrangierten Opels hätte man gar nicht in die DDR gebracht, das hätte politisch keine Chance gehabt.

https://youtu.be/4jW2cW-dc7c?si=feJwznaS_A3OuHGb

Dass es beim Trabant 1,1 und dem Wartburg 1,3 blieb, lag an der Planwirtschaft und den Oberen um Günter Mittag, die moderne Entwicklungen nicht duldeten. Das war eine absolute Notlösung.

https://youtu.be/8G7ED6gjLrQ?si=3WBc-s5o2ECjdDYQ

Es gab Ende der 80er sogar einen Prototypen eines Mittelklasse-Wagens aus der DDR, der wie eine Mischung aus dem Opel Kadett E Stufenheck und dem Opel Vectra A aussah und durchaus internationales Format hatte sowie einen Trabant X03, der 1995 hätte kommen sollen und technisch mit dem VW Polo 6N verwandt gewesen wäre, am Ende blieb es bei diesem Trabant.

https://youtu.be/Dh5sKw0hcNs?si=R0o7cyZ0vBgQIUyz

Einzig Skoda war traditionell mutiger und die CSFR offener als die DDR, der Skoda Favorit von 1988 mit Design von Nuccio Bertone hatte objektiv internationale Klasse, wenn auch eine bis zum Einstieg von VW lausige Qualität.

Woher ich das weiß:Hobby

Als die Produktion begonnen hat, gings dem Osten wirtschaftlich noch nicht so schlecht. Da wollten die ein besseres Auto als der Westen bauen und zu Zeiten des Trabi 600 (Vorgänger) hatten die auch faktisch den besseren Volkswagen.

Rohstoffmangel war halt auch son Ding. Der Trabi war außen aus Plaste, die Westautos aus Metall.