Warum haben viele Angst ihre Meinung zu sagen weil sie sonst als rechts diffamiert werden?

9 Antworten

Es ist eigentlich recht einfach. Es gibt Menschen mit rechten Ansichten, die z.B. "Ausländer raus" sagen. Ob das im Sinne von Konservativismus rechts ist, ist eine andere Frage. Ich würde sagen, dass dies eine bestimmte Gruppe von Menschen gibt, die man vorsichtig als Nazis beschreiben könnte. Das Problem entsteht, wenn jemand z.B. Ausländerkriminalität, Probleme bei Integration und Einwanderung oder ähnliche Themen anspricht und dann dafür mit diesen in einen Topf geworfen wird. In der gegenwärtigen Kommunikation ist es oft das rhetorische Mittel der Wahl, diese Person als rechts oder sogar als rechtsextrem oder Nazi zu bezeichnen. Dies geschieht, obwohl der betreffende Mensch diese Ansichten möglicherweise gar nicht vertritt und er so diffamiert werden soll. Das Ziel ist oft, sich entweder - insbesondere wenn er recht hat - nicht mit seinen Argumenten beschäftigen zu müssen oder ihn als Person unappetitlich zu machen, um Leute mit ähnlicher Meinung zu erziehen, dies nicht zu tun - zumindest nicht öffentlich.

Ein Beispiel für diese Art von Argumentation ist der Beitrag von RJHRFWGKJH. Das Gegenargument lautet oft: "Söder, Merz usw. können ja offensichtlich sagen, was sie wollen". Es ist einfach, seine Meinung zu äußern, wenn man finanziell abgesichert ist und bereits zuvor in diese Ecke gestellt wurde. Das ist jedoch problematisch für Menschen, die noch nicht in diese Ecke gestellt wurden oder die ernsthaft Gefahr laufen, durch die Diffamierung Schaden zu nehmen. Ich meine hier wirklich die Diffamierung und nicht die Aussage, die er eigentlich getätigt hat. Vorallem aber für Leute die zwar in bestimmten Punkten mit einer bestimmten Politischen Schiene übereinstimmen, also z.b. diesen in einem spezifischen Punkt recht geben, dies aber dann eben nicht tun aus Angst in die entsprechende Ecke geschoben zu werden.

Das Problem besteht darin, dass Menschen, die legitime Bedenken oder Argumente zu diesen Themen haben, fälschlicherweise als extremistisch oder intolerant dargestellt werden. Das Ziel ist oft, diese Personen zu stigmatisieren oder zu diffamieren, was sich dann auf ihre Reputation und/oder ihre Fähigkeit auswirken kann, in der öffentlichen Debatte gehört zu werden.

Man kann bereits an den Antworten hier sehen, wie sehr sich die Menschen dagegen wehren, dass eine solche Stigmatisierung überhaupt stattfindet, obwohl sie offensichtlich ist. Meiner Meinung nach sind die Menschen bereits so weit, dass sie legitime Bedenken nicht mehr von extremistischem Gedankengut unterscheiden können, da alles, was in irgendeiner Form den Rechten Recht gibt, sofort als "Nazi" bezeichnet werden muss. Tatsächlich zeigt die Art und Weise, wie durchschnittlich auf deine Frage geantwortet wird, warum man sich davor fürchten muss und wie weit fortgeschritten die Meinungsbildung in diesem Bereich bereits ist.


Charania  17.04.2023, 01:45

Sehr gut zusammengefasst 👍

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Unsere Gesellschaft wird immer mehr darauf abgerichtet, das rechts sein, etwas schlechtes ist. Wenn man seine Meinung äußert, meist eine andere als der Mainstream, muss man oft damit rechnen als rechts abgestempelt zu werden. Da man dadurch auch Probleme bekommen kann oder einfach nicht ständig Lust hat, unnötig belästigt zu werden, halten manche sich mit ihrer Meinung zurück. Traurig aber teilweise verständlich.


terminierertot  22.04.2023, 21:28

Ich halte z. B. meine Meinung in der Öffentlichkeit zurück.
Ich habe einen arabischen Kollegen und eine iranische Kollegin (beide keine Moslems - mehr). Mit ihm habe ich mal darüber geredet, dass ich den Islam an sich als Religion abstoßend finde. - Völlig verständlich haben sie gesagt -.
Ein Inländer, der an der Diskussion auch beteiligt war hat mich als Nazi und rechtsextrem beleidigt, mir das Wort im Mund umgedreht und mich vor den Kollegen auf Whatsapp diskreditiert.
Seitdem sage ich nichts mehr zu Leuten, von denen ich die Einstellung nicht kenne.

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Charania  22.04.2023, 22:21
@terminierertot

Ja kann ich vollkommen verstehen. Heutzutage hat man selten denkende Menschen, die meisten bringen einem mit ihrer "Dummheit" nur Probleme. Manchmal ist es einfach besser nix zu sagen.

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terminierertot  22.04.2023, 22:57
@Charania

Da bin ich voll bei dir.
Ich teile meine Meinung quasi nur noch in der Wahlkabine mit. Wählen gehe ich immer.

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Charania  22.04.2023, 22:59
@terminierertot

Ja, außerhalb vom Internet hier, teile ich meine Meinung zum Großteil auch nur mit denen, wo ich weiß, sie haben die gleiche Meinung. Überall sonst sollte gut überlegt sein.. leider.

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Für mich ist es eher das Gegenteil. Ich sdage manchmal meine Meinung nicht, weil ich dann VON rechten diffamiert werde, vor allem Online. Und nein, ich bin ganz bestimmt nicht weit links und sehe vielen, denen es genauso geht.

Aber für einige wenige sind wir eben keine Demokratie, weil nicht gleich das passiert, was sie wollen .

(Kommentare werden aus o.g. Gründen ignoriert)

Weil sie eben Angst haben das jeder sagt sie wären rechts

...weil die Politiker für die Fehler, die jene gemacht haben nicht gradestehen wollen.

Es wurden viele z.B. von Medien als "Rechts" oder "Verschwörungstheoretiker" abgetan.

Teilweise wurde auch dagegen geklagt.

Erfolgreich.

Dann mussten z.B. einige Websiten wieder freigeschaltet werden, Leute aus dem Gefängnis entlassen werden usw. Corona-Strafen fallengelassen werden etc.